Spotlight an

Neue Anstoßzeiten und TV-Sender sollen für noch mehr Aufmerksamkeit sorgen, zwei ambitionierte Aufsteiger und namhafte Zugänge wollen die Liga spielerisch aufmischen. Das bringt die Saison 2023/24 in der Google Pixel Frauen-Bundesliga.

Neue Zeiten

Wenn das Team von Niko Arnautis zu seinem ersten Ligaspiel der Saison am Sonntag, 17. September, auswärts im Stadion an der Hafenstraße bei der SGS Essen aufläuft, ist die erste Neuerung bereits unübersehbar. Um 18.30 Uhr an einem Sonntag wurde bislang noch nicht angestoßen. Sechs Regelanstoßzeiten wurden auf vier Tage pro Woche verteilt, Parallelspiele dürften somit zur Seltenheit werden. Neu ist der Montag als Spieltag. Angestoßen wird dort um 19.30 Uhr. Die weiteren Zeiten sind freitags um 18.30 Uhr, samstags um 12 Uhr und 14 Uhr sowie sonntags um 14 Uhr.  

Gleichzeitig tritt zur neuen Saison auch ein neuer Medienrechte-Vertrag in Kraft. Neben Magenta Sport wird nun auch DAZN alle 132 Partien der Saison live streamen. Die Montagsspiele werden zusätzlich im Free-TV auf Sport1 zu sehen sein. ARD und ZDF haben das Recht auf zehn frei empfangbare Ligaspiele pro Saison erworben, Sky zeigt zudem Highlights.  

Ambitionierte Aufsteiger

Mit zwölf Punkten Vorsprung auf den Tabellenzweiten hat Leipzig souverän den Aufstieg in die Google Pixel Frauen-Bundesliga geschafft. 84 Tore erzielte das von Saban Uzun trainierte Team in der vergangenen Zweitliga-Saison. Dass man durch Investitionen die Mannschaft zudem mit einigen Bundesliga-erfahrenen Spielerinnen ausgestattet hat, zeigt zudem, wo man hinmöchte – nämlich mittelfristig eher Richtung Spitze denn zurück in die 2. Liga.

Mit jeder Menge Schwung kommt der 1. FC Nürnberg als zweiter Aufsteiger nach oben. Rund um den ersten Bundesligaaufstieg des Teams seit 1999 inklusive eigenem Kinofilm, dem Eintrag ins Goldene Buch der Stadt und dem Entschluss, alle Spiele im Max-Morlock-Stadion auszutragen, dürfte bei den Clubberinnen viel Vorfreude mit im Spiel sein. Im Testspiel gegen die Eintracht Frauen während der Vorbereitung hat die Mannschaft, die sich mit Ex-Adlerträgerin Madeleine Steck verstärkt hat, zudem gezeigt, dass sie es ihren Gegnern mit viel Kampfgeist und Körperlichkeit durchaus schwer machen kann. Die Partie endete torlos.

Internationale Zuwächse

Die abgelaufene Transferphase hat die Liga noch internationaler werden lassen. Zu den bekanntesten Gesichtern dürfte Catalina Pérez zählen, die bei der WM in Australien das kolumbianische Tor hütete und sich nun Werder Bremen anschloss. Mit der Dänin Pernilla Harder und der Schwedin Magdalena Eriksson schloss sich ein absolutes Star-Duo vom Chelsea FC dem Deutschen Meister aus München an, der VfL Wolfsburg sicherte sich unter anderem die Dienste der niederländischen Torschützenkönigin Fenna Kalma. Mit der Neu-Hoffenheimerin Jill Janssens stößt eine Belgierin in die Liga, die 27-fache norwegische Nationalspielerin Synne Skinnes Hansen wird zukünftig unter dem Bayer-Kreuz auflaufen. Vom schwedischen Erstligisten BK Häcken kommt Ungarin Dóra Zeller nach Köln, die einst für Leverkusen und Hoffenheim auflief. Die Eintracht selbst hat neben Lisanne Gräwe und Pia Wolter mit Nadine Riesen eine Schweizer Nationalspielerin nach Frankfurt geholt, die die Defensive verstärkt.

Aufgerüstet 

Die beiden klaren Favoriten auf den Titel dürften auch in der Saison 2023/24 der FC Bayern München und der VfL Wolfsburg sein, die Ziele beider Vereine sind ausgegeben. National und international sollen Titel her. Während sich die Wölfinnen bei ihren zehn Zugängen sechsfach aus der Bundesliga verstärkt haben (u.a. Ex-Frankfurterin Camilla Küver und Hoffenheimer Nationalspielerin Chantal Hagel), wollen die FCB-Frauen ihren Titel verteidigen. Mit Harder und Eriksson schließen sich nicht nur zwei WM-Fahrerinnen, sondern auch zwei absolute Weltstars dem Verein an der Isar an. Harder, einst Top-Star in Wolfsburg, sowie Defensiv-Ass und WM-Bronze-Gewinnerin Eriksson sollen den Bayern noch mehr Tore und noch weniger Gegentore bescheren.  

Große Bühne

Vor fast genau einem Jahr war die Eintracht der erste Bundesligist, der sein Auftaktspiel gegen den FC Bayern München in eine große Arena verlegt hat. Für die neue Saison haben bereits vier Vereine den Umzug ins große Stadion der Männer-Teams angekündigt. Den Auftakt macht wieder die Eintracht, die am 1. Oktober um 14 Uhr erneut den VfL Wolfsburg im Deutsche Bank Park herausfordert. Der FC Bayern München zieht für sein Heimspiel zwei Wochen später gegen die Adlerträgerinnen in die Allianz Arena um, am selben Tag treffen Werder Bremen und der 1. FC Köln im Wohninvest Weserstadion aufeinander. Einen Tag später gastiert der VfL in der Leipziger Arena. Für ihr Eröffnungsspiel gegen den FC Bayern München hat der SC Freiburg, der all seine Spiele im Dreisamstadion austrägt, zudem bereits knapp 7.000 Tickets verkauft.