„Eintracht-Fan war ich schon vor meinem Wechsel“
Mit der letzten Möglichkeit erturnte Ryan Eschke in Tschechien Anfang Oktober die Qualifikation für die Junioren-WM, die vom 23. bis zum 26. November in Sofia stattfand, und holte gleichzeitig Silber beim international hochkarätig besetzten Cup of Friendship. Seit März 2022 ist er Trampolinturner bei der Eintracht und hat schon so einige Erfolge mit dem Adler auf der Brust eingefahren. Die EvM-Redaktion hat sich mit dem sympathischen Nachwuchstalent getroffen. Seid gespannt auf einige überraschende Antworten!
Ryan über ...
... seinen Weg zum Trampolinturnen:
Im Alter von vier Jahren habe ich mit Kinderturnen angefangen. Die Trampolinturner haben im gleichen Leistungszentrum trainiert. Da habe ich immer rübergeschaut und irgendwann gesagt, dass ich das noch lieber machen möchte als Kinderturnen. Mit sechs Jahren bin ich dann in einen Verein zum Trampolin gegangen, als ich acht war, gab es eine Talentsichtung und seitdem trainiere ich den Sport leistungsorientiert.
... den Wechsel nach Frankfurt:
Im Jahr 2022 bin ich zum zweiten Schulhalbjahr zum Stützpunkt nach Frankfurt gewechselt. Die Abstimmung zwischen meiner Schule, der Carl-von-Weinberg-Schule, und meinem Training läuft prima und alles ist sehr gut aufeinander abgestimmt. Ich habe nun kürzere Wege in die Schule und ins Training und kann mich somit gut auf den Leistungssport fokussieren. Und da ich im Fußball ohnehin schon Eintracht-Fan war, habe ich mich gleichzeitig auch für einen Vereinswechsel entschieden. Natürlich war es die ersten Wochen schwierig und eine Umstellung, weiter weg von der Familie zu sein, aber ich wurde sehr, sehr gut aufgenommen. Außerdem kannte ich ja schon die Trainer und einige Athleten, da ich in Frankfurt schon viele Lehrgänge hatte. Von daher war der Umzug jetzt nicht so schwer, wie ich erwartet hatte.
... seine Familie:
Ich sehe meine Familie schon oft. Wenn ich keinen Wettkampf oder Lehrgang habe, fahre ich am Freitag über das Wochenende mit der Bahn nach Hause oder mein Vater holt mich ab.
... das Sportinternat und die Schule:
Ich wohne im Sportinternat am Olympiastützpunkt Hessen und gehe in die Carl-von-Weinberg-Schule. Montags und freitags fahren uns die Pädagogen des Internats in die Schule. Dienstags, mittwochs und donnerstags haben wir morgens noch Training, anschließend fährt am Stadion ein Bus, der die Athleten zur Schule bringt. Ich bin im zehnten Schuljahr in einer Sportklasse, werde dieses Jahr meinen Realschulabschluss machen und plane anschließend, die Oberstufe zu besuchen und mein Abitur zu absolvieren. Wir haben Eishockey, Speedskating, Inliner, Basketball, Fußball, Handball, Volleyball – eigentlich alle Sportarten in unserer Klasse. Darunter sind auch ein paar Eintrachtler.
... den Trainingsalltag:
Seit ich in Frankfurt bin, habe ich acht Mal die Woche Training – montags bis freitags und dienstags, mittwochs und donnerstags zusätzlich vormittags. Wenn ich morgens trainiere, dann von 7.30 Uhr bis 9 Uhr in der Halle, anschließend habe ich ganz normal Schule und dann wieder von 16.30 Uhr bis 19 Uhr Training.
... Eintracht Frankfurt:
Schon damals, als ich noch in der Nähe von Stuttgart lebte, war ich Eintracht-Fan. Das hat sich einfach so entwickelt. Nun habe ich das Stadion direkt vor der Haustür, sodass ich ab und zu dort die Spiele schaue. Es macht mich schon stolz und ist für mich etwas Besonderes, im Trampolinturnen nun selbst den Adler auf der Brust zu tragen.
„Mein Wunsch für die Zukunft: Trampolinturnen und Fluglotse werden“ – Ryan Escke -
... die Junioren-WM in Sofia:
Im Synchron wäre ein Platz auf dem Treppchen schön. Im Einzel ist ein Top-5-Ergebnis das Ziel und wäre großartig.
... sein Leben außerhalb des Trampolinturnens:
Ich spiele außerdem Fußball im Verein, bei der SG Bremthal. Dort sind Freunde von mir. Als ich bei Stuttgart wohnte, habe ich noch Regionalliga gespielt, das wäre inzwischen aber zu stressig. So trainiere ich Fußball nur noch montags und spiele nun in der Kreisklasse. Das Fußballtraining ist mit meinem Trainer abgesprochen. Es ist für ihn in Ordnung, wenn ich nicht gerade einen größeren Wettkampf vor mir habe. Ich brauche das auch zum Ausgleich.
... seine sportlichen Ziele und Träume:
Die Olympischen Spiele 2028 wären schon ein Traum, außerdem möchte ich bei Weltmeisterschaften und Europameisterschaften dabei sein – und im besten Fall einen Podiumsplatz erreichen.
... seine Wünsche für die Zukunft:
Ich möchte das Abitur machen, anschließend Fluglotse werden und das idealerweise mit meinem Sport kombinieren können.