Was macht eigentlich Thorsten Legat? 

Thorsten Legat
*7. November 1968 in Bochum
Bei der SGE: 1994–1995
Spiele für die SGE:
22 x Bundesliga, 7 x UEFA-Cup, 2 x DFB-Pokal, 1 x UI-Cup 
Schönstes Tor für die SGE: 
„Kurz vor Schluss im Hinspiel der 1. Runde im UEFA-Cup gegen Olimpija Ljubljana. Ein direkt verwandelter Freistoß, der uns den Ausgleich sicherte.“ Das Rückspiel gewann die Eintracht 2:0 und zog in die nächste Runde ein. 

Kürzlich, an einem kalten Freitagabend im Deutsche Bank Park. Auf der Pressetribüne streift sich Thorsten Legat gerade die Kopfhörer ab, nachdem er die erste Halbzeit des Bundesligaspiels gegen seinen Ausbildungsverein VfL Bochum (erstes Profispiel unter Hermann Gerland) gemeinsam mit Lars Weingärtner für EintrachtFM kommentiert hat. „Wenn ich an die Zeit bei der Eintracht zurückdenke, denke ich vor allem an die Mannschaft. Das war das geilste Team, in dem ich je gespielt habe,“ sagt Legat und lacht. Er erinnert sich an die Saison 1994/95, in der er den Adler auf der Brust trug. „Gaudino, Yeboah, Köpke und wie sie alle heißen. Ich habe das genossen, jeden Tag zum Training zu erscheinen, weil diese Mannschaft einfach Qualität hatte.“ 

Besonders in Erinnerung geblieben sind ihm die UEFA-Cup-Spiele. „Die Eintracht hat mir ermöglicht, ganz große Spiele zu machen, in einer ganz großen Mannschaft. Wichtig ist mir, dass ich in diesem Team so gut aufgenommen wurde. Sie haben mir immer das Gefühl gegeben, ein Teil von ihnen zu sein. Ich war stolz, dass die Eintracht mich geholt hat.“ 

„Ein Thorsten Legat kann keinen Uwe Bein ersetzen. Ich kann auch keinen Maurer zum Architekten machen.“ – Thorsten Legat - 

Allerdings dauerte es eine Weile, bis er am Main angekommen war: „Ein Thorsten Legat kann keinen Uwe Bein ersetzen. Ich kann auch keinen Maurer zum Architekten machen. Ich habe versucht, die Zehnerposition auszufüllen. Aber Jupp Heynckes hat später eingesehen, dass meine Stärken auf Links waren. Das habe ich auch gezeigt.“ 32 Einsätze verbuchte er letztlich in Frankfurt. 

„Lars, Laaaaars! Das gibt’s doch nicht“, schreit Legat in der zweiten Halbzeit gegen Bochum ins EintrachtFM-Mikrofon und macht deutlich, dass er an diesem Abend, an dem der Siegtreffer einfach nicht fallen soll, mit den Adlerträgern fiebert. „Es gibt nichts Schöneres als Fußball“, grinst Legat in kurz zuvor der Pause, als er ins vollbesetzte Stadion schaut. Dass er das Traditionsduell gegen Bochum für das Eintracht-Radio kommentiert, bringt nicht nur zwei wichtige Stationen seiner Fußballkarriere wieder zusammen. Auch in seiner Rolle als Medienfigur geht der 54-Jährige voll auf. 

Seine Trainertätigkeit in Remscheid unterbrach der A-Lizenzinhaber im Januar 2016 kurzzeitig, um am Fernsehformat „Ich bin ein Star, holt mich hier raus“ teilzunehmen. „Seit knapp zehn Jahren bin ich beim Fernsehen. Das macht mir großen Spaß! Ich bin selbstständig und kann mit meiner Familie viel Zeit verbringen, das ist sehr wichtig für mich.“ Längerfristige Engagements als Trainer hatte er seither nicht mehr. 

Neben dem Dschungel war und ist Legat in vielen weiteren Reality-TV und Show-Formaten zu sehen. Gemeinsam mit seiner Frau zog er ins „Sommerhaus der Stars“, trat bei „Schlag den Star“ gegen Detlef D! Soost an und hangelte sich durch den „Ninja Warrior“-Parcour. „Mein coolster Moment war, als ich für das Duell um die Welt von Joko und Klaas auf 3.000 Metern Höhe einen Ball 30 Mal hochhalten musste. Und das in Jogginghose, ohne Socken und Unterwäsche. Das war das Highlight schlechthin!“ 

Der Eintracht fühlt er sich bis zum heutigen Tag verbunden. „Ich bin damals von der Eintracht weg, habe mich verabschiedet und gesagt: Ich hatte hier eine ganz große Zeit und werde die Eintracht nie vergessen. Danke, dass es euch gibt.“ An dieser Einstellung hat sich bis heute nichts geändert, schon gar nicht am EintrachtFM-Mikrofon. 

Text: Linus Kieser
Fotos: imago images, privat