Internationales Abenteuer unter der indischen Sonne 

Bei der Weltmeisterschaft in Indien hat die deutsche U17-Nationalmannschaft nach einem kämpferischen und leidenschaftlichen Turnier den vierten Platz errungen. Mittendrin waren gleich fünf Adlerträgerinnen. 

Drei Wochen lang das kühle Deutschland verlassen, aus dem Ligaalltag austreten und sich im fernen Indien mit den besten Teams der Welt messen – für fünf Spielerinnen aus der zweiten Frauen-Mannschaft der Eintracht war das kürzlich Realität. Lina Altenburg, Loreen Bender, Paulina Platner, Jella Veit und Emily Wallrabenstein, alle 16 oder 17 Jahre alt, sind mit der deutschen Nationalmannschaft nach Südasien gereist, um bei der WM anzutreten. Am Ende hat es denkbar knapp zwar nicht für einen Platz auf dem Siegertreppchen gereicht, Highlights gab es für die DFB-Juniorinnen trotzdem einige. 

Schon den Start ins Turnier hätte sich das deutsche Team kaum besser wünschen können. Mit einem 2:1-Sieg über Nigeria setzten die DFB- Juniorinnen ein erstes Ausrufezeichen. Bereits im zweiten Gruppenspiel gegen Chile legten sie mit einem 6:0 nach, bei dem sowohl Kapitänin Jella Veit als auch Loreen Bender trafen und sicherten sich so frühzeitig das Weiterkommen. Nach dem dritten Gruppenspiel und einem weiteren 3:1-Sieg über Neuseeland war das Viertelfinale erreicht. 

Gegen Brasilien ließ sich das deutsche Team trotz zweier Corona-Ausfälle nicht verunsichern. Mit allen fünf Eintracht-Spielerinnen in der Startelf gelang ein 2:0-Erfolg, das zweite Tor fiel in der Nachspielzeit. 

Auch im Halbfinale gegen Spanien ließ das deutsche Team sein Herz auf dem Platz. Chancen gab es auf beiden Seiten, ein deutscher Treffer wurde aufgrund einer knappen Abseitsstellung von der Videoschiedsrichterin aberkannt, sodass alles darauf hinzudeuten schien, dass eine Entscheidung erst im Elfmeterschießen fällt. Doch die letzte Aktion des Spiels sollte gleichzeitig die deutschen Träume platzen lassen: Nach einem Einwurf waren die Spanierinnen gedankenschneller und Lucía Corrales brachte den Ball zum entscheidenden Treffer im Tor unter. Abpfiff, Aus im Halbfinale. 

Im Spiel um Platz drei gegen Nigeria kämpfte sich das deutsche Team nach einem 0:3-Rückstand spektakulär zurück, bewies Moral und erzielte durch einen sehenswerten Fallrückzieher von Loreen Bender in der letzten Spielminute, den die Zuschauerinnen und Zuschauer der ARD Sportschau zum Tor des Monats Oktober wählten (siehe Bild), noch den Ausgleichstreffer. Die Entscheidung fiel im Elfmeterschießen, allerdings wieder zu Ungunsten des deutschen Teams (2:3). 

Am Ende einer langen internationalen Turnierreise steht für das deutsche Team und die fünf SGE-Spielerinnen, die alle zahlreiche Einsatzminuten sammeln durften, ein vierter Platz unter den besten Teams der Welt. Ganz ohne Titel ging es für die Adlerträgerinnen trotzdem nicht zurück: Loreen Bender wurde zum Turnierende für ihre vier Treffer als Torschützenkönigin mit dem Goldenen Schuh geehrt. 

Text: Marie Huhn
Fotos: FIFA/Getty Images