Sport als Brücke 


Für ihr Engagement gegen Antisemitismus und Rassismus bekamen Makkabi-Präsident Alon Meyer und Eintracht-Präsident Peter Fischer die Buber-Rosenzweig-Medaille. Dies nahm die Emmausgemeinde in Eschersheim zum Anlass, beide zu einer Diskussionsrunde am 8. November einzuladen. 

Kann Sport eine Brücke sein, um respektvolles Miteinander zu üben? Dieser Frage
stellten sich Alon Meyer und Peter Fischer gut zwei Stunden in der Diskussionsrunde den rund 50 anwesenden Besuchern. Der Verein Makkabi wurde vor 101 Jahren gegründet, weil Juden damals aus den anderen Sportvereinen ausgeschlossen wurden. Heute sei nur noch ein knappes Drittel der 3.000 Vereinsmitglieder jüdisch, erzählt Alon Meyer. Leider seien antisemitische und rassistische Übergriffe oder aggressive Stimmungen ihm aber auch heute noch durchaus vertraut. In manchen Stadtteilen müsse man sogar die Polizei um Hilfe bitten, dabei laufe es in Frankfurt im Vergleich zu anderen Städten noch relativ gut. Einer der Gründe sei, dass sich Eintracht-Präsident Peter Fischer, seit Jahren antisemitischen und rassistischen Anfeindungen vehement entgegenstelle. Dies habe in den letzten Jahren für große Aufmerksamkeit gesorgt und andere Vereine unter Handlungsdruck gesetzt. 

Um bei Spielen brenzlige Situationen frühzeitig zu entschärfen, werden Makkabi-Trainer beziehungsweise -Sportler in Kooperation mit der Bildungsstätte Anne Frank entsprechend geschult. 

Eintracht-Präsident Peter Fischer berichtete den Anwesenden, dass es einerseits Tausende Neumitgliedschaften innerhalb kürzester Zeit nach seinem Bekenntnis in einem Interview in einer Frankfurter Zeitung im Jahr 2017 gegeben habe, dass es sich nicht mit der Satzung von Eintracht Frankfurt vertrage, die AFD zu wählen. Andererseits habe er viele Anfeindungen bis hin zu Morddrohungen kassiert. „Das hat mich emotional sehr mitgenommen, aber gleichzeitig auch bestätigt, dass es richtig war, gegen diese Leute Stellung zu bezie- hen“, so Peter Fischer. Der Eintracht-Präsident betonte seinen Stolz auf die politische Fan-Szene der Eintracht, die unter anderem bereits in den 90er Jahren T-Shirts mit dem Aufdruck „United Colors of Bembeltown“ in Umlauf brachte.