Gemeinsam aufs nächste Level

Seit Anfang des Jahres absolvieren U17-Trainer Sebastian Haag und U15-Trainer Duarte Saloio gemeinsam die A+-Ausbildung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). Rund vier Monate vor Ende des einjährigen Lehrgangs lassen die beiden Nachwuchstrainer gegenüber der EvM-Redaktion ihre bisherigen Eindrücke und Erfahrungen Revue passieren. 

Lasst uns zunächst auf die Anfänge blicken: Wie seid ihr dazu gekommen, die A+-Lizenz zu absolvieren?
Sebastian: 
Bevor man so eine Lizenz absolvieren kann, muss man zunächst eine bestimmte Anzahl an Punkten erreichen, die man unter anderem durch langjährige Trainertätigkeit erlangt. Gleichzeitig hat uns der Verein die notwendige Unterstützung gegeben, uns auf die- sem Weg fortzubilden. A+ ist die höchste Jugend-Lizenz, die es beim DFB gibt – sprich, wenn wir uns als NLZ gut aufstellen wollen, ist es entsprechend förderlich, die neuen Jugend-Lizenzen zu absolvieren. 

Duarte: Genau. Einerseits hatten wir den Wunsch, uns weiter fortzubilden, andererseits hat uns auch der Verein dabei unterstützt. Es ist keine Selbstverständlichkeit, gleich zwei Trainer für solch eine intensive Weiterbildung abzustellen. 

Wie ist der Lehrgang prinzipiell gestaltet? 

Sebastian: Es gibt immer wieder Aufgaben, die wir einreichen müssen, oder Inhalte, die wir mit unseren Mannschaften erarbeiten und anwenden sowie durch Videoaufnahmen dokumentieren sollen. 

Duarte: Vor allem jetzt im zweiten Halbjahr finden außerdem viele Fortbildungen in Präsenz statt. 

 

„Wir haben ein Motto in unserem Kurs: Use it or lose it“ – Duarte Saloio – 

 

Wie darf man sich solche Präsenzveranstaltungen vorstellen – wie ein Trainingslager mit euren Mannschaften? 

Sebastian: Die Tage bei den Lehrgängen sind durchaus lang und intensiv. Dort hören wir Vorträge von Referenten, machen Gruppenarbeiten, halten Impulsvorträge und so weiter. Duarte: Ich würde auf jeden Fall sagen, dass es mit einem Trainingslager vergleichbar und ähnlich arbeitsintensiv ist. Insbesondere abends sitzen wir oft noch lange an unseren Gruppenarbeiten oder müssen Feedbackrunden und Trainingseinheiten vorbereiten.

Ihr habt nun die Hälfte der Module hinter euch gebracht. Wie viel Neues konntet ihr aus dem Lehrgang bereits mitnehmen? 

Duarte: Das Ganze lebt natürlich auch vom Austausch zwischen den Trainern. Während des Lehrgangs erhalten wir sehr viel neuen Input, den wir mitnehmen und anwenden können. Wir haben ein Motto in unserem Kurs: Use it or lose it – letztlich ist es jedem selbst überlassen, was er für seine tatsächliche Arbeit übernimmt.

Sebastian: Wenn man lange dabei ist, hat man schon viel gehört und viele Fortbildungen gemacht. Umso wichtiger ist es seine Sinne und Denkweisen immer wieder zu schärfen und auf die Details zu achten. Genau dafür ist diese Lizenz bestens geeignet.

Was war bislang euer Highlight des A+-Lehrgangs?
Sebastian: 
Wir waren unter anderem in Venlo, in den Niederlanden, bei einem Verein zu Gast. Ich finde, solche Einblicke in die Arbeit anderer Vereine zu bekommen, ist mit das Interessanteste an der Weiterbildung. Oft begegnet man dabei Dingen, die wir für uns mitnehmen können. Duartes Highlight war aber auf jeden Fall das interne Fußballspiel, bei dem er drei Tore gemacht hat (lacht).

Duarte: Ich finde das durchaus erwähnenswert (lacht). Nein, ich würde hier ebenfalls Venlo nennen. Dort hatte ich auch das Gefühl, dass wir uns in der Gruppe sehr gut verstanden haben und die Dynamik gut war. Ansonsten ist es immer sehr interessant zu sehen, wie andere Vereine die Dinge angehen. Hierbei können wir vieles auf unsere Arbeit übertragen. 

Inwiefern hilft es euch, dass ihr die Lizenz zu zweit absolviert?

Duarte: Wir können die Dinge insbesondere auf der gemeinsamen Rückfahrt nochmal Revue passieren lassen, Aufgaben gemeinsam machen und uns immer wieder updaten. Das ist natürlich sehr wertvoll, weil wir die Inhalte so noch besser verinnerlichen können. 

Im Zweifel sind ja zum Glück immer noch eure Co-Trainer vor Ort, wenn ihr aufgrund der Lizenz unterwegs seid.

Duarte: Wir haben zum Glück beide ein tolles Team an unserer Seite und sind entsprechend gut aufgestellt. Ich weiß natürlich nicht, wie es bei der U17 ist, aber für mich sieht das schon recht professionell aus (lacht).

Sebastian: Unsere Trainerteams sind natürlich super, dennoch macht es einen Unterschied, ob wir als Cheftrainer anwesend sind oder nicht. Insbesondere die gehäuften Abwesenheiten in den nächsten Wochen werden eine Herausforderung, aber daran wachsen wir als Trainer und auch als Trainerteam.