Das Pokalgen
Eintracht Frankfurt ist und bleibt eine Pokalmannschaft. Neun Fakten zum neunten Einzug ins DFB-Pokalfinale der Vereinsgeschichte.
39 – 105
Makoto Hasebe (links) avancierte mit 39 Jahren und 105 Tagen zum ältesten Vorlagengeber in der DFB-Pokalgeschichte seit detaillierter Datenerfassung. Er löste Oliver Neuville ab, der 2010 fast genau zwei Jahre jünger war. Hasebe hatte den Pass auf seinen Landsmann Daichi Kamada gespielt, als dieser im Anschluss zur 2:1-Führung traf.
5/5
Die Eintracht traf in jedem der fünf Spiele in dieser Saison doppelt. Das gelang den Adlerträgern über den gesamten Wettbewerb hinweg zuletzt 1998/99, damals war jedoch bereits in der zweiten Runde Schluss. Bis einschließlich des Halbfinals glückte dies letztmals in der Spielzeit 2006/07, damals allerdings mit der Unterstützung einer Verlängerung im Achtelfinale gegen den 1. FC Köln (3:1 n.V.). Fünf Siege nach regulärer Spielzeit mit mindestens zwei eigenen Treffern ist Premiere.
6
Randal Kolo Muani erzielte bisher sechs Tore im Wettbewerb und damit mehr als jeder andere Spieler. Erfolgreichster Leipziger ist Timo Werner mit fünf Treffern. Kolo Muani war in jedem der fünf Partien diese Saison an mindestens einem Tor beteiligt (6 Tore, 3 Assists). Der letzte Spieler, der so wenige Partien für sechs Tore brauchte, war Joselu 2014 (Frankfurt, Hannover); der letzte Adlerträger war Rüdiger Wenzel (1975 bis 1976).
5:3
Eintrachts Finalbilanz ist positiv. Fünf Siegen stehen drei Niederlagen gegenüber (Siegquote: 0,6). Von den fünf Mannschaften, die bereits fünf Mal oder öfter den Pokal gewonnen haben, hat nur Rekordsieger FC Bayern München (20 Titel) eine bessere Siegquote (0,83). Auch die Viertel- (15:4) und Halbfinalbilanz (9:6) der Eintracht ist deutlich positiv und unterstreicht, wie Cup-affin die Adlerträger sind.
6/6
Eintracht Frankfurt bestreitet das sechste Endspiel in den vergangenen sechs Jahren. Zum dritten Mal nach 2017 und 2018 bietet sich die Chance, den DFB-Pokal zu holen; dazu kommt das Finale in der Europa League 2022 und die durch die Cupsiege erreichten Endspiele im deutschen (2018) und europäischen Supercup (2022).
9
Für die Eintracht steht die neunte Teilnahme im DFB-Pokalfinale an. Öfter schafften dies seit der Einführung des Wettbewerbs 1952/53 nur diese Vereine:
FC Bayern München 24
Schalke 04 12
FC Köln 11
Werder Bremen 10
Borussia Dortmund 10
Bei Schalke (2011), Werder (2009) und insbesondere Köln (1991) ist die letzte Finalteilnahme allerdings schon eine Weile her.
3:4
In den vergangenen sieben Spielzeiten haben lediglich sechs verschiedene Mannschaften das Finale in Berlin erreicht. Leipzig steht zum vierten Mal nach 2019, 2021 und 2022 im Endspiel, die Eintracht schaffte die Qualifikation in diesem Zeitraum zum dritten Mal nach 2017 und 2018. Lediglich der FC Bayern München ist ebenso erfolgreich (2018, 2019, 2020). Die weiteren Finalisten waren der BVB (2017, 2021), Bayer 04 Leverkusen (2020) und der SC Freiburg (2022).
2 zum 2.?
Makoto Hasebe und Timothy Chandler haben jeweils schon ein DFB-Pokalfinale im Adlertrikot bestritten. Während Hasebe 2017 verletzt war und 2018 zur Startformation gehörte, war es bei Chandler umgekehrt: 2017 stand er 72 Minuten auf dem Rasen, 2018 war er nicht im Kader – hatte aber zuvor unter anderem durch sein bislang einziges Pokaltor in Erndtebrück seinen Anteil. Dort spielte auch Daichi Kamada, der kurz darauf nach Belgien verliehen wurde. Mario Götze (4) und Sebastian Rode (2/wartet noch auf seinen ersten Einsatz in einem Finale) wurden jeweils mit den Bayern und dem BVB gleich oft deutscher Pokalsieger, Ansgar Knauff stand im BVB-Kader beim Dortmunder Triumph über Leipzig vor zwei Jahren. Weltmeister Götze hat übrigens alle fünf nationalen Pokalendspiele gewonnen (zweimal auf dem Feld): vier mit den Bayern (2014, 2016) und dem BVB (2012, 2017) sowie zuletzt 2022 mit der PSV Eindhoven. Pokalsieger in anderen Ländern sind auch Kevin Trapp (Frankreich/ungeschlagen in allen drei Pokalwettbewerben), Hrvoje Smolcic, Kristijan Jakic (beide Kroatien), Makoto Hasebe (Japan), Aurélio Buta (Belgien), Philipp Max (Niederlande/mit Götze 2022), Randal Kolo Muani (Frankreich), Rafael Borré und Lucas Alario (beide Argentinien).
1
Erst einmal haben sich die Wege von Eintracht Frankfurt und Leipzig im DFB-Pokal gekreuzt. Am 4. Februar 2020 waren 47.400 Zuschauer im Deutsche Bank Park zu Gast, als die Eintracht im Achtelfinale Leipzig mit 3:1 schlug. Eintrachts erster Torschütze André Silva (17./HE, im Bild rechts) ist heute Leipziger, für die Sachsen traf Dani Olmo (69.) – überragender Mann beim diesjährigen Halbfinal-5:1 in Freiburg (vier Torbeteiligungen). Filip Kostic (im Bild links) netzte doppelt ein (51./90.).