Faszination Ötztaler Fahrradmarathon
Für viele Radfahrerinnen und Radfahrer ist es ein Traum – einmal im Leben den „Ötztaler“ fahren. 31 Athletinnen und Athleten von Eintracht Frankfurt hatten Glück und waren dieses Jahr beim anspruchsvollsten Radmarathon der Alpen dabei.
Der Ötztaler gilt als härtester Radmarathon der Alpen. Nicht umsonst lautet sein Motto „Grenzen verschieben – Träume erfüllen“. Und das möchten jedes Jahr mehr Radfahrer:innen, als es Plätze gibt. Über 20.000 haben sich in diesem Jahr für die rund 4.000 Startplätze beworben. Wer dort starten will, braucht also Geduld und Glück. Im Februar hatte die Gruppenanmeldung der Eintracht das große Los gezogen. Nach der zum Teil gemeinsamen Anreise im vereinseigenen Bus waren bei strahlendem Sonnenschein, aber extremen Temperaturen weit jenseits der 30 Grad 227 Kilometer Strecke und vier Alpenpässe mit rasanten Abfahrten und 5.500 Höhenmetern auf dem Rundkurs ab Sölden zu bewältigen. In der Wertung der Frauen gelang Jenny Ritter ein hervorragendes Ergebnis. Die Siebtplatzierte der diesjährigen Skoda Velotour kam nach 8:45:30 Stunden als 14. Frau ins Ziel. Bei den Männern war Benjamin Kaiser mit 8:06:17 Stunden der schnellste Eintrachtler. In der Gruppenwertung erreichte die Eintracht Platz 16 von insgesamt 74.
Mit dem Ötztaler Projekt optimal vorbereitet
Einige der Eintracht-Teilnehmer:innen haben sich seit Februar im vereinsinternen Ötztaler Radprojekt unter Leitung des langjährigen Bundesliga- und BDR-Trainers Uwe Zocholl auf das Event vorbereitet. Voraussetzung für die Teilnahme war unter anderem, mindestens ein Jahr aktiv Rad- oder Triathlonsport betrieben zu haben und vier Stunden am Stück Radfahren zu können. Auf dieser Basis haben sich die Teilnehmer:innen mit Leistungsdiagnostiken, individuellen Trainingsplänen und unterstützendem Athletiktraining fit für den großen Tag gemacht.
31 Eintrachtler:innen waren am Start, der Frauenanteil war mit fünf Teilnehmerinnen doppelt so hoch wie im Ötztaler Durchschnitt. Die Aufstellung der 4.333 Starterinnen und Starter zog sich wie ein Lindwurm durch Sölden. Bis um 6.30 Uhr der Startschuss fiel, hatten viele von ihnen schon seit Stunden gewartet, um vorne im Startfeld zu stehen. Die rund 30 Kilometer lange Anfahrt an die erste Steigung geht tendenziell bergab und wurde im Pulk sehr schnell gefahren. Zum Glück war niemand in den Sturz verwickelt, für den die Strecke sogar kurzzeitig gesperrt werden musste. Am ersten Berg überraschte dann plötzlich der Stillstand des Feldes und es war Schieben angesagt. Immer dabei im Hinterkopf waren die Cut-off-Zeiten, die für die ersten drei Pässe sehr knapp bemessen waren. Manche Teilnehmende waren zuvor noch nie einen Alpenpass gefahren. Damit war es nicht nur für die Beine, sondern auch mental immer wieder eine harte Nuss.Waren Kühtai, Brenner und Jaufenpass bewältigt, blieben bis zu fünf Stunden für den mit 29 Kilometern längsten Anstieg am Timmelsjoch und die rasante Abfahrt nach Sölden übrig. Die triumphale Einfahrt unter dem Jubel der Zuschauer:innen bleibt für viele unvergesslich. Die Stimmung an der Strecke war gigantisch. Viele Privatleute standen an der Strecke, haben angefeuert und die Sportler:innen mit Wasser- und Obst versorgt. Nächstes Jahr soll es wieder eine Gruppenanmeldung geben.