Herzlichen Glückwunsch… 

… Hansi Steinle

Er hat nie ein Jugend- oder Profispiel für Eintracht Frankfurt bestritten, ist aber trotzdem aus der Eintracht-Familie nicht wegzudenken: Hansi Steinle, der am 13. Februar seinen 65. Geburtstag feierte. Die Torwarthandschuhe zieht der frühere Torhüter der Stuttgarter Kickers regelmäßig an, sie sind in mehrfacher Hinsicht sein Leben.  

Zum einen, weil Steinle seit dem Start der offiziellen Traditionsmannschaft von Eintracht Frankfurt im Jahr 2007 fester Bestandteil der Truppe von Karl-Heinz Körbel ist und schon über 200 Mal im Kasten stand. Zum anderen, weil der gelernte Einzelhandelskaufmann 44 Jahre in der Sportartikelbranche arbeitete und insbesondere Torwarthandschuhe dort sein Thema waren.  

Torhüter auf der ganzen Welt mit Handschuhen ausgestattet 

Zunächst arbeitete Steinle bei der Firma Reusch, die sich Anfang der 1970er Jahre durch Kontakte von Firmengründersohn Gebhard Reusch zu Nationalkeeper Sepp Maier als erster Sportartikelhersteller auf die Ausrüstung von Torhütern spezialisiert hatte. In seiner beruflichen Laufbahn, die ihn aus seiner Geburtsstadt Stuttgart 1996 ins Rhein-Main-Gebiet führte, folgten Stationen bei Nike, Fila und Kappa. 

Für Reusch reiste Steinle zunächst über den ganzen Globus, erlebte Welt- und Europameisterschaften hautnah. „Mit 27, 28 Jahren wurde ich nach Südamerika geschickt mit dem Auftrag, den Nationaltorhüter Brasiliens mit unseren Torwarthandschuhen auszustatten. Denn unser Ziel war immer, dass der aktuelle Weltmeister mit unserem Material spielt. So lernte ich Persönlichkeiten aus der Fußballwelt kennen,“ erzählt Steinle, dessen Firma seinerzeit hauptsächlich mit Uhlsport konkurrierte. Anfang der 1990er Jahre entschied Reusch, auch Trainer auszustatten. „Es dauerte nicht lang, da trug die Hälfte der Bundesligatrainer Klamotten von uns.“ 

So kam auch der Kontakt zur Eintracht zustande, denn auch das damalige Trainerteam mit Karl-Heinz Körbel und Rudi Bommer lief mit Reusch auf der Brust auf. „Später wechselte ich zu Fila, die Anfang der 2000er Jahre zum offiziellen Ausrüster der Eintracht wurden. Das war eine wilde Zeit. Nach dem Abstieg der Eintracht 2001 wollte Fila weniger Fußball machen, weshalb sie sich gegen eine langfristige Partnerschaft entschieden. Das legendäre 6:3 gegen Reutlingen zwei Jahre später war das letzte Spiel gemeinsam mit Fila als Ausrüster.“  

In dieser Zeit entstand bei der Eintracht die Idee, unter der Regie von Karl-Heinz Körbel eine Fußballschule ins Leben zu rufen. „Charly kam mit diesen Gedanken zu mir. Ich meinte nur: ‚Ja, mach das!‘“ Steinles Sohn war beim allerersten Camp der Fußballschule auf dem heutigen Trainingsplatz vor der Haupttribüne im Deutsche Bank Park dabei. „Cezary Tobollik, Helmut Müller und Ralf Falkenmayer waren die Trainer. Trotz aller Widerstände hat Charly die Fußballschule etabliert. Wenn es zeitlich machbar war, habe ich als Trainer ausgeholfen.“  

Das macht Steinle auch heute noch. Parallel dazu ist er immer bei der Traditionsmannschaft dabei, hier haben nur wenige Spieler mehr Einsätze aufzuweisen als der 65-Jährige. „Die Gemeinschaft ist wunderbar, die Tage mit der Fußballschule und den Spielen in der Region machen sehr viel Spaß“, sagt Steinle, der gemeinsam mit Vorstandsberater Rainer Falkenhain auch gerne auf dem Golfplatz zu finden ist.  

In der Regionalliga treffen Ende März seine beiden Herzensvereine aufeinander – die Eintracht und Regionalligatabellenführer Stuttgarter Kickers, für die er in der Jugend und in seinen ersten Aktivenjahren spielte sowie später kurzzeitig als Torwarttrainer fungierte. „Zu den Kickers habe ich noch einen sehr guten Draht. Fußball ist meine Leidenschaft, ich bin für guten Fußball. Möge der Bessere gewinnen.“ Kurz danach ist auch Steinle wieder im Einsatz – mit Handschuhen, wenn die Freiluftsaison der Traditionsmannschaft startet.