Zu Besuch im Frankfurter Zoo mit Philipp Max. 

 

Sein Lächeln ist breit, seine Klamotten lässig, seine Laune blendend. Es ist kurz vor Ostern, das Mannschaftstraining liegt an diesem Tag hinter Philipp Max. Die Vorfreude ist ihm anzusehen, als der 30-Jährige das Gelände des Frankfurter Zoos betritt. Kein alltäglicher Ort für ein Interview und TV-Dreh mit einem Profispieler – aber in diesem Fall sehr passend. Warum, erklärt der Außenbahnspieler der Eintracht im ersten Teil des Interviews auf dem Weg in Richtung des Pinguingeheges. 

 

Philipp, wir sind zu Gast im Frankfurter Zoo und wissen, dass du dich gerne mit Tieren auseinandersetzt. Woher kommt diese Affinität? 

Als Kind des Ruhrgebiets haben mich meine Großeltern in jeden Zoo mitgenommen, den es gibt. Die Auswahl dort ist riesig. Deswegen habe ich immer eine Verbindung gehabt, auch zu Tieren. Ich freue mich, dass ich erstmals im Frankfurter Zoo bin. 

 

Ein sehr entspannter Termin für dich, nehme ich an?
Ja, absolut. Ich glaube, wenn man mal abseits vom Fußballplatz ein bisschen was sehen und machen kann, ist das immer etwas Schönes. 

 

Was ist die Faszination eines Zoos? 

Ich bin ein großer Tierfreund. Mir liegt ihr Wohl am Herzen und dass sie sich in einer bestmöglichen Umgebung aufhalten können. Außerdem sieht man im Zoo Lebewesen, die man in der freien Natur nicht zu Gesicht bekommt. Das ist schon immer sehr spannend und deswegen gehe ich heute noch gerne in den Zoo. 

 

Wir haben heute die Möglichkeit, Pinguine zu füttern. Wie ist deine Erfahrung bei Tierfütterungen?
Zumindest mit Pinguinen noch nicht allzu groß. Als ich in Augsburg gespielt habe, war ich mal bei einer Robbenfütterung dabei. Ich bin sehr gespannt. 

 

„So ein bisschen wie im Fußball, wenn ein paar Gegenspieler stören.“ 

 

Am Pinguingehege wartet Anne Schäfer. Die Tierpflegerin arbeitet seit über zehn Jahren im Zoo und begleitet täglich Tierfütterungen. „Auf geht’s zum Futterplatz“, sagt sie nach der Begrüßung und nimmt Max, den Kameramann und den Fotografen mit ins Gehege. „Am besten nicht ins Wasserbecken fallen, das hat nur 14 Grad“, schmunzelt die Tierpflegerin, worauf Max entgegnet: „Ich kann immerhin schwimmen.“ Schäfer: „Allerdings haben die Schnäbel Haken vorne und das tut ganz schön weh. „Die Pinguine seien früher recht scheu gewesen, heute aber durchaus mutig. 38 Pinguine tummeln sich momentan im Frankfurter Zoo. „Da kann es auch schon mal rabiat zugehen“, sagt Schäfer. Dazu kommen 15 Eier in den Höhlen, für den Nachwuchs ist also gesorgt. 

Schäfer hat einen Eimer voll mit Fischen dabei. „Los geht’s. Ich habe Handschuhe mitgebracht. Wenn du das volle Erlebnis haben möchtest, brauchst du keine. Dann kann’s aber auch mal einen Kratzer geben, wenn sie dich haken.“ Max möchte es ohne probieren. „Schnapp dir einfach einen Fisch. Vielleicht sind sie ein bisschen kamerascheu, ansonsten kommen sie gerne zu dir.“ 

 

Die Pinguine sind in der Tat etwas schüchtern, auch die Reiher spekulieren darauf, dass sie etwas abbekommen. Max hält einen Fisch hin, der Pinguin tapst näher und verschlingt das Objekt der Begierde im Sekundenbruchteil. „Die Pinguine haben Lamellen auf der Zunge, die den Fisch nach hinten befördern“, erklärt Schäfer, während Max staunt, wie schnell die vermeintlich große Speise im Inneren des watschelnden Seevogels verschwunden ist. 

