Boxen einfach erklärt
Trotz der großen medialen Popularität des Boxens sind vielen Menschen die Grundsätze der Boxregeln und viele Begriffe unklar. Die EvM-Redaktion hat für euch deshalb an dieser Stelle die wichtigsten Begriffe und Regeln zusammengefasst. So werdet ihr einen Kampf im Olympischen Boxen zukünftig besser verstehen.
ABD
Die Abkürzung ABD bezeichnet einen Sieg durch Aufgabe. Jeder
Boxer kann durch einen Kniefall den laufenden Kampf unterbrechen und dem
Kampfrichter seine Aufgabe mitteilen. Ein Sekundant erklärt die Aufgabe seines
Boxers, indem er ein Handtuch in den Ring wirft. Dies ist allerdings nicht
möglich, während der betreffende Sportler angezählt wird.
Boxring
Ein Boxring ist quadratisch und hat standardmäßig eine
Kantenlänge von 610 Zentimetern. Sein Boden ist mit einer Zeltplane bespannt
und elastisch. Der Kampfbereich ist von drei bis vier Zentimeter starken Seilen
eingeschlossen, die Plattform muss jedoch mindestens 50 Zentimeter über das
Seilrechteck hinausragen. In den Ringecken befinden sich Polster, von denen
zwei neutral gehalten und zwei jeweils blau und rot sind. Letztere liegen sich
diagonal gegenüber und kennzeichnen die jeweiligen Ecken der Boxer.
Führhand
Als Führhand wird die meist etwas schwächere Hand
bezeichnet, die nicht als Schlaghand eingesetzt wird, also bei Rechtshändern
üblicherweise die linke und umgekehrt.
K.-o.
Wenn ein Boxer k.-o. geht, heißt das nicht, dass er
tatsächlich zu Boden gegangen ist, sondern zunächst lediglich, dass er kampf-
und verteidigungsunfähig ist. Nach acht Sekunden überprüft der Kampfrichter, ob
der getroffene Boxer wieder kampffähig ist, woraufhin der Kampf fortgesetzt
wird. Ist der angezählte Boxer nach Auffassung des Kampfrichters nicht dazu in
der Lage, den Kampf fortzuführen, zählt dieser bis zehn weiter. Dann ist der
betreffende Boxer ausgezählt und der Kampf durch K.-o. entschieden.
Länge
Die Länge eines Boxkampfs ist abhängig von der Altersklasse,
in der gekämpft wird. Boxer der Altersklasse U13 kämpfen 3 x 1 Minute,
U17-Sportler dagegen 3 x 2 Minuten. Kämpfe ab der Altersklasse U19 gehen 3 x 3
Minuten.
Olympisches Boxen
Früher auch als Amateurboxen bezeichnet, unterscheidet sich
das Olympische Boxen hinsichtlich seiner Regeln sowie der Organisation vom
Profiboxen. Kämpfe im Olympischen Boxen werden über drei Runden ausgetragen,
die Bewertung erfolgt anhand der erzielten Treffer. Zudem sind die Boxer dazu
verpflichtet, Trikots in den Farben ihrer Ringecke zu tragen. Der Olympische
Boxsport ist in Deutschland über die Landesverbände sowie den Deutschen
Boxsport-Verband organisiert. Dieser ist Mitglied im DOSB sowie dem
europäischen Boxverband (EUBC) und dem Weltverband im Boxen (AIBA).
Profiboxen
Im Profiboxen kann die Anzahl der Runden frei festgelegt
werden. Diese haben wie auch im Olympischen Boxen eine Länge von jeweils drei
Minuten. Die Kampfrichter bewerten nach jeder Runde unabhängig voneinander,
welcher Boxer in der entsprechenden Runde besser gekämpft hat. Hier werden
unter anderem auch die Dominanz im Kampf oder das Defensivverhalten in das
Urteil mit einbezogen. Das Profiboxen hat keinen übergeordneten Verband wie die
AIBA, sondern ist über eine große Anzahl miteinander konkurrierender Verbände
organisiert, die jeweils eigene Titelkämpfe und Weltmeisterschaften austragen.
Punkte
Ein Boxkampf wird von drei beziehungsweise fünf. fünf
Punktrichtern beurteilt, die für jede Runde Punkte zwischen sieben und zehn
vergeben. Ein Boxer, der als Sieger der Runde angesehen wird, erhält zehn
Punkte, der unterlegene Sportler wird je nach Grad seiner Unterlegenheit mit
sieben, acht oder neun Punkten bewertet. Nach drei Runden werden die Punkte,
die der jeweilige Richter vergeben hat, summiert und ergeben das Gesamturteil
des Punktrichters über den Kampf.
Schlaghand
Als Schlaghand wird die etwas stärkere Hand bezeichnet, die
nicht als Führhand eingesetzt wird, also bei Rechtshändern üblicherweise die
rechte und umgekehrt.
WP
Bezeichnet einen Sieg nach Punkten.