„Der deutsche Fußball passt zu mir“ 

Der 18-jährige Ignacio Ferri Julià, kurz: Nacho, hat seinen ersten Profivertrag bei der Eintracht unterschrieben. Bereits seit vergangenem Sommer im Verein, binden die Adler ihn nun langfristig. Zeit, den Spanier etwas näher kennenzulernen.

Text: Dominic Dylka 

Fotos: Bianca Jockel, Felix Leichum

Mit Ignacio Ferri Julià darf sich die Lizenzspielerabteilung von Eintracht Frankfurt auf einen talentierten Angreifer freuen. Bereits im Sommer 2021 wechselte Nacho, so sein Spitzname, aus der Jugend vom spanischen Klub UD Alzira zur Eintracht. Nun unterschrieb er mit der Vollendung seines 18. Lebensjahres zum 1. November 2022 einen Profivertrag. Bis 2025 ist dieser zunächst gültig. 

Der Spanier misst 1,92 Meter und hinterließ in der U21 durch seine enorme Präsenz, seinen Ehrgeiz und nicht zuletzt seine Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor stets bleibenden Eindruck. Seine Bilanz bis zum Tag der Vertragsunterzeichnung: zehn Tore und sieben Vorlagen in 16 Hessenliga-Einsätzen. Zudem hatte der Angreifer mit einem Tor (das entscheidende 1:0 im Heimspiel gegen Tottenham) und drei Assists in sechs UEFA-Youth-League-Spielen seinen Anteil daran, dass das Team die Gruppenphase überstand. Künftig soll Nacho auch in der Bundesliga so manchen gegnerischen Spieler zur Verzweiflung bringen. In Testspielen und bei der Japan Tour durfte er schon Profiluft schnuppern. 

Kaum erwarten konnte er es, das erste Mal in einem Fußballverein gegen den Ball zu treten. Das in Montaverner, einer Gemeinde in der Provinz Valencia, geborene und aufgewachsene Talent war bereits im Alter von vier Jahren besessen vom runden Leder. Jedoch stand der junge, fußballbegeisterte Nacho vor dem Problem, dass eine Spielberechtigung in einem Verein erst im Alter von sechs Jahren erlangt werden kann. 

„Ich habe meine Mutter so lange genervt, bis sie mich bei einem Verein angemeldet hat“ – Nacho – 

Doch der Jungspund blieb hartnäckig: „Ich habe meine Mutter damals so lange genervt, bis sie mich im Alter von vier Jahren schließlich doch bei meinem Heimatverein Montaverner angemeldet hat“, erinnert sich Nacho schmunzelnd und ergänzt: „Ich durfte zwar die ersten zwei Jahre nur trainieren, aber das war in Ordnung so.“ 

Es dauerte nicht lange, bis das Nachwuchstalent bei seinem Heimatklub herausstach und das Interesse höherklassiger Vereine weckte. So schloss er sich mit acht Jahren dem FC Ontinyent an, bei dem er sich weiterentwickeln konnte und zu einem waschechten „Neuner“ heranreifte. Im Sommer 2017 wagte er schließlich den Schritt zur Unión Deportiva Alzira, deren Nachwuchsteams in den höchstmöglichen Ligen an den Start gehen. „Es war wichtig für meine Entwicklung, dass ich mich mit Alzira auf höchstem Niveau messen konnte“, erklärt Nacho. Und selbst dort gelang es dem Torjäger immer wieder, durch hervorragende Leistungen aufzufallen. So landete er eben nicht nur bei nationalen Vereinen auf dem Scouting-Zettel. 

Als der groß gewachsene Sturmtank vom Interesse der Eintracht erfuhr, sei er glücklich gewesen, gibt aber auch zu: „Ich habe Eintracht Frankfurt zwar schon gekannt, aber natürlich nicht im Detail. Ich habe mich aber gleich informiert, viel gelesen und mir einige Videos angeschaut“, verrät er. Das Gesamtpaket habe gepasst, ergänzt Nacho: „Letztendlich habe ich mich für einen Wechsel zur Eintracht entschieden, weil ich glaube, dass ich dadurch als Fußballer und auch als Mensch wachsen kann. Zudem bin ich ein sehr physischer Spieler und deshalb passt der deutsche Fußball meiner Meinung nach gut zu mir.“ 

Eintracht-Sportvorstand Markus Krösche sagt zum Profivertrag des Youngsters: „Nacho hat sich vor allem in den vergangenen sechs Monaten sehr, sehr gut entwickelt und ist eine wichtige Stütze in unserer U21-Mannschaft. Er trainiert bereits jetzt schon regelmäßig bei den Profis. Sein Profil ist sehr interessant. Er ist ein großer und schneller Stürmer. Deshalb sind wir froh, dass er auch langfristig bei uns sein wird.“ 

Seine Stärken sieht Nacho selbst übrigens im modernen Stürmerspiel. „Ich versuche nicht nur, Tore zu erzielen, sondern möchte mannschaftsdienlich am Spiel teilhaben, in dem ich beispielsweise Bälle festmache, sie halte und weiterleite. Ein Vollblutstürmer eben“, lacht er.