„Der Beste
Stürmer, den die Eintracht je hatte!“
Ehemalige und aktuelle Adlerträger, Funktionäre aus der Eintracht- und der Fußballwelt und viele mehr erinnern an Bernd Hölzenbein..
„Wir verlieren mit Bernd
Hölzenbein nicht nur eine der ganz großen Identifikationsfiguren unseres
Vereins, sondern auch einen loyalen Mitarbeiter und einen liebenswerten Freund.
Er hat unsere Eintracht fast 60 Jahre geprägt. Dieser Spielstil, diese Wendigkeit
und seine Schnelligkeit machten ihn zum Idol meiner Kindheit, weil ich nichts
davon besaß. Er hatte diese besondere Art, Fußball zu spielen. In großen
Partien lief er zur Höchstform auf. Er war ein absoluter Fußballfachmann, ein
Familienmensch, verlässlich und bodenständig, auch mal schweigsam und
nachdenklich, sein Humor konnte sehr trocken und auch mal zynisch sein. Beim
vergangenen Heimspiel gegen Augsburg standen alle für dich. Weil du einer der
größten Eintrachtler bist und du immer unvergessen bleiben wirst.“
Axel Hellmann
Vorstandssprecher Eintracht Frankfurt Fussball AG
„Bernd Hölzenbein war für unzählige Fußballanhänger in ganz Deutschland ein Vorbild, er war aber immer ein Star zum Anfassen. Unser Mitgefühl gilt seiner Familie. Und in all unserer Trauer sind wir stolz und dankbar, dass Bernd unsere Eintracht so lange begleitet hat.“
Mathias Beck
Präsident Eintracht Frankfurt e.V
+++ 1946: Geboren in Dehrn (Mittelhessen) +++ 1966: Wechsel zu Eintracht Frankfurt +++
„Mit seinem WM-Titelgewinn 1974 wird Bernd Hölzenbein gemeinsam mit Jürgen Grabowski und vielen anderen Erfolgen immer eine der größten Eintracht-Legenden bleiben. Gerade in der heutigen Zeit steht Hölzenbein für einen Weg, der im Rückblick imponierend ist, denn er kam aus der fußballerischen Provinz in Dehrn zu den Eintracht-Amateuren, von wo aus sein Aufstieg von einem jungen Amateurtalent zu einem begnadeten Bundesligaprofi begann. Nach dem Ende seiner aktiven Laufbahn brachte Hölzenbein viele Jahre als Vizepräsident seine Erfahrung bei Eintracht Frankfurt ein, was ebenfalls zu seiner beeindruckenden Vita gehört. Hölzenbeins Verdienste für die Eintracht werden für immer unvergessen bleiben.“
Philip Holzer
Aufsichtsratsvorsitzender Eintracht Frankfurt Fussball AG
„Ein sehr, sehr trauriger Tag für die Eintracht. Ich war früher selbst, als er damals Scout war, noch bei ihm im Büro. Was Bernd Hölzenbein für die Eintracht geleistet hat: drei Mal Pokalsieger, UEFA-Cup-Sieger, Weltmeister, ein Tor im Sitzen, Rekordtorschütze. Der beste Stürmer, den die Eintracht je hatte! Ein großer Teil der Geschichte ist leider von uns gegangen.“
Alexander Meier
„Bernd war sicherlich einer der größten Eintrachtler! Seine Schlitzohrigkeit, sein großes Herz und seine unglaublichen fußballerischen Fähigkeiten werde ich nie vergessen. Er hatte Ballführung im Tempo wie kein anderer. Das beste Beispiel dafür war die WM 1974. Er hat die hohe Kunst beherrscht, dass er immer schneller wurde mit Ball. Er war sehr sensibel, hat sich über alles Gedanken gemacht. Im Trio mit Grabi und Bernd Nickel war er einzigartig. Sie haben die Eintracht geprägt, wir waren eine der spielstärksten Mannschaften Europas. Wenn die drei harmonierten, haben wir fünf, sechs Tore geschossen. Seine Präzision im Abschluss war unglaublich. Bernd Nickel und er waren immer 45 Minuten vor den anderen auf dem Platz und haben draufgehämmert, Holz mit der Innenseite. Das Fünf-gegen-zwei vor dem Training gegen diese drei war Konditionsarbeit. Bernd hat das Näschen gehabt. Der Sitzkopf- ball war ein Spiegelbild seiner Karriere. Er hatte immer den Mut, eins gegen eins zu gehen. Zum Glück habe ich nie gegen ihn gespielt.“
Karl-Heinz Körbel
„Die tiefe Trauer, Betroffenheit und Verbundenheit, die die Eintracht empfindet, war physisch zu spüren in der Schweigeminute gegen Augsburg. Bernd Hölzenbein war immer verbunden mit der Eintracht, sein Charakter machte ihn zu einem echten Botschafter der Stadt. Er war ein herausragender Repräsentant und immer zur Stelle, wenn er etwas für die Stadt tun konnte. Die Stadt hat dir viel zu verdanken, du wirst stets unter uns sein.“
