Ägyptischer Allrounder

Über Vorbilder und große Fußstapfen, prominente Teamkollegen und Förderer sowie seinen sicheren Platz in der SGE-Historie: Vier Geschichten zu Eintracht-Neuzugang Omar Marmoush.

Mit Omar Marmoush kommt zur neuen Saison ein echter Offensivallrounder nach Frankfurt. Der ehemalige Wolfsburger kann sowohl in der Sturmspitze agieren als auch über beide Flügel kommen und so ständig für Unruhe in der gegnerischen Defensive sorgen. Seine Stärken sind seine Antrittsschnelligkeit sowie seine Robustheit.

„Mit Omar Marmoush konnten wir einen Spieler verpflichten, der unserer Offensive durch seine Fähigkeiten noch mehr Flexibilität verleihen wird“, freut sich Eintracht-Sportvorstand Markus Krösche auf den Neuen. Marmoush selbst macht damit den nächsten Schritt im deutschen Fußball, Frankfurt ist seine vierte Station. Aus Wolfsburg war er zwischenzeitlich an den FC St. Pauli sowie an den VfB Stuttgart verliehen – bei beiden Stationen absolvierte er jeweils 21 Pflichtspiele. 

Die Vorfreude des Ägypters ist groß, auch auf die Frankfurter Fans: „Ich muss gar nicht viel über die Fans reden. Ich denke, sie zählen zu den besten in Deutschland. Das hat mich überzeugt, meinen nächsten Schritt mit dem Verein zu gehen“, sagte er am EintrachtTV-Mikro und zeigte auch direkt, mit welchem Ehrgeiz er an die neue Aufgabe herangehen möchte: „Ich mag es gar nicht, zu verlieren“, so der 24-Jährige.

„Ich muss gar nicht viel über die Fans reden. Ich denke, sie zählen zu den besten in Deutschland“ – Omar Marmoush – 

1 Erster Ägypter in Frankfurt

Obwohl er noch keine Minute im Adlertrikot absolviert hat, ist ihm bereits jetzt ein Eintrag im Vereinsgeschichtsbuch sicher. Marmoush wird der erste Ägypter sein, der je bei der Eintracht unter Vertrag gestanden hat. Spieler aus dem Land der Pharaonen sind allgemein eine Rarität im deutschen Oberhaus. Vor Marmoush kickten erst sechs weitere Landsmänner in der Bundesliga, zuletzt bis 2012 Mohamed Zidane, der mit 155 Ligaeinsätzen (47 Tore) auf Rang zwei unter den Ägyptern liegt. Nur Hany Ramzy (228 Spiele, 15 Tore) kam in den späten 90ern und frühen 2000ern für Bremen und Kaiserslautern auf mehr Partien. Diese beiden sind auch die einzigen Ägypter, die mehr Tore in der deutschen Beletage erzielen konnten als Marmoush, der derzeit bei 62 Einsätzen und acht Treffern steht. 

Der Neu-Adlerträger besitzt neben dem ägyptischen auch den kanadischen Pass, da seine Eltern dort sechs Jahre lang arbeiteten. Er selbst lebte bis zu seinem Umzug nach Deutschland immer in Ägypten. Für die ägyptische Nationalmannschaft stehen bislang 17 Einsätze zu Buche. Seinen größten Erfolg feierte er dort im vergangenen Jahr, als er als Stammspieler mit dem Nationalteam bis ins Endspiel des Afrika-Cups kam und dort dem Senegal im Elfmeterschießen unterlag. 

2 Entdeckt vom deutschen Weltmeister
Im Juli 2016 feierte er in Ägypten im Alter von 17 Jahren am letzten Spieltag der Saison sein Debüt für Wadi Degla FC. In der 77. Minute wurde er eingewechselt und durfte direkt an der Seite eines großen Namens des internationalen Fußballs agieren: Frankreichs Altstar Florent Malouda absolvierte an diesem Tag sein letztes Spiel für den Klub aus Kairo und hatte zu diesem Zeitpunkt bereits zwei Tore aufgelegt. Marmoush tat es ihm gleich und steuerte zwei Minuten nach seiner Einwechslung den Assist zum 3:2-Siegtreffer gegen El Ittihad Alexandria bei. 

Sein Talent war folglich bereits früh ersichtlich. Ein Jahr später wurde Pierre Littbarski, 1990 Weltmeister mit Deutschland, auf den 18-jährigen Youngster aufmerksam. In seiner Rolle als Chefscout des VfL Wolfsburg entdeckte er Marmoush beim U20-Afrika-Cup in Sambia und lotste ihn nach Deutschland. 

3 Großes Vorbild
Fortan entwickelte sich der Stürmer stetig weiter. Viele Facetten in seinem Spiel schaut er sich dabei von Ägyptens Superstar Mohamed Salah ab, den er als sein großes Vorbild bezeichnet. „Wenn ich ihm zugucke, kann ich viel lernen. Auch außerhalb des Platzes ist er ein sehr netter Typ“, sagt Marmoush über seinen Landsmann. 

Während Salah im Verein mit der Elf und im Nationalteam mit der Zehn aufläuft, kehrt Marmoush im Eintracht-Dress zur Nummer sieben zurück, die er zuletzt in der Saison 2019/20 bei der Zweitvertretung der Wölfe getragen hatte. Seine neue Rückennummer trugen in Frankfurt vor ihm bereits Vereinslegenden wie Jürgen Grabowski, Bernd Hölzenbein, Jay-Jay Okocha, Rudi Bommer oder Uwe Bindewald – und viele mehr.

4 Gegen Eintracht immer top
Rückennummer hin oder her, am Main auf sich aufmerksam gemacht hatte der neue Adlerträger auch mit Leistungen gegen die Eintracht: In drei Duellen mit Frankfurt blieb er bisher ungeschlagen: ein Sieg, zwei Remis. Zwei Tore gelangen ihm dabei, zuletzt beim 2:2 im jüngsten Aufeinandertreffen in der vergangenen Rückrunde. 

Künftig wird er in Eintracht-Farben auf dem Platz stehen und alles daran setzen, im Herzen von Europa seine Ausbeute von fünf Treffern und einem Assist aus der Saison 2022/23 zu steigern.