 

Mit der Zeit wird Max routinierter, ein roher Fisch nach dem anderen – nach Rücksprache mit Schäfer auch per Wurf – findet den Weg in die Schnäbel von Gitti, Ida, James und anderen. Die Pinguine sind beringt, teilweise in verschiedenen Farben, und haben Namensschilder, um sie unterscheiden und sehen zu können, wer gut oder vielleicht nicht so gut frisst. Max ist neugierig, fragt auch bei den nebenstehenden Bruthöhlen viel nach: „Da wollte ich schon immer mal reingucken.“ Er erfährt einiges über die Brut und dass es auch mal ein gleichgeschlechtliches Paar im Frankfurter Zoo gab. 

Tierpflegerin Anne Schäfer muss noch mehr Tiere füttern, außerdem scheinen die Pinguine gesättigt. 

 

Wie war‘s? 

Es hat großen Spaß gemacht! 

 

Die hungrigen Reiher haben ein bisschen gestört, oder?
Ja. So ein bisschen wie im Fußball, wenn ein paar Gegenspieler stören. 

 

Die Hände sind aber heil geblieben, auch ohne Handschuhe?
Ja, die Pinguine haben mich verschont. 

 

Im Frankfurter Zoo gehören öffentliche Tierfütterungen zum Tagesprogramm und sind an verschiedenen Stellen veröffentlicht. Sie sind aber nur ein kleiner Teil des reichhaltigen Programms. Auf einer Fläche von rund 14 Fußballfeldern leben über 5.000 Individuen in fast 500 Arten, vom Aal bis zur Zwergziege – und das mitten in der Frankfurter Innenstadt. Als der Zoo vor fast genau 150 Jahren an diese Stelle zog, lag das Gelände noch außerhalb der seinerzeit 100.000-Einwohner-Stadt (heute fast achtmal so viel). 

Wie es um den privaten Zoo im Hause Max bestellt ist und wie seine Verbindung zu Tieren außerhalb des Zoos ist, verrät er im nächsten Teil des Interviews. 

 

Philipp, was hat der heimische Zoo bei dir und deiner Frau zu bieten?
Wir haben einen kleinen Hund. Ein Pomeranian [auch als Zwergspitz bekannt; Anm. d. Red.], das ist auch so ein kleiner Minilöwe und da kriegt man auch manchmal Schrammen ab an der Hand. Außerdem haben wir noch zwei Pferde, dazu eins bei einer guten Freundin meiner Frau. Der eigene Zoo wächst (lacht)

 

Was ist dein Lieblingstier? 

Eigentlich der Hund. Aber wenn ich jetzt mal im Zoo bleibe, dann ist es wahrscheinlich der Löwe. 

 

Was fasziniert dich am Löwen? 

Zum Beispiel „König der Löwen“. Den habe ich als Kind hoch und runter geguckt zu Hause. Einfach ein atemberaubendes Tier. 

 

Als Kind hast du auch bei einem Verein gespielt, der diesen Spitznamen trägt.
Ja, ich habe bei 1860 München gespielt. Der Löwe hat mich meine ganze Kindheit begleitet. Er ist der König von allen sozusagen, ein faszinierendes Tier. 

 

Stimmt es, dass dein Berufswunsch mal Tierarzt war?
Wenn ich kein Fußballprofi geworden wäre, dann wäre es wahrscheinlich irgendwas mit Tieren geworden. Ich fand Tierpfleger- oder Tierarztgeschichten immer sehr spannend. 

