„Wir haben ein ganz klares Ziel“ 

Abteilungsleiter Norbert Schneider und Teammanager Lovre Dragicevic sprechen im Interview mit der EvM-Redaktion über den Triumph der Tischtennisherren, das erfolgreichste Jahr der Abteilungsgeschichte und zukünftige Ziele. 

Mit dem Sieg der ersten Herren Mitte März steigt die Eintracht nach vielen Jahren Abstinenz vorzeitig wieder in die Regionalliga auf. Was ist das für ein Gefühl? 
Norbert: Es ist einfach grandios und die Erleichterung ist riesengroß. Wir waren von Anfang an Topfavorit – und diese Rolle hatte schon Gewicht. Wir mussten diesen Ansprüchen gerecht werden und haben es hervorragend gemeistert. Jetzt sind wir seit der Saison 1984/85 endlich wieder zurück in der Regionalliga und haben nach dem entscheidenden Spiel gegen den Gießener SV II reichlich gefeiert. Es hat uns sehr gefreut, dass Peter Fischer, Dieter Burkert und viele Fans da waren. 
Lovre: Es war einfach nur schön, vor allem im Rückblick auf die vergangenen beiden Saisons, wo es so knapp nicht zum Aufstieg gereicht hat. Wir haben die Favoritenrolle, die wir hatten, exzellent angenommen und die Spiele souverän bestritten. 

„Wir haben ein ganz klares Ziel und das lautet: Durchmarsch in die 3. Bundesliga“ - Norbert Schneider -

Ihr habt es bereits angesprochen. Vergangene Saison habt ihr den Aufstieg knapp verpasst – inwiefern hat euch das für diese Saison motiviert? 
Norbert: Wir hatten in den letzten beiden Jahren enormes Pech. Vor zwei Jahren war es Corona, das uns einen Strich durch die Rechnung gemacht hatte. Letzte Saison haben uns Verletzungen ausgebremst. Im dritten Anlauf hat es jetzt aber endlich funktioniert. Wir sind wieder zurückgekommen und haben uns belohnt. 
Lovre: Ich kann Norbert da nur zustimmen. Man spürt dieses Momentum im Verein sehr stark. Alle sind total euphorisch und man merkt, dass etwas passiert. Das spürt man im gesamten Verein und in den Abteilungen wie bei uns ganz besonders. 

Was lief im Vergleich zur letzten Saison denn entscheidend anders?
Lovre: 
Die Breite des Kaders war ein großer Pluspunkt. Uns konnte diese Saison nichts erschüttern. Wir sind dieses Jahr von Verletzungen verschont geblieben und konnten so in den Spielen immer 100 Prozent geben und einfach durchziehen. Zudem besteht unser Team aktuell aus Local Heroes, also Spielern aus der Region, was den Zusammenhalt der Mannschaft ungemein stärkt. 

Ihr wart von Beginn der Saison an dominant und habt jedes Spiel gewonnen – wie erklärt ihr euch das fast fehlerfreie Auftreten der Mannschaft? 
Norbert: In jedem Spiel waren die Jungs voll fokussiert. Bei der Vorbereitung auf die Matches haben sie eine professionelle Einstellung an den Tag gelegt. Und wie Lovre schon eben sagte, sind wir diese Saison verletzungsfrei geblieben. 
Lovre: Wir hatten letztes Jahr bereits für die Regionalliga geplant und uns noch etwas breiter aufgestellt. Also mit dem aktuellen Team wären wir auch in der Regionalliga angetreten. Wir hatten noch mehr Qualität im Kader, sodass uns nichts aus der Bahn hätte werfen können. 

„Unser Team besteht komplett aus Frankfurter Jungs“ - Lovre Dragicevic -

Ihr habt die Geschlossenheit der Mannschaft angesprochen. Welche Rolle spielte das Teamgefüge für den Erfolg der Mannschaft? 
Lovre: Es ist ein echtes Team und nicht wie viele anderen Mannschaften, wo sich die Spieler nur bei den Spielen sehen. Unser Team besteht komplett aus Frankfurter Jungs, die donnerstags zusammen trainieren und auch privat häufig was unternehmen. Das gehört auch zu unserem Konzept: Wir wollen mit den lokalen Spielern zusammen trainieren, spielen und gemeinsam aufsteigen. 
Norbert: Es ist einfach ein eingeschworener, sympathischer Haufen. 

Was wird sich durch den Aufstieg für die Abteilung und die Mannschaft verändern? 
Norbert: 
Es wird wenig Veränderungen geben. Die Auswärtsfahrten werden natürlich erheblich weiter werden. Es geht dann nach Köln, Düsseldorf oder ins Ruhrgebiet. Zudem haben wir uns bereits mit einem weiteren Spieler verstärkt. Philipp Hoffmann kommt vom Regionalligaabsteiger TG Obertshausen. Damit wir, obwohl wir auch in der Regionalliga eine Favoritenstellung haben, mit ihm noch besser aufgestellt sind. 
Lovre: Und hier greift auch wieder unser Plan. Philipp ist ebenso Frankfurter und schon lange in der Trainingsgruppe dabei. Also wieder ein starker Spieler aus der Umgebung, der viel Erfahrung mitbringt. Mit ihm haben wir uns gut verstärkt. 

Blicken wir schon einmal auf die kommende Saison. Was geht jetzt in der Regionalliga? Habt ihr schon ein Ziel festgelegt?
Norbert: Wir haben ein ganz klares Ziel und das lautet: Durchmarsch in die 3. Bundesliga. Nächstes Jahr feiert die Abteilung 100-jähriges Bestehen und zu diesem Anlass wollen wir in der 3. Bundesliga spielen. Das ist das Ziel und es ist nicht unrealistisch 
Lovre: Wir haben einen Gesamtplan, sind schon jetzt für die Regionalliga sehr gut aufgestellt und wollen natürlich eine gute Rolle spielen. Man weiß nie, was die anderen Mannschaften machen werden, aber wir blicken sehr zuversichtlich in die neue Spielzeit. 

Nicht nur die erste Mannschaft ist sehr erfolgreich. In den anderen Teams lief es ebenso richtig gut ...
Norbert: 
Ja, es ist das erfolgreichste Jahr der Vereinsgeschichte. Gleich die ersten sechs Herrenmannschaften feiern die Meisterschaft und damit den Aufstieg in die nächsthöhere Spielklasse. Mit den Damen sind es sogar am Ende sieben Teams, die die Meisterschaft feiern durften. 
Lovre: Wir sind mit der gesamten Abteilung aktuell sehr erfolgreich und es zieht sich durch alle Mannschaften durch. Es ist schon bemerkenswert, mit so vielen Teams Erster zu sein. Und auch in der Jugend läuft es richtig gut. So wurden die Jungen 15 Vizemeister in der Hessenliga, die Jungen 19 Meister in der Verbandsliga, Alessandro Pistara sicherte sich den Hessischen Jugend-Vizemeistertitel im Doppel und unser größtes Talent, Üksel Ahmed, holte den dritten Platz bei den Hessisches Meisterschaften Jungen 13.