Entwicklung im Vordergrund

In seiner dritten Spielzeit am Riederwald übernimmt Helge Rasche erstmals die U17, die traditionell in der B-Junioren-Bundesliga Süd/Südwest an den Start geht. Im Interview mit der EvM-Redaktion zieht der 31-Jährige ein Vorbereitungs-Resümee und erklärt Zielsetzungen für die anstehende Spielzeit.

Helge, nach rund fünf Wochen Vorbereitung wird es jetzt in der Bundesliga ernst. Wie lautet dein bisheriges Fazit?
Grundsätzlich ging es von Anfang an darum, den Jungs so schnell wie möglich die Inhalte zu vermitteln, sprich unsere Spielidee. Durch den regelmäßigen Austausch mit Sebastian Haag, der die Mannschaft in der vergangenen Saison trainierte, wusste ich, dass wir eine sehr gute Grundlage haben, auf der wir weiter aufbauen können. In den vergangenen Wochen haben wir den Jungs viele Inhalte mit auf den Weg gegeben, haben in den Einheiten alle Spielphasen und Verhaltensweisen abgebildet. Natürlich geht es weiterhin darum, diese Prinzipien nun regelmäßig und über die komplette Spieldauer einer Partie umzusetzen. Hier erkennen wir schon eine deutliche Entwicklung. Wir sehen, dass bereits vieles gut klappt, wir aber in einigen Punkten noch konsequenter werden müssen – in eigenem Ballbesitz in Richtung gegnerisches Tor, aber auch im Verteidigen. 

Co-Trainer Kai Klingelhöfer ist ebenso neu an deiner Seite wie weite Teile des Staffs. Wie läuft die Zusammenarbeit bisher?
Ich denke, wir haben uns alle sehr schnell und ohne Eingewöhnungszeit gefunden. Jeder holt in seinem Bereich das Beste heraus – und so passt das bisher sehr gut. Auch die Zusammenarbeit mit Kai hat sich schon sehr gut eingespielt. Natürlich gibt es zum Teil Aufgaben, die wir innerhalb des Trainerteams klar definieren und verteilen. Wichtig ist aber, dass wir uns alle gegenseitig unterstützen und im Verbund daran arbeiten, die Jungs auf allen Ebenen besser zu machen. 

Während die U19 um einige Neuzugänge ergänzt wurde, sind mit Julian Brätz und Julius Krug lediglich zwei Torhüter zu deinem Kader gestoßen. Ist dies aus deiner Sicht ein Vorteil?
Bis auf unsere beiden neuen Torhüter Julian und Julius sowie Kelvin, Nilo und Alessandro aus dem jüngeren Jahrgang haben wir eine Mannschaft übernommen, die sich schon bestens kennt. Die Spieler wissen, wie der jeweils andere tickt, wie sich der Mitspieler links und rechts verhält. Das kann durchaus auch hilfreich sein. Ich denke, wir haben eine schlagkräftige Truppe beisammen. 

„Wir wollen versuchen, immer die dominante Mannschaft zu sein und unser Spiel durchzubringen“ 

In der B-Junioren-Bundesliga Süd/Südwest gibt es bei 17 Mannschaften gleich sechs Absteiger – Vorsicht ist also durchaus geboten. Beeinflusst dies eure Herangehensweise?
In erster Linie geht es uns darum, die Spieler weiterzuentwickeln. Wenn uns das gelingt und die Jungs die Spielidee immer besser, konsequenter und mit Überzeugung umsetzen, ist es zwangsläufig auch so, dass wir daraus resultierend gute Ergebnisse einfahren wollen. Wir versuchen den Jungs natürlich auch zu vermitteln, dass wir auf den Platz gehen und jedes Spiel gewinnen wollen – unabhängig davon, wo und gegen wen wir spielen. Wir wollen versuchen, immer die dominante Mannschaft zu sein und unser Spiel durchzubringen – das wird die Herangehensweise für die Liga sein. Dass wir dabei möglichst erfolgreich sein wollen, ist klar. Aber immer im Gesamtkontext, zum einen die Jungs, zum anderen uns als Mannschaft entwickeln zu wollen. Diese Ziele verfolgen wir. 

Ziele macht ihr demnach an der Entwicklung und nicht an Tabellenplätzen fest?
Platzierungen auszurufen wäre zum aktuellen Zeitpunkt ohnehin nicht sinnvoll und zielführend, weil wir die Jungs erst vor wenigen Wochen übernommen haben und vieles noch in den Kinderschuhen steckt. Darüber hinaus ist es bisher auch schwierig, die gegnerischen Mannschaften einzuschätzen. Deswegen haben wir die Konzentration auf die Vorbereitung gelegt, sind zufrieden damit, wie es mit den Jungs angelaufen, ist und freuen uns nun auf den Saisonstart. Sicherlich werden wir uns ein paar Wochen nach Ligastart gemeinsam hinsetzen und überlegen, was bis dato gut gelaufen ist, was wir verbessern können und was wir uns als Mannschaft für Ziele setzen können. Jetzt ist es noch etwas zu früh, auch wenn unsere grundsätzliche Einstellung ist, dass wir jede Partie positiv gestalten wollen.