Prinzip jeder annehmen kann, und sind bei- spielsweise in der glücklichen Lage, Talente ohne zusätzliche Beiträge oder hohe Mit- gliedsbeiträge entsprechend zu fördern. Kommen wir zu unseren Herren und Da- men, die waren ja auch recht erfolgreich. Die Herren sind wieder aufgestiegen in der Halle, die Damen haben es knapp nicht ge- schafft. Wie siehst du hier die aktuelle Ent- wicklung? Tina: Bei den Damen sind wir aktuell an dem Punkt, wo wir die jungen Talente einbauen, neu aufbauen, um dann wieder durchzustar- ten. Insofern ist es für uns nicht schlimm ge- wesen, dass wir den Aufstieg knapp verpasst haben. Auf dem Feld sind wir derzeit Erster und haben die Chance, in die Regionalliga aufzusteigen. Wir möchten natürlich gerne aufsteigen, aber nicht mit der Brechstange, sondern in Ruhe. Die Entwicklung bei den Herren ist seit ein paar Jahren sehr positiv. Sie haben an Attraktivität gewonnen, wichti- ge Spieler dazubekommen und können den Erfolg bisher halten. Aber auch hier ist es un- abdingbar, dass aus dem Jugendbereich Spieler nachkommen. Sonst ist der Erfolg nicht langfristig. Bei den Damen sowie den Herren sind wir auf einem guten Weg, den es jetzt zu professionalisieren gilt. Ich träume davon, dass wir alle irgendwann Bundesliga spielen, das darf ich auch so sagen. Das ist aber ein sehr, sehr harter Weg. Das Potenzial dafür ist aber da und das versuche ich, seit ich im Amt bin, voranzutreiben. Es ist ein langfris- tiges Projekt, es ist mein Verein, mein Sport und dafür setze ich mich ein. der Abteilung. Dahingehend haben wir viele Gespräche geführt und es war eigentlich klar, dass wir uns weiter in Richtung Leistungs- sport professionalisieren und noch stärker von der Breite in die Spitze arbeiten wollen. Da war klar, dass wir dringend eine sportliche Leitung und professionelle Trainer benötigen. Dies ist ein anhaltender Prozess und wir ver- suchen durch eine gute Eigenentwicklung diesen Prozess weiter voranzutreiben. Aber natürlich brauchen wir auch Input von außen und da haben wir mit Nina jemand Exzellenten an unserer Seite. Was sind denn die Aufgabenfelder in deiner neuen Position? Nina: In allererster Linie bin ich hauptverant- wortlich für den gesamten Aktivenbereich insbesondere für die erste Damenmann- schaft, weibliche U18 und U16, die ich auch trainiere. Der zweite Schritt ist dann die kon- zeptionelle und strukturelle Weiterentwick- lung der Hockeyabteilung. Da geht es natür- lich vor allen Dingen darum, erstmal alle Hockeykinder, alle Jugendtrainer kennenzu- lernen, sich die Trainingseinheiten anzu- schauen und dann eben mit den Trainern ge- meinsam zu reflektieren: Wo stehen wir, wo wollen wir hin, was brauchen wir auf dem Weg und was sind unsere Meilensteine, die wir erreichen wollen. Ein Ziel ist mit Sicher- heit, dass wir mit den Damen in Richtung Re- gionalliga aufsteigen, aber ist es ein Prozess und wir wollen uns Schritt für Schritt weiter- entwickeln. Das geht nicht von heute auf morgen. Lass uns kurz auf deine bisherige Laufbahn schauen, damit wir einen Überblick über deine vorherigen Stationen und Aufgaben bekommen. Nina: Ich habe bei meinem Heimatverein, dem CHTC Krefeld, mit 16 eine klassische Trainerausbildung gemacht, die Trainerlauf- bahn eingeschlagen und viel im Kinder- und Jugendbereich gecoacht. Ich habe relativ schnell gemerkt, dass es genau das Richtige für mich ist, und habe 2001 an der Traineraka- demie mein Studium zur Diplom-Trainerin er- folgreich abgeschlossen. Ab dem Zeitpunkt begann meine kleine Deutschlandreise. Ich war dann fünf Jahre in Baden-Württemberg als Landestrainerin aktiv und parallel noch beim HC Heidelberg. Danach ging es für mich bis 2009 als Landestrainerin nach Nieder- sachsen, wo ich für die Jungs und Mädchen verantwortlich war. Zudem bin ich zu der Zeit mit den Damen von Hannover 78 in die 2. Liga aufgestiegen. Parallel dazu habe ich zehn Jahre beim Deutschen Hockey-Bund als Teammanagerin gearbeitet. Danach kamen noch einige Stationen, aber zuletzt war ich bei meinem Heimatverein. Nina bringt auch sehr viel Erfahrung im Ju- gendbereich mit. Genau das liegt dir beson- ders am Herzen, richtig, Tina? Tina: Ja genau. Der Jugendbereich ist unser absoluter Schwerpunkt. „Das ist mein Verein, mein Sport und dafür setze ich mich ein“ Tina Burkert Worauf kommt es dabei an und warum ist es euer Schwerpunkt? Tina: Wir müssen, wenn wir uns oben in der Spitze etablieren wollen, egal, ob im Männer- oder im Damenbereich, eine Jugendarbeit anbieten, die sowohl qualitativ als auch quan- titativ hochwertig ist. Wir wissen, dass viele Sportlerinnen und Sportler in einem gewis- sen Alter wegbrechen, gerade in der Puber- tät. Das heißt, wir brauchen unten heraus wirklich viele, viele Kinder, damit wir oben die Ernte einfahren können. Eintracht Frankfurt ist ein riesiger Verein, der so viele Möglichkei- ten bietet. Wir sind einfach der Überzeugung, dass wir, wenn wir die Möglichkeiten nutzen, Hessen-Auswahlspielerinnen und Spieler hervorbringen und auch DHB-Spieler und -Spielerinnen hervorbringen können. Unser Ziel ist es, ganz klar über 20 Kinder pro Al- tersjahrgang zu haben, sodass du pro Mann- schaft mindestens 40 Kinder hast. Es bringt uns nicht weiter, wenn wir uns punktuell ver- stärken und jemanden einkaufen. Wir brau- chen die Basis und die muss der eigene Ver- ein sein. Nina: Und das geht nur über die Qualität der Trainer. Also gut ausgebildete Coaches in al- len Bereichen. Wir wollen Talentförderung betreiben, aber auch keine Kinder außen vor lassen. Alle sollen bei uns Hockey spielen können. Tina: Von der Breite in die Spitze ist hier ganz klar unsere Marschroute. Wir haben ein An- gebot für Kinder und Jugendliche, das im Eintracht vom Main 71