Mike Josef
Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt
+++ 1967: Erstes Bundesligaspiel +++ 1973: Debüt in der Nationalmannschaft +++
„Ich hatte immer sehr viel Freude mit Bernd. Nur im Frankfurter Stadion nicht, da haben wir oft verloren. Aber an ein Tor von ihm kann ich mich nicht erinnern (lacht). Es waren mehrere, aber das ist alles vergessen. Er hatte immer einen Schmäh auf den Lippen, war verschmitzt und hintergründig. Wir haben sehr viel Gaudi gehabt, neben dem Fußball- und auch neben dem Golfplatz, wo wir uns nach der Karriere öfter getroffen haben. Er war der Einzige, der immer nur drei, vier Schläger in seinem Köcher hatte. Er hat 1974 genau in die Mannschaft gepasst, zusammen mit Grabi waren sie das Frankfurter Duo. Auf Weltklasse-Niveau! Wir haben sie gebraucht – auch als Menschen, sonst wären wir nicht Weltmeister geworden.“
Sepp Maier
Weltmeister 1974
„Bernd ebnete uns den Weg zum WM-Titel, weil er als einer der Ersten den Schock des frühen Rückstands überwand, marschierte und uns mitriss. Er war ein Großmeister des Rasenschachs. Seine Schnelligkeit und seine ansatzlosen Dribblings verführten die Gegenspieler zu Fehlern. Und Fehler sind im Fußball die Grundlage für Tore. Seine Positivität, seine Wärme und seine lockeren Sprüche werden uns immer in Erinnerung bleiben.“
Paul Breitner
Weltmeister 1974
„Wir hatten fünf sehr erfolgreiche Jahre zusammen. Durch den Wechsel und die Leistung, die ich hier in Frankfurt gezeigt habe, bin ich Weltmeister geworden. Ich habe ihm sehr viel zu verdanken. Er hat an mich geglaubt, indem er mich zurück nach Hessen geholt hat. Keiner konnte damit rechnen, dass das funktioniert. Es gab genug Gegenstimmen, aber er hat es durchgezogen und recht behalten. Was er als Spieler und Funktionär geleistet hat, kann man ihm nicht hoch genug anrechnen. Ein toller Mensch, mit dem man viel Spaß haben konnte. Eine Anekdote bleibt unvergessen. Wir haben uns im Isenburg-Center getroffen, um meinen neuen Vertrag zu besprechen. Wir hatten uns grade hingesetzt, als er einen Anruf erhielt, aufstand und wegging. Das war’s, das war Holz. Den Vertrag haben wir zwei Tage später am Riederwald besprochen."
Uwe Bein
„Er war als Spieler einer der Größten der Eintracht und gehört zu den Legenden des Klubs. In unterschiedlichen Positionen hat Bernd den Klub nach vorne gebracht. Der Fußball 2000 trägt seine Handschrift. Er ist ein feiner Mensch, sein Tod ist ein Riesenverlust für den Verein. Er hat bei mir Größe gezeigt, als er später seinen Fehler zugegeben hat, dass er bei der Entlassung von Klaus Toppmöller und mir beteiligt war. Da hatte ich Gänsehaut, als er mir das ins Gesicht gesagt hat. Das zeigt seine menschliche Größe.“
Uli Stein
„Wenn jemand einen Trainer aus der Dritten Liga in die Bundesliga holt, muss er ein ganz großes Herz haben. Ich war Trainer in Trier, er rief mich an. ‚Willst du Trainer in Frankfurt werden?‘, fragte er. Ich sagte ja. ‚Dann morgen 8.30 Uhr am Riederwald‘. Er legte auf. Ich wusste nicht, ob er es ernst meinte. Meinte er aber. Ihm habe ich den Sprung in die Bundesliga zu verdanken, das werde ich nie vergessen. Kennengelernt habe ich ihn schon als Spieler. Er war ein Schlitzohr, wusste immer, wo und wie er stehen muss. Mit ihm zusammen haben wir im Training jedes Spiel gegen Grabi und Nickel gewonnen. Wir sind gerne für ihn mitgelaufen, weil wir wussten, dass er den Ball reinmacht, wenn er ihn bekommt. Er war einer von den Größten, nicht nur bei der Eintracht, sondern auch in der Nationalmannschaft. Mit beiden Beinen auf dem Boden, das hat ihn noch größer gemacht.“
Dragoslav Stepanović
