Was macht eigentlich…

…Nelson Valdez? 

Nelson Valdez 

*28.11.1983 in Caaguazú (Paraguay)

Bei der SGE: 2014 - 2015
Schönste Erlebnisse mit der SGE: „Die Fans in Frankfurt erlebt zu haben. Das war fantastisch, wie sie die Mannschaft unterstützen.“  

Kürzlich, da war Nelson Valdez wieder ganz präsent in den Medien rund um seine Heimatstadt Bremen. Sein Klub Werder hatte die Verpflichtung von Julián Malatini bekanntgegeben, einem argentinischen Juniorennationalspieler. Um die Integration des 22-Jährigen zu beschleunigen, wurde der ehemalige Stürmer in den Trainerstab der Profis berufen. Kein weiter Weg für Valdez, der seit Sommer 2022 Co-Trainer der U23 der Hanseaten und damit auch beruflich wieder zurück ist an der Weser, wo er als 17-Jähriger seine Fußballkarriere in Europa startete. 

Während die Geschichte von Nelson Valdez bei Werder Bremen sehr erfolgreich war und damit aktuell weitergeht, ist das Kapitel Eintracht Frankfurt eher eine Randnotiz in der Vita des Paraguayaners. „Leider habe ich mich schon im dritten Spiel verletzt und war mit dem Kreuzbandriss lange raus“, erzählt Valdez am Rande des Matthäi Cups, dem Hallenturnier der Traditionsmannschaften kürzlich in Frankfurt. Mit den Werder Legends war er dort am Start: „Im vergangenen Jahr habe ich rund 20 Spiele gemacht. Ich bin regelmäßig dabei, auch, um mich fit zu halten. Und mit den alten Kollegen macht es natürlich viel Spaß.“ 

Thomas Schaaf, der ihn schon bei Werder unter seinen Fittichen hatte und von den Amateuren zu den Profis gezogen hatte, holte Valdez nach Frankfurt. Der Cheftrainer sah aber nur ein Tor seines Stürmers, bei dessen Comeback im März 2015 gegen Paderborn. Seinerzeit verteidigten Chandler und Zambrano in der Viererkette, Alex Meier eröffnete beim 4:0 den Torreigen. „Es ist schön, Timmy, Carlos und Alex heute wiedergesehen zu haben. Ich habe trotz dieser kurzen und weniger erfolgreichen Zeit gute Erinnerungen an Frankfurt, insbesondere an die Fans. Sie sind fantastisch“, sagt Valdez, bevor er mit Max Kruse, Aaron Hunt und Co. im Werder-Trikot wieder das Feld in der Süwag Energie ARENA betritt.  

Heute Co-Trainer bei Werders U23 

Titel holte Valdez nicht in Frankfurt, aber bei zahlreichen anderen Stationen – unter anderem eben in Bremen, als Doublesieger unter Thomas Schaaf 2004. Die fußballerische Karrierereise führte ihn dann über Dortmund, Russland, Spanien, Abu Dhabi und Griechenland wieder nach Deutschland, zur Eintracht, ehe es über die USA zurück in die südamerikanische Heimat ging. Seine Frau lernte er jedoch in Bremen kennen, mit ihr und den zwei fast volljährigen Kindern lebt der 40-Jährige an der Weser. 

Im Sommer des vorvergangenen Jahres heuerte er wieder bei Werder an, als Co-Trainer der U23. „Es macht richtig Spaß. Ich habe Lust, mich weiterzuentwickeln und lerne sehr viel“, sagt Valdez, der nebenbei die Trainerscheine absolviert. „Wir fühlen uns wohl in Bremen und bei Werder, alles ist bestens“, lacht er und schaut, wie sich Alex Meier im Eintracht-Trikot der Tradi schlägt. 1983 geboren, früher Stürmer, bei drei deutschen Vereinen Profi gewesen (Werder, BVB, Eintracht – St. Pauli, HSV, Eintracht), einmal DFB-Pokalsieger (2004 - 2018), heute Tradispieler und Trainer im Nachwuchsbereich seines Herzensvereins – Valdez und Meier haben einige Gemeinsamkeiten. 

Gegeneinander geht‘s für die beiden Kicker im Spiel um Platz drei beim Matthäi Cup, den sich die Eintracht nach dem 3:1 gegen die Werderaner sichert. „Schade, in der Vorrunde hatten wir noch gewonnen“, befindet Valdez, der unterdessen ein paar Tage später einen perfekten Einstand seines Schützlings Julián Malatini sah. Erste Einwechslung in der Nachspielzeit gegen Freiburg – und direkt Torschütze zur 3:1-Entscheidung. Da dürfte auch Valdez, der bei den Interviews des Innenverteidigers danach als Dolmetscher fungierte, gejubelt haben wie zu guten alten Stürmerzeiten. Zumindest innerlich.  

Text: Michael Wiener
Fotos: Manuel Bahmer, Jan Hübner