 

Ab wann überwog der Traum vom Fußballprofi?
Der war logischerweise immer da. Ich bin natürlich mit dem Fußball aufgewachsen, wurde aber Gott sei Dank nie zu irgendwas gezwungen, sondern es war die eigene Freude daran, diesen Sport auszuüben. Weil wir dann mit Freunden in der Schule angefangen haben, Fußball zu spielen, in Mannschaften. Da wollte ich natürlich Teil davon sein. Mit zehn Jahren habe ich bei 1860 München auf hohem Niveau Fußball gespielt. Deswegen war der Traum immer da. 

Die Antwort auf die letzte Frage ist bei Philipp Max keine Überraschung. Vater Martin Max wurde bei Borussia Mönchengladbach Profi, gewann mit den Fohlen 1995 den DFB-Pokal, gehörte später zur UEFA-Pokal-siegermannschaft von Schalke 04 und wurde im Trikot von 1860 München 2000 und 2002 Bundesligatorschützenkönig. Philipp Max‘ Mutter schaffte es einst bis in die Westfalenauswahl. Philipp ist in Viersen geboren, als Vater Martin in Mönchengladbach spielte. 

 

„Der eigene Zoo wächst auch."

 

Philipp, wie bist du mit dieser familiären Geschichte fußballerisch aufgewachsen? 

Es ist logisch, dass der Weg irgendwo schon vorgezeichnet war. Nicht erzwungen, bitte nicht falsch verstehen. Aber dass ich zum Fußball die meisten Verbindungen hatte und selber eine Leidenschaft dafür entwickelt habe, liegt auf der Hand. Ich bin immer im Stadion dabei gewesen und habe die Daumen gedrückt. Als ich ein bisschen älter wurde und mehr davon verstanden habe, wurde es auch emotionaler. Daher war es eigentlich schon in der Wiege vorgegeben, dass ich im Fußball alles versuchen werde, um es in den Profibereich zu schaffen. 

 

Wie haben dich deine Eltern dabei unterstützt? In unserem vereinseigenen Podcast, indem du im Januar zu Gast warst, hast du erzählt, dass du hautnah auch Negativbeispiele von Eltern erlebt hast. 

Absolut. Es ist mir erst im späteren Alter bewusst geworden, wie wichtig es ist, dass man immer die Unterstützung hat, aber nicht den großen Druck bekommt. Ich habe hochtalentierte Jungs gesehen, die einen guten Weg vor Augen hatten, aber nie wirklich den Durchbruch geschafft haben, weil sie irgendwann die Lust verloren haben. Daran hatten auch Eltern ihren Anteil. Bei mir war das zum Glück nie der Fall, sondern ich konnte das ganz frei für mich alleine entwickeln und hatte immer die richtige Mischung. Dafür bin ich sehr dankbar. 

 

Wie hat deine Kindheit fußballerisch ausgesehen?
Um meinen Jahrgang herum sind wir die letzte Generation, die noch bis nachts irgendwo draußen Fußball gespielt hat. Und das fast jeden Tag. Smartphone und Konsolen kamen mit uns oder danach. Wir haben auf Bolzplätzen gespielt, auf Spielplätzen, im Keller, überall, später natürlich auch im Verein. Natürlich habe ich auch mit meinem Vater gespielt. Ich erinnere mich noch an einige Sessions in München, als wir uns gegenseitig die Dinger aufs Tor geknallt haben. Fußball war und ist immer ein Teil meines Lebens. Dafür bin ich sehr dankbar und froh. Weil ich glaube, die Freude und die Begeisterung für diesen Sport ist das Beste, was mir passieren konnte. 

 

„Um meinen Jahrgang herum sind wir die letzte Generation, die auch noch bis nachts irgendwo draußen Fußball gespielt hat. Und das fast jeden Tag.“ 

 

Du bist im Kindes- und Jugendalter einige Male umgezogen, unter anderem weil dein Vater aus dem Ruhrpott nach München gewechselt ist. Wie hast du das weggesteckt, auch in jungen Jahren immer wieder in eine neue Umgebung, in einen neuen Verein zu kommen? 