„Ich habe ihn als Manager kennengelernt. Er war immer ehrlich, fair, menschlich und korrekt. Wie respektvoll er die Spieler behandelt hat, habe ich so selten erlebt. Bernd war ein netter, ruhiger, zurückhaltender Mensch, der auf dem Boden geblieben ist. Es war bemerkenswert, dass er vor zwei Jahren mit nach Sevilla zum Europa-League-Finale gekommen ist und die Mannschaft unterstützt hat, obwohl es ihm schon nicht mehr gut ging.“
Uwe Bindewald
„Bernd Hölzenbein war ein überragender Fußballer und ein wundervoller Typ. Auf dem Rasen war er ein Schlitzohr, einer, der Lösungen fand, die kein anderer gesehen hat. In seinem Leben drehte sich alles um den Fußball. Sein Tod reißt eine große Lücke bei der Eintracht und beim Deutschen Fußball-Bund. Wir sind ihm zu großem Dank verpflichtet und werden ihn sehr vermissen.“
Bernd Neuendorf
Präsident Deutscher Fussball-Bund
„Wir haben uns vor 40 Jahren kennengelernt, als ich noch Trainer in Güthersloh war. Bei der Eintracht war sein Büro 13 Jahre neben meinem. Wir hatten ein enges Verhältnis, was mich sehr gefreut hat. Denn Bernd ist ein großartiger Mensch, einzigartig, manchmal ein bisschen kauzig. Ein großer Eintrachtler, der aus dem tiefsten Westerwald eine Weltkarriere gestartet hat. 160 Bundesligatore für die Eintracht sind ein Rekord für die Ewigkeit.“
Heribert Bruchhagen
„Bernd hat die Eintracht sein Leben lang begleitet, er hat sich immer am Stadion wohlgefühlt und war noch bis vor sechs, sieben Jahren täglich im Büro. Er hat uns erst als Vizepräsident und dann als Manager aus finsteren Tälern in den Fußball 2000 geführt, ist dabei manchmal sogar persönlich für den Verein eingetreten. Dass wir Anfang der 1990er jedes Jahr Europapokal gespielt haben, ist auch sein Verdienst. Bernd war berechenbar, zuverlässig, bescheiden, nahbar und sensibel – und auch oft in unserem Museum zu Gast und hat Führungen begleitet. Ich habe ihn als Spaßvogel erlebt. Kein lauter Spaßvogel, aber immer mit einem Schalk im Nacken. Was wir nicht vergessen dürfen: Als wir 1971 im Abstiegskampf waren und Bernd Nickel uns mit seinem Seitfallzieher in Offenbach gerettet hat, hat Holz das zweite Tor gemacht. Mit einem Übersteiger an einem 29. Mai!“
Matthias Thoma
Leiter Eintracht Frankfurt Museum
+++ 1981: Wechsel in die USA nach 532 Pflichtspielen und 215 Toren +++
„Ich habe viel von Bernd Hölzenbein gehört. Eine der größten Eintracht-Legenden. Seine Leistungen sind eine Inspiration für uns alle."
Farès Chaibi
„Der Tod von Bernd Hölzenbein ist eine sehr traurige Nachricht. Ich habe das Glück gehabt, ihn persönlich kennenlernen zu dürfen. Eine absolute Vereinslegende hinterlässt große Fußstapfen.“
Kevin Trapp
„Wie ein Schmetterling pflegte Bernd durch den Strafraum zu schweben. Er galt zwar als Schlitzohr, war aber durch und durch eine ehrliche Haut. Nie, auch nicht vertraulich im engsten Freundeskreis, rückte Hölzenbein je von seiner Überzeugung ab, bei der Grätsche von Wim Jansen im WM-Finale 1974 nichts Unfaires begangen zu haben. Auch nicht für viel Geld. Ein holländischer Fernsehsender bot ihm 100.000 Mark, wenn er zugibt: ‚Ik liet me vallen‘. Abgelehnt. Aber nicht auf diese Münchner Momentaufnahme in der 25. Minute am 7. Juli 1974 reduziert sich seine schillernde Karriere. Er erzielte wundervolle Tore für die Eintracht, holte vier Titel mit ihr. ‚Bernd ist Eintracht, Eintracht, Eintracht‘, sagte einmal seine Frau Jutta. Das trifft es perfekt.“
Hartmut Scherzer
Journalist
„Bernd Hölzenbein war ein toller Fußballer und wunderbarer Mensch, der viele Titel und noch mehr Herzen gewonnen hat. Fußballerisch gab es wenig, das er nicht konnte. Seiner Familie und den Angehörigen gilt mein tiefes Mitgefühl.“
Rudi Völler
Direktor der Deutschen Nationalmannschaft
+++ Funktionär bei der Eintracht: SCOUT,
Vizepräsident, Manager, Vorstandsberater, Markenbotschafter +++
Ehrenspielführer, Säule UND BUNDESLIGAREKORDTORSCHÜTZE DER EINTRACHT +++
Träger des Hessischen Verdienstordens und des Silbernen Lorbeerblatts
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