15 Jahre Eintracht im Aartal

Wann immer im Deutsche Bank Park die Eintracht-Hymne erklingt, sind die Mitglieder des Eintracht Frankfurt Fanclubs Aartal-Adler mit von der Partie, um die Eintracht-Profis zu unterstützen. Im Mai feierte der Fanclub sein 15-jähriges Bestehen. Die EvM-Redaktion hat mit den Vorstandsmitgliedern Maik Kurtz und Matthias Kimpel über die Zeit seit der Gründung gesprochen.

Text: Leonie Bake
Fotos: Dirk von Manteuffel, privat

Südlich von Diez und Limburg, im Osten des Hintertaunus gelegen, erstreckt sich im Grenzgebiet zwischen Rheinland-Pfalz und Hessen das Aartal. Die Gemeinde ist nicht nur ein beliebtes Ausflugsziel, sondern beherbergt auch über 200 Eintracht-Fans, die sich im Fanclub Aartal-Adler organisiert haben.

Die Idee kam den fünf Gründungsmitgliedern im Jahr 2007 während sie das Eintracht-Spiel gegen den FC Bayern München gemeinsam mit den gegnerischen Fans im Vereinsheim des TuS Burgschwalbach verfolgten. „Die Bayern-Fans machten keinerlei Stimmung und waren recht emotionslos“, so Matthias Kimpel über die Anfänge des EFCs, dessen erster Vorsitzender er ist. „Da wir in der Region einige Eintracht-Fans hatten, die gerne zu den Spielen fahren, kam uns der Gedanke, einen Fanclub zu gründen. Wir dachten, wir nehmen es einfach selbst in die Hand.“

Schnell waren die für einen offiziellen Antrag erforderlichen zwölf Mitglieder gefunden, bereits nach wenigen Wochen hatten sich in dem Fanclub über 30 Fans organisiert. „Hier gibt es auch wenig anderes, dem man sich hätte anschließen können“, lacht Matthias. Die meisten Mitglieder aus der Anfangszeit sind noch heute aktiver Teil des Fanclubs. Mittlerweile können sich die Aartal-Adler über 200 Mitglieder aller Generationen freuen. „Jedes Neugeborene wird direkt im Fanclub angemeldet. So wachsen die Kinder immer mit der Eintracht auf“, berichtet Maik Kurtz, der für die Pressearbeit und Organisation im EFC verantwortlich ist. Das älteste Mitglied ist wiederum schon über 70 Jahre alt. Obwohl der Fanclub mittlerweile eine stattliche Zahl an Mitgliedern hat, zeichnet er sich durch seine familiäre Atmosphäre aus. Zwar sind einige Mitglieder im Laufe der Zeit in die umliegenden Städte gezogen, doch der harte Kern lebt noch immer in der kleinen Gemeinde an der 50 Kilometer langen Aar. „Wir wollen familiär bleiben“, erklärt Matthias. Denn die Aartal-Adler verbindet mehr als der gemeinsame Gang ins Stadion. Es wird zusammen gewandert, Weihnachtsfeiern und Feste werden organisiert. „Wir sehen zu, dass wir so oft wie möglich zusammenkommen.“

Doch natürlich steht das gemeinsame Erleben von Eintracht Frankfurt im Vordergrund. Neben den 21 Dauerkarten, die dem Fanclub gehören, haben auch einige ihrer Mitglieder Karten für den Deutsche Bank Park. So kommt es, dass bei jedem Heimspiel der SGE bis zu 40 Aartal-Adler vertreten sind. „Vor den Spielen grillen wir in der Regel zusammen auf dem Waldparkplatz“, erzählt Matthias. „Egal bei welchem Wetter, wir sind immer da“, fügt Maik an.

Im Laufe der Zeit haben die Mittelhessen viele Höhen und Tiefen mit der Eintracht erlebt. Nur wenige Jahre nach der Gründung des Fanclubs folgte 2011 der Abstieg in die Zweite Bundesliga. „In gewisser Weise war das das Beste, was uns hätte passieren können“, lacht Matthias. „Sonst wären wir wohl nicht an so viele Dauerkarten gekommen“. Der 38-Jährige ergänzt: „Auch damals sind wir viel mit der Eintracht mitgefahren. Ich spiele fast lieber gegen Vereine mit einer tollen Fanszene wie Darmstadt 98 oder den Karlsruher SC als gegen Real Madrid oder Chelsea.“ „Letztlich spielt es keine Rolle, in welcher Liga wir sind“, bestätigt auch Maik.

Die Erfolge der letzten Jahre waren für die Aartal-Adler aber trotzdem natürlich unvergesslich. „Ich dachte erst, mit dem Pokalsieg 2018 hätten wir alles erreicht“, erinnert sich Matthias. „Dann kam 2019 das Halbfinale gegen Chelsea, das fast noch größer war als der Pokalsieg – und jetzt haben wir das Ding einfach gewonnen. Das ist nicht zu beschreiben.“ Auch bei den denkwürdigen Spielen in Barcelona und gegen Celtic Glasgow in Sevilla waren die Aartal-Adler vertreten. „Die Auswärtsfahrten machen die Eintracht besonders. Nicht nur die ganz großen Momente wie in dieser Saison, sondern auch damals die Reise nach Bordeaux, als man mit mehreren tausend Menschen in orange durch eine fremde Stadt gelaufen ist“, erklärt der 38-Jährige. „Das macht für uns den Fußball aus und das macht vor allem auch die Eintracht aus.“ Für die teils weiten Reisen mit der Eintracht haben sich die Aartal-Adler mittlerweile sogar einen eigenen Bus angeschafft, der bis zu neun Personen beherbergen kann. „Für einen 50-Mann Bus reicht es allerdings leider noch nicht“, lacht Matthias.

In der kommenden Saison spielt die Eintracht erstmals in die Champions League, in der sie, sei es im Heimblock im Deutsche Bank Park oder aus der in Vereinsfarben geschmückten Adlerhütte in Burgschwalbach, von den Aartal-Adlern lautstark unterstützt werden wird. „Bei der Eintracht kommen einfach so viele Dinge zusammen, sodass für uns ein anderer Verein niemals wieder in Frage kommen würde“, erklärt auch Maik. „Man kommt von ihr nicht mehr los.“