Reutlingen 2003: „Da habe ich mein Trainergen entdeckt“

Dino Toppmöller ist zurück in Frankfurt. Der 42-Jährige ist bereits in der Saison 2002/2003 mit der Eintracht in die Bundesliga aufgestiegen – beim spektakulären 6:3 gegen den SSV Reutlingen. Hier, so sagt er, habe er sein Trainergen entdeckt, das ihn schließlich 20 Jahre später an die alte Wirkungsstätte zurückführen sollte. Im Interview spricht er über Abenteuer in seiner Laufbahn, Vater Klaus, seine Zielsetzungen in Frankfurt und sein Saisonmotto.

Interview: Bartosz Niedzwiedzki, Michael Wiener

Fotos: Bianca Jockel, Max Galys, Eintracht-Archiv, imago images

 

Dino, lass uns mit einer etwas kuriosen Geschichte einsteigen. Wie kamst du als 20-Jähriger auf die Idee, auf eigene Faust nach England zu fliegen und bei Manchester City ein Probetraining zu absolvieren? 
So ganz auf eigene Faust war es nicht. Ich hatte über einen Berater Kontakt nach England, bin dann zuerst zu Sheffield United und habe dort ein Training und Spiel mitgemacht. Ich habe ziemlich schnell gemerkt, dass das aber nichts für mich ist. Das war wirklich noch ganz alte Schule in England, Kick and Rush. Es war schon klar, dass ich nach Hause fliege. Ich bin dann aber nochmal nach Manchester gefahren und habe dort mitgemacht. Es hat mir dort richtig gut gefallen, aber der Flug in die Heimat war schon gebucht. Ein paar Tage später kam der Anruf, dass ich doch nochmal vorbeischauen soll, damit der Cheftrainer sich einen Eindruck verschaffen kann. Ich bin also hingeflogen, habe noch einmal mittrainiert und am selben Tag einen Vertrag für drei Jahre unterschrieben. 

Deine Spielerkarriere hat dich außerdem bereits 2002 zur Eintracht geführt, das war eine Achterbahnfahrt sowohl für dich als auch für die Mannschaft. Wie sind deine Erinnerungen an diese Zeit? 
Erstmal war ich total froh, bei der Eintracht unterschrieben zu haben. Wir waren mitten in der Vorbereitung, als es hieß: Die Lizenz ist in Gefahr. Es war schon fast durch, dann haben wir sie aber doch noch irgendwie bekommen. Das hat die Truppe zusammengeschweißt. Wir hatten eine gute Gruppe mit verschiedenen Charakteren, die gut zueinander gepasst haben. Jung, alt, erfahren, unerfahren. Wir haben eine starke Saison hingelegt. Am Ende ist mir natürlich auch in Erinnerung geblieben, dass ich der Mannschaft im vorletzten Spiel mit zwei Toren helfen konnte und im letzten Spiel in der Startelf stand. Dass wir das Ding dann doch noch gegen Reutlingen geschafft haben, war ein unbeschreibliches und unvergessliches Erlebnis. 

„Ich war das ein oder andere Mal an der Seitenlinie und habe die Jungs nach vorne gepusht. Natürlich mit allen anderen – wir hatten plötzlich zehn Trainer an der Seitenlinie. Am Ende hat es geholfen, wir sind aufgestiegen.“ – Dino Toppmöller – 

Hand aufs Herz: Hast du damals in der Schlussphase, als kurz vor Ende noch zwei Tore nötig waren, an den Aufstieg geglaubt? 
Kurz vor Schluss habe ich tatsächlich noch daran geglaubt. Aber in dem Moment, als ich ausgewechselt worden bin, hat es 4:0 für Mainz gestanden und bei uns stand es 3:3. Wir hatten noch eine halbe Stunde und standen vier Tore schlechter, die galt es aufzuholen. So um die 80. Minute haben sowohl Braunschweig als auch wir ein Tor gemacht. Es waren noch zehn Minuten Zeit, um zwei weitere Tore zu schießen und aufzusteigen. Ich glaube, damals habe ich mein Trainergen entdeckt. Ich war das ein oder andere Mal an der Seitenlinie und habe die Jungs nach vorne gepusht. Natürlich mit allen anderen, wir hatten plötzlich zehn Trainer an der Seitenlinie. Am Ende hat es geholfen, wir sind aufgestiegen. 

