Liebe Fans, liebe Mitglieder! 

Bundesliga, DFB-Pokal, Champions League. Die Eintracht tanzt bis mindestens Mitte März auf drei Hochzeiten – und auch dann soll noch nicht Schluss sein. Vor fast 30 Jahren hat die Eintracht im UEFA-Cup-Achtelfinale beide Partien gegen die SSC Napoli, den Gegner in derselben Runde der Königsklasse 2023, mit 1:0 gewonnen. In dieser Ausgabe schwelgen Co-Trainer Karl-Heinz Körbel, Torschütze Ralf Falkenmayer und weitere Spieler sowie Lizenzspielleiter Rainer Falkenhain und Journalist Peppi Schmitt in Erinnerungen, erzählen, wie sie damals die Italiener geknackt haben, und berichten auch Kurioses. 

Mit der Fähre erreicht man von Neapel Kroatien in nicht einmal zwei Stunden. Kristijan Jakic und Hrvoje Smolcic könnten also fast bis in die Heimat schauen, wenn sie am 15. März mit der Eintracht um das Weiterkommen kämpfen. Wir haben die beiden Kroaten vorher in ihrer neuen Heimat begleitet und waren mit ihnen in und am Rande von Frankfurt unterwegs. Das Interview findet ihr ab Seite 16. 

In Hessen sind die Adlerträger auch in diesem Jahr wieder sehr präsent. „Eintracht in der Region“ startet ins zweite Jahr, um gemeinsam mit LOTTO Hessen Amateurvereine an der Basis des Fußballs zu unterstützen. Etwa 15 Spiele werden die Traditionsmannschaft sowie die Männer und Frauen wieder auf den Dörfern absolvieren (Seiten 12/13). Die Saison der Traditionsmannschaft beginnt unterdessen am 28. oder 29. April beim FV Biebrich 02, dem Heimatverein von Jürgen Grabowski, zu dessen Gedenken und Ehre Körbel und Co. auflaufen werden. Gerne schon mal im Terminkalender notieren! 

Mit Grabowski zusammen gespielt hat Friedel Lutz, der leider dieser Tage von uns gegangen ist. Als sich Lutz 1972 zwei Tage vor der Bundesligapartie gegen den FC Bayern München verletzte, warf Trainer Erich Ribbeck den damals 17 Jahre alten Karl-Heinz Körbel ins kalte Wasser und ließ ihn bei seinem Bundesligadebüt gegen Tormaschine Gerd Müller spielen. Die Eintracht gewann 2:1, Körbels Werdegang ist Geschichte. Friedel Lutz war ein tadelloser Sportsmann, ein echter Eintrachtler mit „harter Schale, weichem Kern und einem Frankfurter Schlappmaul“ (Frankfurter Rundschau). Hier zitieren wir nochmal die Frankfurter Rundschau mit einer feinen Anekdote: 

„Es ist mehr als ein Vierteljahrhundert her, als sich der sehr junge Alexander Schur, damals noch bei der Zweiten Liga am Ball, am Riederwald in der Kabine der Profis vorstellte, schüchtern, aber wohlerzogen. „Guten Tag, ich bin der Neue, ich komme von den Amateuren und soll jetzt mittrainieren“, sagte der Frankfurter Bub. Friedel Lutz war da, er ordnete, wie er das seinerzeit machte, als Zeugwart die Trainingsleibchen, er schaute kurz auf: ‚Amateurn ham wir hier genug.‘ “ 

Das war Friedel Lutz‘ Humor, gezeigt hat er Schur natürlich dennoch alles. 

Wenige Tage später ereilte die Eintracht-Familie die Nachricht, dass Helmut Sonneberg verstorben ist. Kürzlich hatte „Sonny“ noch einen öffentlichen Auftritt bei der Auftaktveranstaltung des DFB zum 19. Erinnerungstag im deutschen Fußball. Wenige Wochen zuvor war er in unserem Podcast zu Gast und hat über alle Höhen und Tiefen seines Lebens gesprochen – die Zeit im Ghetto Theresienstadt, die Meisterschaft 1959 (das Foto unten zeigt ihn rechts auf dem Weg zum Endspielort Berlin), die Bedeutung der Eintracht-Familie für ihn, warum er so viele Jahre nicht über seine Vergangenheit gesprochen hat und vieles mehr. Sehr hörenswert und auf all den gängigen Plattformen weiterhin abrufbar. Die Nachrufe zu Lutz und Sonneberg findet ihr auf den Seiten 66 und 67. 

Ruhet in Frieden, Friedel und Sonny!