„Es ist traumhaft schön“

Die 59er-Meister und 60er-Spieler, die vor 62 Jahren das Jahrhundertspiel gegen Real Madrid bestritten, sorgen am Tag vor dem Super Cup für Gänsehautmomente.

Nach dem offiziellen Teil am Dienstagabend in der Frankfurter Botschaft gab es unter den am Vorabend des UEFA Super Cup geladenen Gästen neben der Vorfreude ein Hauptthema: der Bühnenauftritt von den nach Helsinki gereisten Spielern aus der 59er-Meister- beziehungsweise 60er-Endspielmannschaft. Letztere waren Zeitzeugen des „Jahrhundertspiels“ im Glasgower Hampden Park am 18. Mai 1960 gegen Real Madrid. Erwin Stein, Ekko Feigenspan, Istvan Sztani und Dieter Stinka sorgten mit emotionalen Erzählungen für Gänsehautmomente.

Die Geschichte dieser Partie war in den Tagen vor der Partie viel erzählt worden. Alle Adlerträger von 1960 sind seither Helden im Herzen von Europa, haben weltweit Sympathien erhalten und waren von der Eintracht nach Helsinki eingeladen worden. Feigenspan, der mit seinen Toren 1959 die Meisterschaft und damit die Qualifikation für den internationalen Wettbewerb ermöglicht hatte, sagte: „Wie unsere Verdienste gewürdigt werden, ist einmalig“. Seine Frau meinte über die Erlebnisse von Sevilla: „Es war ein Traum, ich habe noch nie so etwas erlebt.“ Helga Stinka stimmte ein: „Es ist traumhaft schön, dass wir eingeladen und von Matthias Thoma und Frauke König wunderbar betreut werden.“

Es folgte der große Auftritt von Erwin Stein, der für seine zwei Tore gegen Real 1960 seinen verdienten Sonderapplaus erhielt. Immer wieder kam er auf das legendäre Duell mit Real-Verteidiger José Emilio Santamaria zu sprechen. „Ich lief alleine auf das Tor zu, und da war er dann doch wieder. Ein harter Hund“, schmunzelte Stein. Heute sind die beiden befreundet, Santamaria ist der einzige noch lebende Spieler von Reals Weißem Ballett der 1950er.

Zum Abschluss des historischen Teils kam auch Helga Grabowski auf die Bühne, Witwe des im März verstorbenen Jürgen Grabowski, unter dessen Motto das Finale in Sevilla gestanden hatte.