Was macht eigentlich …

… Harald Krämer?

17. Juli 1982. Eintracht Frankfurt steht in Karlsruhe erstmals im Endspiel um die Deutsche A-Jugendmeisterschaft, Gegner ist der VfB Stuttgart. „Es war ganz schön heiß“, erinnert sich Harald Krämer. Das hindert den heute 58-Jährigen aber nicht daran, an diesem Tag zur Hochform aufzulaufen. „Das erste Tor war ein Kopfball, der zweite Treffer ein Abstauber“, erzählt Krämer über die zwei entscheidenden Szenen der Partie. Der Stürmer markiert beide Tore beim 2:0 gegen die Schwaben, und zwei Jahre nach der Deutschen Meisterschaft bei den B-Junioren ist die nahezu identische Mannschaft auch ein Jahrgang höher nicht zu schlagen. Der Weg dorthin ist beeindruckend, in der K.-o.-Runde kommt die Eintracht gegen Wirges (9:0/1:1), den HSV (3:1/4:0 und Werder Bremen (5:1/7:2) jeweils souverän weiter. 

Fast genau 40 Jahre später ist Harald Krämer der Eintracht noch immer verbunden. „Leider kann ich nicht mehr spielen wegen meinen Verletzungen als Profi. Aber ich freue mich immer, mit der Traditionsmannschaft unterwegs zu sein“, erzählt Krämer am Rande des Spiels der Tradi in Oberstdorf gegen den FC Schalke 04. Alte Weggefährten wie Uwe Müller und Holger Friz sind ebenso bei der Mannschaft um Rekordbundesligaspieler Karl-Heinz Körbel regelmäßig dabei. „Das macht einfach Spaß mit den Jungs.“ Auch bei einigen Spielen der Kampagne „Eintracht in der Region“ war Krämer vor Ort, unterstützt seine ehemaligen Mitspieler und flachst später im Vereinsheim.

„Wir waren eine richtig gute Truppe“

Und natürlich denkt man auch gemeinsam an die alten Zeiten zurück. „Als sich unsere A-Jugendmeisterschaft kürzlich gejährt hat, hat mir Uwe Müller Bilder geschickt. Das war eine sehr schöne Zeit damals“, sagt Krämer. Sie war zudem erfolgreich. Krämer, Müller, Friz, aber auch Hans-Jürgen Gundelach und Thomas Berthold – zahlreiche Akteure sind später Stammspieler in der Bundesliga geworden, fast alle anderen haben es zumindest in die damalige Amateurmannschaft geschafft. „Das war schon außergewöhnlich“, meint Krämer, der Klaus Mank hervorhebt. „Das hat einfach gepasst mit Klaus.“

Krämer war 1978 vom VfB Unterliederbach am Rande der Frankfurter Stadtgrenze zur Eintracht gewechselt. Nach der Jugendzeit kam er auf 61 Einsätze in der Bundesliga, erzielte dabei 15 Tore und hatte als einer der vielen jungen Wilden auch seinen Anteil am über die Relegation erreichten Klassenerhalt 1984. Ein Jahr später kam er auf einen Einsatz in der U21-Nationalmannschaft. 1987 wechselte er zu Sturm Graz und überzeugt auch in Österreich insbesondere mit seinen wuchtigen Kopfbällen. Nach sechs Knieoperationen und weniger Spielzeit hatte er einen Neustart gesucht, der auch glückte. Jedoch folgten weitere Verletzungen, Krämer war zwischenzeitlich Sportinvalide und kickte bald nur noch unterklassig.

Heute lebt Krämer in Frankfurt und arbeitet bei einem Spielautomatenaufsteller. „Die Eintracht schaue ich mir wann immer es geht im Fernsehen an“, sagt er.

Harald Krämer
*13. Februar 1964 in Unterliederbach
Bei der SGE: 1978 – 1987
Spiele für die SGE: 61 Bundesliga 5 DFB-Pokal
Erfolge mit der SGE: Deutscher Meister 1980 (U17) Deutscher Meister 1982 (U19) Wichtigstes Tore: Dreierpack gegen Waldhof Mannheim 1984 Doppelpack im U19-Finale 1982 (Endstand 2:0)