60 Jahre Fußballbundesliga
Alle Welt feiert in diesen Tagen den 60. Geburtstag der Bundesliga. Da ist die Eintracht als Gründungsmitglied der großartigen Institution natürlich mittendrin statt nur dabei, auch wenn die Redaktion über sechs Spielzeiten den Mantel des Schweigens legt. Sie orientiert sich lieber an der Premierensaison und hat einige Schätze aus den Anfangstagen der Bundesliga gehoben. Viel Spaß!
Im Vorstand keinerlei Zweifel
Auf der Vorstandssitzung am 21. Januar 1963 berichtet Präsident Rudolf Gramlich über die Bewerbung zur Bundesliga. Klar, im Vorstand bestand „keinerlei Zweifel, dass sich die Eintracht an der Bundesliga beteilige“. Denn selbstverständlich fühlte sich der Verein nie zweitklassig!
Wieder Dauerkarten
War auch 1963 schon eine Info, die die Anhänger hellhörig werden ließ. Okay, eine kleine Preiserhöhung war mit der Bundesliga verbunden, aber wer will da schon knauserig sein. Was nicht geklappt hat: Die Spiele sollten eigentlich am Riederwald stattfinden, letztlich kickten die Adlerträger dann aber doch im Stadion.
Zerstückelte Spieltage
1963 war die Welt noch in Ordnung, zerstückelte Spieltage gab es noch nicht. Bei der Bundesliga orientiere man sich nur an der einsetzenden Dämmerung, weswegen Spiele im Dezember bereits um 14.15 Uhr begannen. Im August wurde erst um 17 Uhr gespielt.
Die Bahn freut sich
1963 hat sich die Deutsche Bahn tatsächlich über den Start der Bundesliga gefreut, im ersten Jahr gab es für Fußballfans Ermäßigungen von 50 bis 60 Prozent auf den Fahrpreis. Wer alle Auswärtsspiele per Bahn fuhr, musste knapp 350 DM löhnen. Für die Auswärtsfahrt zur Hertha gab es leider keine Ermäßigung, gelohnt hat sich der Trip mit einem 3:1-Sieg der SGE trotzdem.
Glückwünsche per Post
Zur Aufnahme in die Bundesliga erhielt die Eintracht einige Glückwunschschreiben, anbei die Info über die Briefe vom FK Pirmasens und Sportkreis Frankfurt. Aus Offenbach kam unseres Wissens nach kein Glückwunschschreiben ...
Anweisen per Post
Die Spieler erhielten im Juli 1963 strenge Post vom Trainer, in dem unter anderem um „Vernünftige Lebenshaltung“ gebeten wurde. Richtig so!
Der große Tag
Und dann war er da, der große Tag. Am 24. August 1963 pilgerten mehr als 30.000 Fans ins Stadion, um den ersten Auftritt der Eintracht in der neuen Liga zu bestaunen. Die Partie gegen den 1. FC Kaiserslautern endete 1:1. Lothar Schämer erzielte den ersten Bundesligatreffer der Eintracht.
Monsterfilm Bundesliga
Im September 1963 fanden die Eintracht-Hefte markige Worte für die neue Liga. Da war vom „Monsterfilm Bundesliga“ die Rede. Wo die Vorväter teilweise recht behielten: „Auf jeden Fall finden wir in 60, 80 oder 100 Jahren in jedem Lexikon unter Fußball: 1963 Einführung des Lizenzspielertums und Gründung einer Bundesliga in Deutschland.“ Konnte ja keiner ahnen, dass die modernen Medien den Erwerb eines Lexikons schon in 60 Jahren überflüssig machten ...