Wie hast du die Fans seinerzeit und in den vergangenen Jahren wahrgenommen?
In der öffentlichen Wahrnehmung ging es für die Eintracht seit 2016 Schritt für Schritt nach oben. Mit den Erfolgen der vergangenen Jahre kam auch eine besondere Euphorie bei den Fans dazu. Auch wenn ich eine Funktion bei einem anderen Verein hatte, habe ich natürlich immer bei den internationalen Spielen der Eintracht und besonders dem Europa-League-Finale mitgefiebert. Für uns ist die Energie der Fans enorm wichtig. Ich freue mich, dass der Boom gerade da ist, den wollen wir mitnehmen. 

In dem Zusammenhang dürfen wir aus deinem ersten Interview mit der Eintracht zitieren, als du den Klub als „spannendsten Verein in der Bundesliga“, bezogen auf die Entwicklung der letzten Jahre, bezeichnet hast. Wie genau hast du das gemeint?
Die kontinuierliche Arbeit anderer Vereine in der Bundesliga ist auch bemerkenswert. Eintracht Frankfurt hat aber eine ganz andere Wucht – wenn man die Zuschauer sieht, das ganze Drumherum, es herrscht eine ganz andere Euphorie und Energie. Weil so viel Power dahintersteckt, ist die Eintracht für mich der spannendste Verein der Bundesliga. Dass wir der beste sind, müssen wir noch beweisen (lacht)

Du hast mit Markus Krösche und Timmo Hardung bereits zusammengearbeitet. Timmo hat dir mit seiner Aussage „Dino ist ein super Typ, ein Weltklasse-Trainer in meinen Augen“, die er schon einige Wochen vor deiner Verpflichtung getätigt hat, natürlich einige Vorschusslorbeeren mit auf den Weg gegeben. 
Ich habe ihm tatsächlich direkt danach geschrieben: Danke für die hohe Messlatte (lacht). Grundsätzlich ist es natürlich schön, wenn man hört, dass positiv über einen gesprochen wird. Ich will das aber nicht weiter bewerten. Es ist eine Aufgabe an mich selbst, diesem Lob gerecht zu werden. Dafür versuche ich von Tag eins an zu brennen und alles daran zu setzen, dass wir mit Eintracht Frankfurt Erfolg haben. 

Erste Cheftrainer-Erfolge konntest du in Luxemburg bei F91 Düdelingen feiern. Mit dem Klub hast du die Qualifikation für die Europa League geschafft. Was waren die Ziele zu Beginn der Saison? 
In Düdelingen bin ich Nachfolger eines Trainers geworden, der das Double geholt hat. Dann haben wir uns ein neues Ziel gesetzt: Wir wollten das Triple holen. Das ist uns gelungen. Es war kein einfacher Start, aber wir haben es toppen können und im dritten Jahr die Qualifikation für die Europa League geschafft. Wir waren ein großartiges Team, eine Einheit. Alle haben an einem Strang gezogen und versucht, die hohen Ziele, die wir uns selbst gesteckt haben, zu erreichen. 

Nach einer weiteren Cheftrainerstation in Belgien bist du von Julian Nagelsmann als Co-Trainer nach Leipzig gelotst worden. In euren Viten fanden sich vorher noch keine Berührungspunkte. Wie ist Julian auf dich aufmerksam geworden? 
Bei meinem Fußballlehrer-Kurs habe ich viel mit dem Lehrgangsleiter Daniel Niedzkowski gesprochen und ihm gesagt, dass ich mir vorstellen könnte, auch den Job des Co-Trainers auszuüben. Aber nur bei einem absoluten Toptrainer, bei dem ich Dinge mitnehmen, aber auch einbringen kann. Sechs bis acht Wochen später kam der Anruf von Markus Krösche, ob ich Teil des Trainerteams von Julian Nagelsmann in Leipzig sein möchte. Wir haben eine ähnliche Philosophie, damit konnte ich mich gut anfreunden. 

„Dass die Eintracht auch die erste Bundesligastation meines Vaters war, hat mich enorm geprägt. Ich war als Teenager oft mit im Stadion.“ – Dino Toppmöller –

