Das nächste Ass im Ärmel
Vier Fakten über den Weg von Éric Junior Dina Ebimbe zur Eintracht, seine spielerischen Facetten, seine doppelte Staatsbürgerschaft sowie einen Dreierpack an der Seite von Evan Ndicka.
Mit 21 Jahren zählt Neuzugang Éric Junior Dina Ebimbe zu den Jüngsten im Team von Oliver Glasner. Per einjähriger Leihe mit anschließender Kaufoption hat er sich der Eintracht angeschlossen. Trotz des jungen Alters konnte er in Frankreich bereits einiges an Erfahrung sammeln.
Die ersten Berührungen mit dem Fußball hat der Franzose im Pariser Vorort Stains, der nur knapp drei Kilometer vom berühmten Stade de France entfernt liegt. Die große Bühne hatte er also bereits als Kind vor Augen. Bei seinem Jugendverein AAS Sarcelles entwickelt er den Traum, Profifußballer zu werden, und kommt diesem schon im Alter von elf Jahren einen deutlichen Schritt näher. PSG holt ihn 2012 in die renommierte Nachwuchsakademie des Hauptstadtklubs.
Dort durchläuft Dina Ebimbe alle Jugendteams, seine ersten Spiele als Profi bestreitet er allerdings in der Ligue 2 beim AC Le Havre, an den er in der Saison 2019/20 ausgeliehen ist und in 25 Partien drei Tore erzielen kann. Der Durchbruch gelingt ein Jahr später ebenfalls als Leihspieler bei FCO Dijon. In der ersten französischen Liga darf er 30 Mal ran, 26 Mal steht er in der Startelf und zeigt ansprechende Leistungen. Der Lohn: PSG holt den damals 20-Jährigen zurück in den eigenen, mit Stars gespickten Kader. Durch nachhaltige Trainingseindrücke verdient er sich in der vergangenen Saison 14 Pflichtspieleinsätze und steuert in der vierten Pokalrunde als Joker eine Torvorlage zum Sieg gegen Vannes OC bei.
Von den Pariser Straßen zum gestandenen Profi
In Paris hat Dina Ebimbe unter dem damaligen Trainer
Mauricio Pochettino hauptsächlich in der Mittelfeldzentrale agiert, wo er seine
Robustheit, seine Spielübersicht sowie seine starke Passquote zur Geltung
bringen kann. Vergangene Saison fanden 89,7 Prozent seiner Zuspiele den
Empfänger. Bei seinen Stationen zuvor spielte der gebürtige Pariser häufig auch
auf der rechten Außenbahn und kam zudem vereinzelt über links. In Frankfurt
eröffnen sich demnach noch mehr taktische Möglichkeiten.
Dies war auch für Markus Krösche ein wichtiges Argument für die Verpflichtung. „Seine Vielseitigkeit, Dynamik und Spielintelligenz macht uns noch unberechenbarer und erhöht unsere taktische Flexibilität“, so der Sportvorstand bei der Verkündung des Transfers.
Seine Flexibilität wurde auch bereits in den französischen Nachwuchsnationalteams wertgeschätzt. Dina Ebimbe erzielte vier Treffer in drei Partien für die U20 der Équipe Tricolore. Mit 19 Jahren debütierte er im September 2020 für das U21-Nationalteam, wurde im Anschluss von Coach Sylvain Ripoll jedoch nicht mehr berücksichtigt.
Da Dina Ebimbe neben dem französischen auch einen kamerunischen Pass besitzt, könnte er auch für die Nationalmannschaft des afrikanischen Landes auflaufen, solange er noch kein A-Länderspiel für Frankreich absolviert hat.
Für Dina Ebimbe ist die Eintracht die erste Station im Profifußball außerhalb seines Heimatlandes. „Es war einfach an der Zeit, eine neue Liga und Kultur kennenzulernen. Ich habe viele Freunde und Bekannte in der Bundesliga und ich glaube, dass es hier tolle Möglichkeiten für mich gibt, die nächsten Schritte in meiner Entwicklung zu gehen“, erklärt er bei EintrachtTV.
Von den bisher vier Franzosen bei der Eintracht sind Sébastien Haller mit dem Pokalsieg 2018 sowie Almamy Toure und Evan Ndicka durch den Titel in der Europa League 2022 die erfolgreichsten. Auf die beiden Letztgenannten trifft der 21-Jähirge auch im aktuellen Team. Ndicka und Dina Ebimbe kennen sich bereits aus ihrer gemeinsamen Zeit in der U20-Nationalelf. Im Freundschaftsspiel gegen die Türkei im November 2019 führte Ndicka Les Bleus als Kapitän aufs Feld, Dina Ebimbe gelangen drei Treffer zum 4:0-Sieg.
Gegen derlei gemeinsame Erfolge wird sich im Herzen von Europa gewiss niemand wehren.
Text: Maximilian Barz
Fotos: Max Galys, imago images