Comeback und Meilenstein

Im Februar stimmte der Hessische Fußball-Verband (HFV) dem Antrag auf Aufnahme einer zweiten Mannschaft zu. Die U21 von Eintracht Frankfurt geht zur Saison 2022/23 in der LOTTO Hessenliga an den Start – mehr als acht Jahre nach Abmeldung der damaligen U23 im Jahr 2014. Den nun anstehenden Saisonstart nimmt die EvM-Redaktion zum Anlass, den ältesten Unterbau auf insgesamt acht Seiten genauestens unter die Lupe zu nehmen.

Texte: Alessandro Crisafulli, Leon Mathieu
Fotos: Alessandro Crisafulli, Maurice Krenzer, Leon Mathieu

„Hinsichtlich der künftigen Ausrichtung ist die Wiedereinführung einer zweiten Mannschaft ein Meilenstein für Eintracht Frankfurt“, erklärte Markus Krösche, Sportvorstand der Eintracht Frankfurt Fußball AG, nach der Zustimmung durch den HFV. Nach acht Jahren Abstinenz dürfen sich Eintracht-Fans also wieder auf einen Profi-Unterbau freuen, der jungen Spielern eine Entwicklungsmöglichkeit bietet und somit der gesamten Nachwuchsförderung einen positiven Impact verleihen soll.

Die U21 ist organisatorisch im Nachwuchsleistungszentrum von Eintracht Frankfurt e.V. eingegliedert, das somit ab dieser Saison über elf Mannschaften verfügt (U9 bis U21). Auf Punktejagd gehen die Adlerträger 2022/23 in der LOTTO Hessenliga, der höchsten Spielklasse unter dem Dach des HFV. Insgesamt 24 Spieler stehen Cheftrainer Kristjan Glibo zur Verfügung, die mit einem Durchschnittsalter von 21,2 Jahren das jüngste Team der Hessenliga bilden. Die Mannschaft setzt sich zusammen aus aufrückenden Eigengewächsen, externen Neuzugängen und übernommenen Spielern des SC Hessen Dreieich, dessen Hessenliga-Startberechtigung die U21 im Zuge der Wiedereingliederung erhielt.

Aus dem eigenen Nachwuchs befinden sich mit Jan Schroeder, Bertan Tepedibi, Berkan Küpelikilinc, Harpreet Ghotra, Jannik Horz, Moritz Maurer, Dario Gebuhr, Gianluca Schäfer, Matteo Bignetti, Ignacio „Nacho“ Ferri und Mehdi Loune gleich elf Spieler im Kader, die sich nun auf ihr erstes Jahr im Herrenfußball freuen dürfen.

Vom SC Hessen Dreieich stießen mit Denis Streker, Zubayr Amiri, Abassin Alikhil, Daniel Dejanovic, Nino Cassaniti und Marc Wachs sechs Spieler in den Kader, die mit Ausnahme von Cassaniti und Wachs in der Vergangenheit bereits Eintracht-Luft schnupperten. Auch die externen Neuzugänge sind größtenteils keine Unbekannten. So konnten mit Paul Harbrecht, Fynn Otto und Hüseyin Bakirsu drei Spieler verpflichtet werden, die über viele Jahre am Riederwald ausgebildet wurden. Komplettiert werden die Neuzugänge durch Ben-Luca Fisher, Emir Sejdovic, Divaio Bobson und Maximilian Brauburger.

Für Patrick Ochs, Sportlicher Leiter U16-U21, sei der Mix aus Eigengewächsen, Rückkehrern und Spielern mit einer hohen Eintracht-Affinität eine Mischung, „mit der wir zufrieden sein können“. Perspektivisch solle der Kader aber weiter verjüngt werden, ergänzt Ochs. Dieses Vorhaben würde auch mit Blick auf die Regularien vieles erleichtern. Denn gemäß Statuten dürfen maximal drei Spieler gleichzeitig auf dem Feld stehen, die zum 30. Juni 2022 – also noch vor Saisonstart 2022/23 – das 23. Lebensjahr vollendet haben.

Dass die neu formierte Mannschaft auf Anhieb eine gute Chemie entwickelte, bewies sie bereits Anfang Juli: In den ersten drei Testspielen präsentierten sich die Adlerträger bereits äußerst spielfreudig, torhungrig und defensiv gefestigt. 15:0 lautete die Gesamttordifferenz nach den Standortbestimmungen gegen die FG Seckbach (1), den FV Bad Vilbel (2) und den SV Zeilsheim. Nachdem im Trainingslager in Oberstaufen (17. bis 24. Juli) am Feinschliff gearbeitet wurde, wird es für die Glibo-Schützlinge am Samstag, 30. Juli, ernst. Dann steht mit dem Auswärtsspiel beim FC Bayern Alzenau (18 Uhr) der Auftakt in der LOTTO Hessenliga an – das erste Pflichtspiel einer Eintracht-Zweitvertretung nach 2.990 Tagen.