Was hat dich nun gereizt, wieder als Cheftrainer zu arbeiten?
Ich bin froh, dass ich sowohl Chef- als auch Co-Trainer gewesen bin und beides schon kennengelernt habe. Nachdem Julians Amtszeit in Leipzig zu Ende war, bin ich mit ihm gegangen. In Leipzig bin ich mit ihm nach München gegangen. Für mich war klar, dass ich loyal bin und ihm noch zur Seite stehe, aber auch, dass ich nicht dauerhaft Co-Trainer sein möchte. Julians Freistellung in München, die zeitgleich auch meine war, kam nun mal so, wie sie kam. Ich habe danach Gespräche mit mehreren Vereinen geführt und dabei das Gefühl entwickelt, dass ich den Weg mit Julian nicht weitergehen werde – mit einem guten Gewissen. Die Gespräche mit Eintracht Frankfurt waren professionell und positiv, aufgrund der Bindung und der Vergangenheit meines Vaters und meiner persönlichen, habe ich nicht viel Bedenkzeit gebraucht. Dass die Eintracht auch die erste Bundesliga-Station meines Vaters war, hat mich enorm geprägt. Ich war als Teenager oft mit im Stadion – beim ersten Spiel, dem 4:0-Sieg gegen Mönchengladbach zum Beispiel. 

Du sprichst deinen Vater an, für den Eintracht Frankfurt vor genau 30 Jahren ebenfalls die erste Trainerstation in der Bundesliga war. „Dino ist ganz anders als ich“ und „die Sachlichkeit muss Dino von seiner Mutter haben“, sagte er kürzlich in einem Interview. Wie meint er das? 
Grundsätzlich ist mein Vater ein sehr emotionaler Typ, der das meist auch nach außen trägt. Ich kann das ganz gut verstecken, versuche vielleicht, die Sachen etwas diplomatischer und mit einem ruhigen Kopf anzugehen. 

Gegenfrage: In welchen deiner Charaktereigenschaften steckt viel Klaus Toppmöller? Dass die Eintracht auch die erste Bundesligastation meines Vaters war, hat mich enorm geprägt. Ich war als Teenager oft mit im Stadion – beim ersten Spiel, dem 4:0-Sieg gegen Mönchengladbach zum Beispiel. Am Ende des Tages, das lässt sich auch daraus ableiten, teilen wir die Leidenschaft des Fußballs, das haben wir gemeinsam. In Nuancen sind wir verschieden, aber im Grunde doch recht ähnlich. 

Gegen neun Siege aus den ersten elf Spielen hättest du sicherlich auch nichts einzuwenden ...
Ich hatte vor der Vertragsunterschrift in Frankfurt natürlich Kontakt zu meinem Vater. Er war froh, dass ich mich für diesen Schritt entschieden habe, hat mir dabei aber natürlich auch genau diesen Startrekord unter die Nase gerieben. Ich habe gesagt: Kein Problem, den kannst du behalten, solange ich länger da bin als du (lacht)

Kommen wir zur aktuellen Mannschaft. Wie schätzt du Stand heute den Kader ein und an welchen Stellschrauben muss personell gesehen noch gedreht werden? 
Der Kader sieht schon sehr gut aus. Ich muss jedoch erstmal ein Gefühl für die Mannschaft entwickeln. Es ist wichtig für mich, die Spieler auf ihre bestmögliche Position zu bringen und zu schauen, wer mit wem harmoniert. Wir haben zudem eine gute Mischung an Spielern: Die Jungen haben erfahrene Leute neben sich – auch dafür waren die Neuverpflichtungen von Robin Koch und Ellyes Skhiri bedeutungsvoll. Sie sind hervorragende Spieler, die in dieser Saison Führungsaufgaben übernehmen sollen. 

Wie würdest du dich als Trainer sowie die Art von Fußball, die du spielen lassen möchtest, beschreiben?
Ich bin jemand, der sehr kommunikativ ist. Ein umgänglicher Mensch mit klaren Ideen und Vorstellungen. Ich habe auch den Anspruch an mich selbst, auch mal emotional zu werden, in den richtigen Momenten aber auch einen kühlen Kopf zu bewahren. Als Trainer lege ich innerhalb der Mannschaft sehr viel Wert darauf, dass wir als Gruppe harmonieren und funktionieren. Eine gewisse Art des Respekts ist dabei von hoher Bedeutung. Sportlich gesehen möchte ich mutigen und offensiven Fußball spielen, eine klare Struktur im Ballbesitz und Gegenpressing haben, um dann wieder über eine klare Positionierung in Kontersituationen zu erlangen. Mir geht es zudem um klare Verantwortungen bei defensiven Standards. Die habe ich bereits in Leipzig und München betreut und kann hier sicherlich meine Erfahrung einbringen, auch wenn diese Aufgabe künftig die Co-Trainer übernehmen. 

