Herzlichen Glückwunsch … 

… Volker Sparmann 

Lizenz- und Aufstiegsdrama, zwischen Unterhaching und Oberhausen sowie diplomatisches Geschick. Der ehemalige Aufsichtsratsvorsitzende blickt auf eine bewegte Eintracht-Vita zurück.  

Klaus Lötzbeier, ehemaliger Vizepräsident von Eintracht Frankfurt, sprach Volker Sparmann Ende der 1990er Jahre an, ob er sich ein Engagement bei der Eintracht vorstellen
könne. Sparmann kandidierte im Jahr 2000 für den Verwaltungsrat. Bei der Mitgliederversammlung war er nur kurz vor Ort, weil er einen weiteren Termin hatte. In Abwesenheit wurde er mit den drittmeisten Stimmen in den Verwaltungsrat gewählt.  

Im Aufsichtsrat der neugegründeten Fußball AG war er stellvertretender Vorsitzender. Nach dem Rücktritt von Reinhard Gödel am 19. November 2001 wurde Sparmann der Vorsitzende, in dieser Rolle blieb er bis zum 25. September 2002. An dem Tag wurde er zum Vorstandsvorsitzenden der Fußball AG bestellt. Das Amt übte er bis zum 30. Juni 2003 aus. 

Am 19. Juni 2002 wurde der Eintracht die Lizenz verweigert, da „eine der zu erbringenden Bankgarantien nicht den Anforderungen der Liga für die Erteilung der Lizenz entspräche und die Finanzierung des Spielbetriebs in Frage stelle“, so die DFL. Es begann der große Lizenzstreit des Sommers 2002 und die Eintracht, die von Christoph Schickhard vertreten wurde, setzte sich gegen Unterhaching durch. 

Als Vorstandsvorsitzender der Fußball AG erlebte Sparmann die irre Saison 2002/03, die mit dem Lizenzentzug begann und dem zweiten „Wunder vom Main“ endete. Das Spiel gegen Reutlingen, aber auch die Spiele davor hat er als emotionalste Ereignisse seiner Eintracht-Zeit in Erinnerung. Der 2:0-Sieg in Oberhausen mit zwei Toren von Dino Toppmöller zeigte schon, zu was die Eintracht fähig ist. Mehr als 6.000 Fans verwandelten das Spiel in ein Heimspiel. 

Rückblickend ist Sparmann dankbar für die Zeit: „Die Emotionen, die man mitbekommen hat, sind wichtig für die Persönlichkeit, sowohl die negativen als auch die positiven. So ein ausgeglichenes Körpergefühl wie nach dem Aufstieg 2003 hatte ich nie mehr wieder.“ Er sagt aber auch: „Die einzige Zeit im Leben, in der ich schlecht geschlafen habe, war bei der Eintracht.“  

Heute sind die Zeiten andere. Die Eintracht-Familie wünscht Volker Sparmann alles Gude zum 80sten Ehrentag, den er am 16. Oktober feierte! 

… Christoph Daum  

„Ich habe einiges an Scheiß gebaut, aber die positiven Dinge waren in der Überzahl. Alle Erwartungen, die ich an mich und mein Leben gestellt habe, habe ich bei weitem übertroffen. Dabei habe ich ein Leben auf der Sonnenseite geführt, oft auf der Überholspur. Es war nie langweilig.“ Mit diesen Worten umriss Christoph Daum wenige Tage vor seinem 70. Geburtstag am 24. Oktober 2023 gegenüber dem Kölner Express eine turbulente Zeit und seine wechselhafte Karriere. Der Erfolgstrainer gewann in drei Ländern mit vier Vereinen zehn Titel, gleichzeitig war er der wohl schillerndste und streitbarste Trainer der Bundesligageschichte. Eine Trainerstation hatte er auch bei Eintracht Frankfurt, als er Ende März 2011 als Nachfolger für den entlassenen Michael Skibbe verpflichtet wurde. Sieben Spiele saß er auf der Bank, Trainings-Kiebitze kamen scharenweise zum Training, doch auch Christoph Daum konnte den Abstieg in die Zweite Liga nicht verhindern. Nach 55 Tagen war seine Ära wieder beendet. Doch seinen schwersten Kampf führt er wohl aktuell: Im Herbst 2022 machte Daum seine schwere Lungenkrebserkrankung öffentlich. Seither hat er zahlreiche Chemotherapien hinter sich. Eintracht Frankfurt gratuliert herzlich zum 70. Geburtstag, vor allem aber senden wir die besten Genesungswünsche!