 Ich hatte nie wirklich eine Homebase. Ich habe die ganze Schulzeit in München verbracht, von der Grundschule bis zum Abschluss nach der zehnten Klasse. Wir sind dann umgezogen nach Nordrhein-Westfalen, wieder zurück zu den Großeltern. Da habe ich noch zwei Jahre Schule gemacht. Es war also nicht so, dass ich erstmal 20, 25 Jahre in einer Stadt gewohnt habe. Das hat mir aber nicht geschadet. Ich habe einige tolle Sachen erlebt, viele Freunde kennengelernt, viele verschiedene Sichtweisen auf gewisse Dinge und deswegen bin ich nicht unglücklich drüber. 

 

Gab es neben deinem Vater noch andere Spieler, auf die du in deiner Jugend aufgeschaut hast?

Ich glaube, als Außenspieler, egal wie alt man ist, bewundert man David Beckham. Wie er die Bälle gespielt hat, wie er die Freistöße geschossen hat, die Ecken, seine Flanken vor allem. Er war immer ein großes Vorbild. Man hat immer wieder auf dem Bolzplatz versucht, seine Schüsse nachzumachen. Die Eltern sind zum Zeitpunkt des Drehs ebenso im Frankfurter Zoo unterwegs und schauen zu, als Philipp die Pinguine füttert. „Wir sind später noch verabredet, beim Dreh wollen sie mich in Ruhe lassen“, lacht Philipp, der mit seinem Vater zwei Ex-Vereine gemeinsam hat: 1860 München und FC Schalke 04. Beides waren zunächst Jugendvereine von Philipp, dazwischen war er drei Jahre beim FC Bayern München und spielte dort in der U17 unter Stephan Beckenbauer. Zurück im Ruhrgebiet wurde er in Gelsenkirchen Profi, spielte nach einem kurzen Intermezzo beim Karlsruher SC fünf Jahre beim FC Augsburg, ehe er 2020 zur PSV Eindhoven wechselte. Nach 117 Spielen in knapp zweieinhalb Jahren ging es im Januar 2023 nach Frankfurt. 

 

Familienzeit war also bei Philipp Max fest eingeplant rund um das Osterfest. „Aber zwischendurch wollen wir natürlich gegen Union Berlin drei Punkte holen“, hat er im Frankfurter Zoo auch das Sportliche im Blick, während er sich einige Gehege und Tierhäuser anschaut. Caroline Liefke aus der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit vom Frankfurter Zoo führt die Eintracht-Gruppe, während Max von der ersten Minute an alles aufsaugt und sich immer wieder an den Tafeln informiert. Im Nashorn-Haus kommen Max und Co. zufällig bei der Fütterung des letzten verbliebenen Frankfurter Flusspferds Petra hinzu. 

 

Danach spricht Max über seine Fußballkarriere bis hin zum Wechsel nach Frankfurt. 

 

Welche Trainer haben dich besonders geprägt?
Norbert Elgert natürlich. Als wir mit Schalke 04 Deutscher U19-Meister geworden sind, war er ein ganz entscheidender Faktor. Nicht nur für meine Fußballkarriere, sondern für mein Leben. Er hat mir sehr, sehr viel mitgegeben, was ich nie vergessen werde. Grundsätzlich haben aber alle Trainer ihren Anteil. 

 

Nochmal zurück zu deiner Jugendzeit. Du hast teilweise im Sturm gespielt, was bei den Genen nicht überrascht. Auch mal im Duo mit Sead Kolasinac, der eher als robuster Verteidiger bekannt ist. Heute spielst du auf der linken Seite. Wie verlief dieses Wechselspiel? 