Auch in der kommenden Saison wird die Eintracht in drei Wettbewerben vertreten sein. Wie wirst du mit deinem Trainerteam in den kommenden Wochen die Mannschaft auf diese Belastung vorbereiten? 
Wir wollen viel in die Individualanalyse gehen und den Spielern bildlich zeigen, was sie gut gemacht und wo sie noch Potenzial haben. Das verstehen sie leichter. Am Ende des Tages wollen wir uns entwickeln und das Beste aus uns rausholen, damit wir Spiele gewinnen und Erfolge feiern. 

Du giltst als Trainer, der nicht nur eine Mannschaft formen, sondern gleichzeitig Spieler individuell weiterentwickeln kann. Welchen Stellenwert hat für dich die Nachwuchsförderung? 
Einen hohen. Aber in erster Linie müssen sie bereit sein und mir zeigen, dass sie spielen wollen. Wenn sie diese Bereitschaft zeigen, habe ich große Lust, mit ihnen zusammenzuarbeiten. Die Jungs müssen die nötige Gier und den Einsatzwillen mitbringen wie ein Sebastian Rode oder Makoto Hasebe. Ich möchte, dass sie sich zeigen und sich ärgern, wenn sie auf der Bank sitzen. Sie sollen sich beweisen, dann bekommen sie ihre Minuten. Sie müssen über die Ziellinie gehen, wir geben ihnen dafür die maximale Unterstützung. 

Einer unserer Nachwuchstrainer ist Kristjan Glibo, der mit der U21 in diesem Jahr in der Regionalliga antritt. Du hast mit ihm in Regensburg zusammen gespielt. Gab es vor deinem Engagement in Frankfurt Berührungspunkte oder Kontakt? Wie wichtig wird der Austausch jetzt sein? 
Wir haben zuletzt miteinander geschrieben. Ich war auch auf Kristjans Hochzeit eingeladen und mit meiner Frau vor Ort. Ein sehr schöner Abend. Kristjan kenne ich mittlerweile sehr lange. Wir haben den Kontakt, wenn auch teils nur sporadisch, immer halten können. Jetzt bin ich froh, dass wir beide bei der Eintracht sind. Er ist bei der U21. Wir werden uns mit Sicherheit öfter über den Weg laufen und ich freue mich auf den Austausch mit ihm. 

„Unser Anspruch ist es natürlich, das Spiel gegen Darmstadt zu gewinnen, die drei Punkte und eine gewisse Euphorie mitzunehmen und von Anfang an eine Begeisterung zu entfachen. Von Tag eins an brenne ich für diese Aufgabe.“ – Dino Toppmöller – 

Du hast als Trainer und Co-Trainer in einem kurzen Zeitraum schon viele Titel gewonnen. Was nimmst du dir mit der Eintracht vor? 
Natürlich musst du als Trainer viele Erwartungshaltungen unter einen Hut bringen, das ist immer eine Herausforderung. Fakt ist aber: Erfolge feiern ist unser großes Ziel. Wir möchten als Team so schnell wie möglich zusammenwachsen, so viele Spiele wie möglich gewinnen und uns am Ende für einen internationalen Wettbewerb qualifizieren. Wenn wir uns gemeinsam entwickeln, dann bin ich mir sicher, dass sowohl die Spieler ihre persönlichen als auch wir als Team unsere gemeinsamen Ziele erreichen werden. 

Hattest du zu deiner Zeit als Spieler in Offenbach oder Frankfurt einen Lieblingsplatz in Frankfurt?
Ich bin immer ganz gern im Zentrum von Frankfurt gewesen, alles um die Hauptwache herum. Hier habe ich mich oft auch mit meinen Mitspielern aufgehalten. Wir haben uns aber auch mal in der Stadt in ein Café gesetzt und über Fußball oder andere Dinge unterhalten. 

Du kanntest als Spieler noch den Riederwald. Wie hast du die neuen Räumlichkeiten am und im ProfiCamp bisher wahrgenommen?
Die Infrastruktur ist auf einem top Level. Bundesliga-, wenn nicht sogar europaweit. Und: Nicht nur draußen, sondern auch intern herrscht eine große Vorfreude auf die neue Saison. Bei all den Mitarbeitern, die ich bisher kennenlernen durfte. Alle haben Bock und wollen sofort angreifen. 

