Premiere mit Russ und Chandler


Seit 2004 freuen sich die Spieler aus dem NLZ von Eintracht Frankfurt zwischen März und April nicht nur auf die Osterferien. Im mittlerweile 20. Jahr steht in dieser Zeit für eines oder mehrere Teams der Dallas Cup in den USA an. Im Jubiläumsjahr bietet sich eine gute Gelegenheit, auf die bisherigen 

Teilnahmen der Eintracht zurückzublicken. 


Insgesamt sechsmal gewannen Teams von Eintracht Frankfurt die begehrte Stiefeltrophäe bei ihrer Teilnahme am Dallas Cup. Zwei weitere Male stand man im Finale, musste sich jedoch geschlagen geben. Der erste dieser Siege ließ dabei einige Jahre auf sich warten. 

 

Bei der ersten Teilnahme im Jahr 2004 waren alle Spieler, die in diesem Jahr am Dallas Cup teilnehmen, noch nicht geboren. Während 2024 Paul Wünsch, Anas Alaoui und Noah Fenyö für Furore sorgen, waren es 2004 noch unter anderem Marco Russ (U19), Sebastian Jung, Timothy Chandler und Cenk Tosun (U14), die mit dem Adler auf der Brust das Dallas Cup-Debüt der Eintracht feierten. 

 

Als erstes Team vom Riederwald durfte 2010 die U15 den goldenen Stiefel in die Höhe reißen (2). Auch 2015 und 2016 waren es die C-Junioren, die in Dallas gewannen und den Titel tatsächlich verteidigen konnten. Eine kuriose Trophäe gewann 2011 die U19 unter Trainer Alexander Schur. So historisch wie die Teilnahme der Eintracht am Dallas Cup ist auch das durchwachsene und sehr windige Wetter in der texanischen Großstadt. Als es im Finale 2011 zwischen der U19 und dem mexikanischen Tigres UANL 1:1 stand, wurde das Spiel aufgrund einer Tornadowarnung abgebrochen und beide Mannschaften wurden zum Sieger gekürt (3).

 

2019 gewannen die Adlerträger der U14 den nächsten goldenen Schuh in Dallas. Nach der coronabedingten Pause war es 2022 wieder so weit, dass ein Eintracht-Team den Weg über den Atlantik auf sich nahm. Die U14 gewann damals das Turnier und konnte somit den Titel nach der zweijährigen Pause verteidigen (4+5). Seit 2022 gehören auch die U17-Juniorinnen zur festen Reisegruppe nach Dallas (6).


Doch die knapp zwei Wochen in Dallas sind für die Adlerträger:innen mehr als nur die Teilnahme an einem Turnier auf einem anderen Kontinent. Die USA und vor allem der amerikanische Sport sind in Zeiten der Globalisierung auch bei den Spielern großer Einfluss. Dirk Nowitzki hat eine ganze deutsche Generation zu Dallas Mavericks-Fans gemacht, weswegen der Besuch eines Basketballspiels in Dallas seit jeher zum Standardprogramm gehört (7+8)

 

Neben all den Siegen und kulturellen Erfahrungen steht beim Dallas Cup aber vor allem der soziale Aspekt im Vordergrund. Um das amerikanische Leben bestmöglich zu erleben und nicht nur zwischen Hotel und Spielfeld zu pendeln, ziehen die Jungs und Mädels für die Zeit ihres Aufenthalts bei Gastfamilien ein (9). Hier entstehen über das kurze, aber intensive Zusammenleben hinweg Freundschaften, die weiter bestehen. Gastkinder verfolgen fortan den deutschen Fußball und bleiben über die sportlichen Ergebnisse ihrer Gastbrüder über Social Media informiert. Zudem gehört an den spielfreien Tagen eine soziale Aktivität vor Ort zum Programm der Adlerträger:innen, ob Besuch in einem Kinderkrankenhaus oder eine durch die Spieler organisierte Fußballstunde für eine der lokalen Grundschulen (10)

 

Der Dallas Cup ist für alle beteiligten Parteien Jahr für Jahr ein riesiges Erlebnis, von den Spielerinnen und Spieler sowie das Team hinter dem Team noch Jahre später berichten und Anekdoten parat haben. Ebenso sind das Turnier und die damit verbundene Reise für Spieler:innen der jüngsten Jahrgänge immer ein Ziel vor den Augen – dort wollen sie auch hin und die Eintracht vertreten. 

 

In 20 Jahren Eintracht Frankfurt x Dallas Cup reisten einige bekannte Gesichter mit dem Adler auf der Brust nach Texas. Nicht umsonst ist der Dallas Cup stolz auf Profispieler, die in der Jugend am Turnier teilnahmen. Von Marco Russ und Timothy Chandler in den Anfängen der Reisen nach Dallas über Elias Baum und Daniel Dejanovic, die zu Stammkräften in der U21 zählen, bis hin zu heutigen Trainern wie Niko Arnautis, der 2015 noch als U19-Co-Trainer dabei war, oder Mounir Chaftar, der 2004 als Spieler und 2024 als Analyst der U19 dabei ist. Ein Blick in die Erinnerungskiste lohnt sich!