Titelsammlerin Cagla Aytekin

„En garde! – Prêts? – Allez!“: Dieser französische Dreiklang stammt aus dem Fechten und eröffnet den Kampf zwischen zwei Gegnerinnen oder Gegnern. Cagla Aytekin hört diesen Ausruf ständig. Die Nachwuchsfechterin ist mit dem Degen bereits überall in Europa unterwegs gewesen und hat zahlreiche Medaillen mit nach Hause gebracht – das soll auch in diesem Jahr wieder gelingen.  

Sobald die 17-jährige Cagla aus Frankfurt ihre Fechtmaske aufsetzt, ist sie wie im Tunnel und voll konzentriert. Unwesentliche Details werden ausgeblendet, während alle Aufmerksamkeit auf das Wichtige zielt. „Manchmal kann ich mich nach einem Kampf auch gar nicht mehr daran erinnern, was passiert ist, weil man so konzentriert ist, dass man das einfach vergisst“, so Cagla Aytekin über den notwendigen Fokus beim Fechten. 

Ein hohes Maß an Konzentration scheint somit der absolute Schlüssel zum Erfolg im Fechten zu sein. Und Erfolge kann Cagla schon so einige vorweisen, die Frankfurterin ist nämlich eine regelrechte Überfliegerin in der Altersklasse ihres Sports. Das Jahr 2023 verlief für die Adlerträgerin überaus siegreich, auf europäischer Ebene brachte Cagla sogar unter anderem einen kompletten Medaillensatz mit nach Frankfurt. Zunächst Bronze bei den Kadetten- und Junioren-Europameisterschaften in Tallinn, dann Gold beim 2. European Cadet Circuit der Saison in Grenoble und zum Jahresabschluss Silber beim dritten European Cadet Circuit in Kopenhagen. Insgesamt führten all diese hervorragenden Leistungen dazu, dass sie in der Altersklasse U17 in Europa aktuell den ersten Platz belegt. 

Keine Frage, dass die Adlerträgerin für die U17-Europameisterschaften im Fechten auch dieses Jahr wieder für das Team Deutschland gesetzt sein wird. In Neapel wird Cagla am 22. Februar mit dem Degen erneut um den Europameistertitel kämpfen. Neben Aytekin werden auch zwei weitere Fechterinnen von Eintracht Frankfurt an der EM teilnehmen, was die stellvertretende Abteilungsleiterin Elke Jonas besonders hervorhebt: „Wir sind superstolz auf unser Team. Erstmals stellen wir über die Hälfe des deutschen U17-Degen-Teams bei einer EM. Jetzt liegt der Fokus auf der Vorbereitung einer erfolgreichen EM.“ Letztere hat für Cagla bereits Ende vergangenen Jahres begonnen. „Mein Trainer Viktor und ich arbeiten gerade sehr stark daran, meine Technik sowie Fußarbeit zu verbessern und mich mental auf die EM einzustellen“, berichtet die 17-Jährige von ihrem aktuellen Trainingsalltag. 

Bei so vielen Erfolgen bleibt die Frage, wie das im neuen Jahr noch gesteigert werden kann. Welche Ziele hat sich Cagla – neben dem Titel bei der Europameisterschaft – demnach für dieses Jahr gesetzt? „Außerdem nehme ich dieses Jahr auch an der U17-Weltmeisterschaft teil. Mein größtes Ziel ist es natürlich, Weltmeisterin zu werden. Wenn es 2024 nicht klappt, dann hoffentlich im nächsten Jahr." Auch vor einem Blick, der noch etwas weiter in die Zukunft reicht, scheut sich die Frankfurterin nicht und zeigt sich hierbei ebenso ambitioniert: „Ich würde später gerne mal an den Olympischen Spielen teilnehmen. Aber wer weiß, bis dahin habe ich ja auch noch Zeit.“