Stimmungsvoller Saisonauftakt

Von einem „richtungsweisenden Abend für den deutschen Frauenfußball“ sprach Sportdirektor Siegfried Dietrich, von einem „Megaerlebnis“ schwärmte Kapitänin Tanja Pawollek und Laura Freigang erzählte hinterher, wie sehr „diese Kulisse uns beflügelt hat“. Der Saisonauftakt der Eintracht-Frauen gegen den FC Bayern München hat neue Maßstäbe gesetzt: Nie kamen mehr Zuschauer in ein Stadion zu einem Ligaspiel im deutschen Frauenfußball. 23.200 Zuschauer füllten den Deutsche Bank Park und erlebten auch ohne Tore eine spannende Partie der SGE gegen den Vizemeister FC Bayern München, die nicht nur aufgrund des aufgestellten Rekords lange nachwirken wird.

Text: Marie Huhn
Fotos: Carlotta Erler und Lucas Körner

„Was die Fans geleistet haben, war für den Frauenfußball in Deutschland über- ragend. Wenn man uns die Bühne lässt, Werbung macht und das Umfeld daran arbeitet, so etwas auf die Beine zu stellen, ist solch ein Ereignis häufiger möglich.“  - Sara Doorsoun

Spielerisch schenkten sich beide Teams unter dem Flutlicht des Deutsche Bank Parks nichts, vor allem ließen sich die Adlerträgerinnen durch die Favoritenrolle, die der Vizemeister aus München innehatte, nicht beeindrucken. Ganz im Gegenteil: Gleich mehrfach konnte erst FCB-Torhüterin Maria Grohs einen Gegentreffer verhindern, was am Ende fehlte, war das nötige Glück im Abschluss. Am Ende wurden die Punkte nach einem torlosen Unentschieden geteilt.

„Das war Werbung für uns und die ganze Liga. Wir haben diesen Abend absolut genossen, es war ein toller Tag für den Frauenfußball in Deutschland.“  - Niko Arnautis

In der Saison 2021/22 stellte die SGE bereits den besten Zuschauerschnitt in der Frauen-Bundesliga und lockte gleichzeitig am letzten Spieltag die meisten Fans in der gesamten Saison ins Stadion am Brentanobad. Eine Stimmung wie beim diesjährigen Saisonauftakt haben die Eintracht-Frauen trotzdem noch nicht erlebt. 90 Minuten wurde von den vollen Tribünen angefeuert, mitgefiebert und Stimmung gemacht. Gänsehaut für das Team von Niko Arnautis vom Auflaufen bis zum Sich-feiern-Lassen nach dem Abpfiff.

Nach dem Spiel gab es den verdienten Applaus in der Ehrenrunde vor den mehr als 23.000 Fans. Der einzige Wermutstropfen des geschichtsträchtigen Abends: Bei einem Foul zog sich Laura Freigang eine Schulterverletzung zu, durch die sie wird pausieren müssen. Die ausführliche Selfie-Runde bei den Fans ließ sich die Stürmerin genauso wie ihre Teamkolleginnen trotzdem nicht nehmen.

„Die Zuschauer haben uns über 90 Minuten gepusht. Das war Gänsehaut und ein tolles Erlebnis für uns alle.“  - Stina Johannes