… Uwe Müller

Deutscher Juniorenmeister und DFB-Pokalsieger mit der Eintracht, Rekordspieler der Tradi, seit zehn Jahren Fußballschule: Uwe Müller feierte ebenfalls am 16. Oktober seinen Geburtstag, er wurde 60 Jahre alt.

Wenn sich draußen auf dem Rasen bei einem Camp der Fußballschule Kids zwischen sieben und 13 Jahren tummeln, ist Uwe Müller selten zu sehen. Seltener zumindest als früher, als er gelegentlich als Trainer dabei war. Aber der frühere Offensivspieler der Eintracht hat heute einen großen Anteil daran, dass das Camp so gut läuft, wie es läuft. Denn seit zehn Jahren arbeitet Müller fest im Team von Karl-Heinz Körbel, kümmert sich unter anderem darum, dass die Ausrüstung zur Verfügung steht und vieles mehr. Im Lager der Fußballschule ist er der Hausherr, kennt den Inhalt jeder Kiste. Er ist sozusagen das Pendant zu Franco Lionti, dem Materialwart der Profis.

Körbel weiß das zu schätzen. „Uwe war ein Glücksgriff für unser Team, er hat damals eine neue Herausforderung gesucht. Er ist immer zuverlässig, morgens stets der Erste bei uns im Büro und immer für die Tradi auf dem Platz dabei. Er lebt die Werte von Eintracht Frankfurt“, sagt der Leiter der Fußballschule und Traditionsmannschaft bei der Eintracht, der Müller schon seit über 40 Jahren kennt.

Denn Uwe Müller stieß schon in der Jugend aus seinem Geburtsort Langenselbold zur Eintracht und wurde zwei Mal Meister mit den Adlerträgern. Zwei nahezu identische Mannschaften holten unter Trainer Klaus Mank zunächst 1979/80 den U17-Titel durch einen 2:1-Erfolg in Gelsenkirchen gegen den FC Schalke 04, als Müller zur 1:0-Führung traf. Zwei Jahre später klappte es auch in der U19, die im Finale den VfB Stuttgart nach zwei Toren von Harald Krämer mit 2:0 besiegte.

Müller schaffte den Sprung zu den Profis und debütierte kurz vor seinem 19. Geburtstag bei einer 0:4-Niederlage gegen Bayern München. Später, als Dietrich Weise viele ehemalige Jugendspieler einbaute, gehörte er zu den „Weise-Bubis“, die die Eintracht in einer schwierigen Phase unter anderem 1984 in der Liga hielten – über die Relegation, Müller traf in beiden Spielen gegen Duisburg (5:0, 1:1). Er blieb bis 1988, wurde in jenem Jahr DFB-Pokalsieger und absolvierte insgesamt 140 Spiele für die Eintracht. 

Es folgten neun Jahre in Österreich, sieben davon beim damaligen Topteam Admira/Wacker (heute Admira/Wacker Mödling) aus Wien mit fast 300 Einsätzen. Beim Traditionsverein, mit dem er den nationalen Supercup 1990 gewann und auch im UEFA-Cup spielte, wurde der ehemalige U21-Nationalspieler vor einigen Jahren in die Jahrhundertelf gewählt. Zu seinen Mitspielern zählte unter anderem Fred Schaub, Torschütze bei Eintracht Frankfurts UEFA-Cup-Sieg 1980.

Als 2007 die Traditionsmannschaft der Eintracht gegründet wurde, war Müller einer der Spieler der ersten Stunde. In diesem Jahr übernahm er wieder die Spitze, kein Adlerträger kommt auf mehr Einsätze bei offiziellen Spielen und Turnieren: 244. Seit Jahren ist er auch neben dem Platz im Team von Karl-Heinz Körbel dabei, der kürzlich zum Zehnjährigen der Fußballschule gratulieren konnte. Alles Gude zum 60sten, lieber Uwe!