„Das ist ein neues Abenteuer für mich“
Seit Januar 2022 ergänzt Norbert Nachtweih das Trainerteam der Walking Footballer. Mit der „Eintracht vom Main“- Redaktion spricht Norbert Nachtweih über die Anfrage, seine ersten Eindrücke sowie die Gemeinsamkeit von Kindern und Erwachsenen.
Wie hat dich die Anfrage für das Traineramt der Walking
Footballer erreicht?
Mit Cezary Tobollik [Trainer der Walking-
Football-Mannschaft; Anm. d. Red.] bin ich in der Fußballschule als Trainer
aktiv, wir haben uns da immer ausgetauscht. Ich wusste, dass er das schon eine
Weile macht, und habe mir immer wieder von seinen tollen Erfahrungen berichten
lassen. Irgendwann habe ich das intensiver verfolgt und großes Interesse
entwickelt. Als dann die Anfrage kam, musste ich nicht lange überlegen und habe
direkt zugesagt. Das ist ein neues Abenteuer für mich, ein schöner Wechsel.
Bisher hatte ich ja immer nur Jugendliche trainiert.
Wie sind deine ersten Eindrücke der Sportart?
Man muss sich definitiv erstmal daran gewöhnen! Walking
Football soll Spaß machen, die gemeinsame Bewegung steht im Vordergrund. Es ist
aber dennoch nicht so einfach, wie es vielleicht von außen erscheinen mag. Das
habe ich auch schnell selbst zu spüren bekommen. Man muss konzentriert bleiben,
vor allem im Kopf. Die Balance zu finden, das ist der eigentliche Knackpunkt.
Man darf nicht rennen, das ist zunächst eine schwierige Umstellung.
Welche Unterschiede erkennst du im täglichen
Trainingsbetrieb?
Grundsätzlich gibt es keine großen Unterschiede zum normalen
Trainingsbetrieb. Die Grundlagen werden trainiert, dazu gehört vor allem das
Passspiel. Da kann ich auf die Übungen aus dem klassischen Fußballspiel
zurückgreifen. Annahme und Mitnahme sind zwar langsamer, aber bilden auch im
Walking Football die Grundlage.
Wie verteilt ihr die Aufgaben im Trainerteam?
In der Regel übernimmt Caja [Zohren; Anm. d. Red.] das
Aufwärmen. Wir sind immer etwa zwölf bis 15 Spielerinnen und Spieler im
Training, die wir dann in drei Gruppen aufteilen. Da können wir viel
individuell und an der Technik arbeiten. Das obligatorische Abschlussspiel darf
natürlich nicht fehlen, da geht es oft auch ordentlich zur Sache. Aber Caja hat
alles gut im Griff und greift dann auch schon mal ein.
Wie bist du von deinem neuen Team aufgenommen worden?
Ganz wunderbar! Viele kannten mich ja schon von der
Eintracht, sodass ich im ersten Training kein Unbekannter war. Ich wurde sofort
integriert, auch die Arbeit mit dem Trainerteam bereitet mir viel Freude. Aber
ich musste mich natürlich auch erstmal daran gewöhnen, plötzlich Leute in
meinem Alter zu trainieren.
Welche Unterschiede gibt es in der Ansprache von
Jugendlichen und Erwachsenen?
Natürlich dachte ich, dass ich meine Ansprache verändern
muss. Aber nein, das war nicht der Fall. Spaß in der Kabine gehört bei den
Erwachsenen genauso dazu wie bei den Kindern! Wir sehen zwar alle älter aus,
aber die Ansprache und das Verhalten ähneln sich, der Spaß kommt nicht zu kurz.
Was sind deine persönlichen Ziele mit der Mannschaft?
In erster Linie möchte ich, dass sich das Team auf
individueller Ebene verbessert. Wir sprechen viel miteinander, ich gebe
taktische Anweisungen. Der Spaß am Spiel wird sichtbar, wenn eine Verbesserung
eintritt. Natürlich wollen wir Eintracht Frankfurt bei Turnieren auch würdig
vertreten. Wichtig ist, dass wir als Team eine Einheit darstellen. In erster
Linie sind wir aber alle Mitglieder der Eintracht und keine Mannschaft, die
sich aus sportlich rein ambitionierten Fußballern zusammensetzt.