Ich habe eigentlich den kompletten Jugendbereich als linker Verteidiger gespielt. Wir hatten dann in der A-Jugend das Problem, dass wir Spiele verloren und nicht viele Tore geschossen haben. Da kam Norbert Elgert auf die Idee, mit Sead und mir ein neues Sturmduo zu bilden. Es hat sehr gut funktioniert. Wir haben beide viele Tore gemacht und sind zusammen Deutscher Meister geworden. Das war mit die wertvollste Zeit, weil ich durch die offensive Position eine andere Wichtigkeit für die Mannschaft bekam. Das hat mir sehr viel gegeben damals. 

 

Welchen Stellenwert hat diese A-Jugend- Meisterschaft für dich?
Es ist ein Titel, und das ist immer etwas Besonderes. Wir hatten Qualität, aber keine überragenden Einzelspieler. Wir sind über die mannschaftliche Geschlossenheit gekommen. Das hat mich über die ganze Karriere begleitet, diese Tatsache, dass man immer als Gruppe erfolgreich ist. Wir haben damals im Finale gegen die Bayern gespielt, die vielleicht individuell und qualitativ auf vielen Positionen besser waren als wir. Sie haben auch zwischenzeitlich geführt. Aber wir haben das über unseren Spirit noch gedreht und verdient gewonnen. 

 

Dein Bundesligadebüt hast du dann vor fast genau zehn Jahren gefeiert, für den FC Schalke 04 im Auswärtsspiel bei Borussia Dortmund. Ausgerechnet ein Revierderby. 

Wir hatten damals einige Verletzungssorgen, dadurch sind einige Spieler aus dem Nach- wuchs und aus der Regionalligamannschaft in den Profikader gerückt. Für mich war es ein unglaubliches Gefühl, in diesem Spiel die ersten Minuten zu bekommen. Ein Tag, den ich nie vergessen werde. 

 

„Aber mich hat es schon umgehauen, mit wie viel Wucht der Verein an die Sache rangeht, mit wie viel Power“ 

 

Im Januar 2023 wechselt Philipp Max zu Eintracht Frankfurt. Im Podcast sagte er etwa zwölf Monate später dazu: „In Eindhoven haben einige den Verein verlassen, unter anderem Trainer Roger Schmidt und Mario Götze. Da habe ich gemerkt, dass ich die Bundesliga vermisse und mich gefragt: Was ist das Beste für mich? In der langen Winterpause habe ich mir Gedanken gemacht [...], und dann bin ich noch im Januar nach Frankfurt gekommen.“ Erste Berührungspunkte mit der Eintracht hatte er aber schon früher. Im letzten Teil des Interviews geht’s also um ein Vierteljahrhundert Eintracht in Philipp Max‘ Leben. 

 

Dein Vater hatte damals als Spieler schon ein Eintracht-Trikot zu Hause, getauscht nach einem Spiel?


Ja. Leider weiß ich nicht mehr, mit wem er damals getauscht hatte. Ich weiß aber, dass wir damals diese Stecktore hatten, auf die wir dann im Keller oder im Garten gespielt haben als Kind. Da habe ich immer die Trikots, die mein Vater getauscht hatte, angezogen und wir haben Bundesligapartien nachgespielt. Da war die Eintracht ein Teil davon. 

 

In einem anderen Interview hast du kürzlich auf die Frage, was dein erster Eindruck von der Eintracht nach deinem Wechsel war, geantwortet: ‚Mich hat es umgehauen.‘ Warum? 

Natürlich habe ich die Jahre davor alles mitbekommen, mit der Krönung, dass die Eintracht die Europa League gewonnen hat. Aber mich hat es umgehauen, mit wie viel Wucht der Verein an die Sache rangeht, mit wie viel Power. Klar gab es auch Phasen, wo es vielleicht nicht so optimal lief und wir vielleicht nicht den besten Fußball gespielt haben. Aber was entstanden ist, mit den Zuschauern, mit dem Stadion, mit der Stadt, mit dem ganzen Drumherum, ums Proficamp, um das ganze Trainingsgelände – was das alles zusammen darstellt, ist ein unglaubliches Gefühl in einem. Ich bin froh, dass ich Teil davon sein kann und möchte daher immer mein Bestes geben. 