Apropos ProfiCamp, mit einem Augenzwinkern: Hat Franco Lionti noch deine Schuhgröße gewusst?
Franco und ich kennen uns schon sehr lange. Es war immer ein herzliches Miteinander, auch bei den Spielen in den vergangenen Jahren, als wir uns immer wieder begegnet sind. Er hat meine Größen alle noch gewusst. Er hat ein sehr gutes Auge und als Italiener auch einen sehr guten Geschmack für Mode (lacht)

Auch in unserem Staff geht es nicht nur durch Franco international zu. Inwiefern wird es dir helfen, dass du neben Englisch mit Französisch noch eine weitere Fremdsprache fließend beherrschst? 
Ich denke, dass mir das den Zugang zum Menschen, der hinter dem Spieler steckt, erleichtert. Die Zusammenarbeit mit den französischen Spielern war bereits in Leipzig und Bayern auf einem guten Level und respektvollen Niveau. Ich hatte mal mit Benjamin Pavard ein Gespräch, als er gerade nach einer Verletzung wieder zurückkam und an der Säbener Straße alleine trainiert hat. Die meisten anderen Spieler waren auf Länderspielreise. Er war nicht ganz einverstanden mit der Entscheidung des Vereins, weil er dachte, wir hätten ihn vor den Länderspielen gebremst, da er schon wieder fit war. Ich habe versucht, die Dinge aus Vereinssicht zu erklären. Mir hat es enorm geholfen, Vertrauen zu ihm aufzubauen und Zugang zum Menschen zu finden. Es hilft, wenn du dich mit den Jungs in ihrer Muttersprache unterhalten kannst. 

Mit Co-Trainer Stefan Buck ist das Trainerteam von Eintracht Frankfurt komplett. Wie sind die Aufgaben unter euch verteilt? 
Nelson ist Co-Trainer Analyse und befasst sich viel mit unserer eigenen Spielidee. Er schaut sich Trainingseinheiten nochmal genauer an, als wir es im Team ohnehin schon tun. Er bereitet die Spiele in engem Austausch mit unserem hervorragenden Analyseteam vor und nach. Erwin ist derjenige, der sich einen Tick mehr um die Offensivthematiken kümmert und über die medizinischen Geschicke im Austausch mit Athletik und Medizin ist. Stefan soll den Fokus auf die Defensive legen und auch als Verbindungsglied zum NLZ arbeiten – er hat dort schließlich reichlich Erfahrung sammeln können. Im Normalfall wird er sich auch um die Standardsituationen kümmern. 

Im ProfiCamp haben wir in unserem Restaurant auch eine Essensausgabe, die „Weltreise“ heißt. Würden wir dich eher dort finden oder beim Bereich „Geschmacksheimat“? 
Da gibt es noch eine weitere Station: Genuss und Fit. Da war ich jetzt immer mal wieder. Aber grundsätzlich bin ich da breit gefächert und esse gerne Speisen aus der Heimat oder regionale Gerichte. Ich achte generell darauf, dass ich gesunde Sachen zu mir nehme. 

„Wir wollen Troublemaker sein, im positiven Sinn“ – Dino Toppmöller – 

Deine neue sportliche Heimat ist der Deutsche Bank Park. Wie sehr fieberst du schon dem ersten Pflichtspiel dort entgegen, das zugleich ein Hessenduell sein wird? Insgesamt ist es großartig für alle Beteiligten. Das Heimspiel gegen Darmstadt verspricht einen tollen Start in die neue Bundesligasaison. Unser Anspruch ist es natürlich, das Spiel zu gewinnen, die drei Punkte und eine gewisse Euphorie mitzunehmen und von Anfang an eine Begeisterung zu entfachen. Von Tag eins an brenne ich für diese Aufgabe. 

Hast du bereits einen festen Wohnsitz in Frankfurt gefunden oder wie sind deine Planungen auch mit deiner Frau und deinen zwei Kindern? 
Ja, wir haben ein Haus gefunden, nicht allzu weit weg vom Stadion. Ab Mitte August können wir uns hier niederlassen. Die Kinder haben aktuell noch Schule bis Ende Juli, dann werden sie auch hierherziehen. Ich bin froh darüber, dass sie alle mit nach Frankfurt kommen und ich den familiären Rückhalt habe. Dass ich im Kreis der Familie abends auch mal abschalten kann, ist wichtig, um danach wieder voll angreifen zu können. Für die Kinder ist es natürlich etwas schwierig, denn es ist schon der dritte Umzug in den vergangenen Jahren. 

Hast du ein Motto für die kommende Saison?
Ich habe die Fan-Choreografie vor dem ersten Spiel in der Champions League vergangene Saison gesehen. Dort stand: „Net viel Gebabbel, Frankfurt makes trouble“. Wir wollen Troublemaker sein, im positiven Sinn. Durch unsere intensive Spielweise wollen wir unangenehm zu bespielen sein. Diesen Spruch können wir als unser Motto sehr gut verwenden.