„Mitgliederwachstum ist ungebrochen“ 


Martin Schönhoff hat schon einiges mit der Turnabteilung erlebt – bereits seit 1999 ist er im Vorstand der Turnabteilung, seit dem Jahr 2000 Abteilungsleiter – doch das abgelaufene Jahr gehört sicherlich zu einem der erfolgreichsten in der jüngeren Geschichte der Turnabteilung. Die EvM-Redaktion hat sich mit Martin Schönhoff unterhalten über ... 


... die Rückkehr der Turner in die 1. Bundesliga:
Dass wir jetzt wieder aufgestiegen sind, ist phänomenal. Von der Punktzahl her war das eine großartige Leistung und die Jungs waren auf den Punkt fit. Niklas Neuhäusel, der in den letzten Monaten immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen hatte, hat im Aufstiegsfinale sensationell alle sechs Geräte geturnt. Damit hatte keiner gerechnet. Unsere beiden Ausländer Petro und Niccolo waren eine große Verstärkung. Petro turnt schon seit einigen Jahren für uns und lebt aktuell in der Nähe von Mailand, von dort kommt auch unser Neuzugang Niccolo, der noch ein ganz unbeschriebenes Blatt war, aber das Team fantastisch verstärkt hat. Mit Niccolo hatten wir wirklich großes Glück. Eine starke Unterstützung war auch Daniel Wörz, der schon seit zwei, drei Jahren im Team ist, aber immer mit Verletzungen zu kämpfen hatte. Hinzu kamen unsere Frankfurter bzw. Turner aus der Region neben Niklas Peter Seufert, der seine Karriere nun beendet, Niklas Volk, Alexander Winter, Lasse Kleinstück, Gabor Sütterlüty und Lewis Trebing. Komplettiert wurde die Mannschaft von einem großartigen Team hinter dem Team. Dazu gehören unsere ehemaligen Leistungsturner Felix Liebig, der noch Mannschaftsführer ist, Dominik Sartorio als Filmer, vor allem aber unser starkes Dreigestirn Michael Schmidt als Sportlicher Leiter sowie das Trainergespann Florian Krieg und Andreas Kollig. 


... den Ausblick auf die neue Saison: 
Vorrangig gilt es nun, Gespräche zu führen und ein gutes Team zusammenzustellen, schließlich startet die Bundesliga bereits im März. Am liebsten würde ich die Mannschaft, so wie sie aktuell ist, halten wollen, aber der eine oder andere wird aus unterschiedlichen Gründen aufhören – so wie unsere Frankfurter Peter Seufert und Alexander Winter. Mit einer Platzierung im Mittelfeld wäre ich zufrieden, auch ein Tabellenrang im hinteren Drittel wäre in Ordnung, solange es kein Abstiegsplatz ist. 


... die Rhythmische Sportgymnastik: 
In der Rhythmischen Sportgymnastik sind wir aktuell bärenstark aufgestellt – auch dank der richtig starken Unterstützung durch Trainerin Evgenia Misutin. Sie hat ein unglaublich großes Netzwerk. Wir haben sehr gut geturnt. Mit dem TSV Schmiden haben wir eine Mannschaft in unserer Gruppe in der 1. Bundesliga, die gespickt ist mit Turnerinnen aus der Nationalmannschaft, sodass der zweite Platz groß- artig ist. Als Zweitplatzierter bleibt dann leider nur das kleine Finale um Platz drei, am Ende wurde es denkbar knapp der vierte Platz. Unglücklich ist natürlich, dass wir ausgerechnet Schmiden als Hochburg bei den Bundesstützpunkten in unserer Gruppe haben. Großartig ist aber auch die Platzierung unserer zweiten Mannschaft mit der Meisterschaft in der 2. Bundesliga. 


... den jüngsten Erfolg im Cheerleading: 
Fünf Titel von sieben Starts, zwei zweite Plätze bei den Landesmeisterschaften im November – jeder ist also mit einer Medaille nach Hause gegangen – und alle Teams haben sich für die Regionalmeisterschaften im Februar qualifiziert – das ist großes Kino. Dabei hatten wir hier eine kleine Umstrukturierung durch Trainerwechsel gehabt. Das war nicht einfach. Wir sind immer noch dabei, aber die Erfolge sprechen für sich. Ich hoffe, dass sich drei bis vier Teams bei den Regionalmeisterschaften für die Deutschen Meisterschaften qualifizieren können, und ich wünsche mir, dass wir die 2. Bundesliga halten können. 


... den Aufstieg der Trampolinturner in die Bundesliga:
Der Aufstieg freut uns natürlich ebenfalls sehr. Im Trampolinturnen arbeiten wir wie auch im Kunstturnen oder in der Rhythmischen Sportgymnastik eng mit dem Verband zusammen, das heißt, wir haben jetzt auch Hallenzeiten im Bundesstützpunkt. So können wir einerseits in Nied trainieren, andererseits werden die Toptalente auch am Bundesstützpunkt gefördert. Wir haben gute Nachwuchstalente. 


... die Sportakrobatik: 
Durch die neue Turnhalle am Riederwald hat sich in den letzten Monaten viel getan. Schon vorher gab es Sportakrobatik, aber eher auf Breitensportniveau. Nun finden zahlreiche Kaderlehrgänge statt, die Halle ist voll, wir arbeiten auf Bundesebene eng mit dem Verband zusammen. Vielleicht haben wir eines Tages auch mal einen Bundesstützpunkt in Frankfurt, aktuell werden keine neuen vergeben. Aber klar ist auch, ohne Menschen und ihr Engagement wie Michael im Kunstturnen oder Rike in der Sportakrobatik würde es nicht gehen. Sie investieren viel Liebe in ihren Sport, kennen die Kampfrichter, die Vereine rundherum. Rike kümmert sich großartig um die vielen Kinder, die Gruppen, dann werden noch die Anzüge beklebt. Wir sind froh, solche „positiv verrückten“ Menschen wie Rike und Michael zu haben. Und inzwischen haben wir auch einige gute Nachwuchstalente, die in den Startlöchern stehen. In der Sportakrobatik haben wir in den vergangenen Monaten ein stabiles Fundament geschaffen. 


„Es braucht positiv verrückte Menschen wie Rike und Michael“ – Martin Schönhoff – 

... den Mitgliederwachstum, der auch in der Turnabteilung ungebrochen ist:
Wir verzeichnen nach wie vor einen großen Mitgliederboom. Aktuell haben wir rund 3.600 Mitglieder. Dabei gibt es beim Kinderturnen immer noch eine Warteliste von hunderten von Kindern. Wir haben zwar noch Hallenzeiten am Wochenende von Schulen bekommen, dennoch reichen sowohl die Hallenzeiten als auch die Trainer nicht aus. 


... Ziele und Zukunftsvisionen: 
Meine Traum wäre es, im Oeder Weg die Geschäftsstelle um eine Halle aufstocken zu können, um die Kinder frühzeitig zum Turnen abzuholen. Wenn sie später dann zum Hockey, zum Fußball oder zum Handball gehen, ist das egal, dann aber haben sie die Grundlagen mit- bekommen. Hinzu kommt: Wenn man sie in jungen Jahren in den Verein geholt hat, sie erst den Adler auf der Brust tragen, dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass sie auch später der Eintracht die Treue halten – und wenn es in einer anderen Sportart ist. Ja, noch eine schnuckelige Ein-Feld-Halle auf die Geschäftsstelle gesetzt, das wäre mein Traum und das, was ich gerne noch umsetzen würde.