 

Du bist jetzt seit etwas über einem Jahr hier. Es ging nicht immer nur bergauf für dich. Wie gehst du allgemein mit Rückschlägen um, wenn du zum Beispiel nicht für den Kader der Europa Conference League nominiert wirst? 

Im Fußball geht es immer schnell. Auch, dass man vielleicht nicht seine beste Leistung zeigt, aber durch Fleiß, Training und den richtigen Moment wieder wichtig werden kann. Ich denke, dass ich immer dafür stehe, mein letztes Hemd zu geben auf dem Platz. Das werde ich immer tun und das habe ich immer gemacht, egal wo ich war. Hier ist es natürlich mit sehr viel Emotionalität verbunden, sodass man eine Verpflichtung eingeht, sich zu zerreißen. Da sind wir als Team auf einem guten Weg. 

 

Daran anschließend: Bist du ein Kopfmensch?
Ich kann das mittlerweile ganz gut trennen. Natürlich gibt es immer wieder Phasen, weil jeder immer spielen will. Da ist es manchmal schwer zu akzeptieren, dass man nicht spielt und muss versuchen, das Ganze in die richtige Bahn für sich zu lenken. Nach zehn Jahren im Profifußball kann ich das gut einordnen und versuche einfach immer mein Bestes zu geben. Das klappt bei uns als Mannschaft momentan gut. 

 

Das Thema Mannschaft und Einzelspieler hatten wir vorhin schon in Bezug auf die Deutsche U19-Meisterschaft mit Schalke. In unserer 90-Sekunden-Challenge hast du auch über Timothy Chandler gesprochen. Wie wichtig sind so Typen für eine Mannschaft? 

Extrem wichtig. Wir wissen alle, wie sehr die Eintracht Timmy am Herzen liegt. Er ist schon ewig hier. Er ist eine ganz große Identifikationsfigur, nicht nur für uns Spieler, sondern auch für alle um den Verein. Du merkst, wie nah es ihm geht, wenn wir keine guten Phasen haben, aber wie sehr er es genießt, wenn wir gute Phasen haben. Das zeigt mir einfach, wie sehr er diesen Sport und diesen Verein lebt. Er ist auf jeden Fall ein sehr großes Vorbild für uns alle. 

 

Wenn wir von Teamkollegen sprechen: Es gab in Augsburg einen Mitspieler, mit dem du immer Pancakes mit Ahornsirup gegessen hast. Mit wem frühstückst du jetzt im ProfiCamp? 

So ein Ritual gibt es hier noch nicht. Wir haben eine sehr homogene Truppe. Besonders gut verstehe ich mich mit der alten Garde (lacht). Timmy, Seppl, Kevin, Robin, Mario. Wir haben immer wieder gemeinsame Zeit, nicht nur im ProfiCamp, sondern auch außer- halb davon. Insgesamt geht’s jetzt in den Saisonendspurt, wo wir das Ganze auch noch weiter pushen wollen, und ich bin sicher, dass wir das als Gruppe dann auch sehr gut hinbekommen. 

Nach rund zwei Stunden trennen sich die Wege von Philipp Max und dem Redaktionsteam. Sein Zoo-Fazit: „Ich habe schon sehr viele Zoos im In- und Ausland gesehen. Heute ist ein schöner dazugekommen.“ Rund ein Drittel hat er mehr oder weniger intensiv unter die Lupe genommen. „Ich muss auf jeden Fall wiederkommen.“ Einige Premieren habe es gegeben, „Erdferkel und Fingertiere hatte ich noch nicht gesehen.“ Noch ein paar Selfies mit einigen Fans, dann ist Philipp Max auf dem Heimweg.