Was macht eigentlich ... ... Patrik Falk? 

Der Sportplatz in Niederrad in den Osterferien. Mehr als 85 Kids sind im Rahmen des Feriencamps der Eintracht Frankfurt Fußballschule in fünf Gruppen aufgeteilt. In einer Traube steht Patrick Falk, erzählt, gestikuliert. Falk hat sichtlich Spaß, als Trainer der Fußballschule zu arbeiten. „Ich coache schon lange im Seniorenbereich, ab Sommer die erste Mannschaft des FC Gelnhausen. Aber ich habe auch großen Spaß daran, den Kids meine Erfahrungen weiterzugeben“, sagt Falk. 

 

Falk galt als eines der größten Talente des deutschen Fußballs. Bereits in der E-Jugend zog es „Paddy“ zur Eintracht, bei der er alle Juniorenmannschaften durchlief und anschließend den Sprung in den Profibereich schaffte. Als Jugendnationalspieler nahm er an jeweils zwei Welt- und Europameisterschaften teil. „Mit der U15 haben wir 1995 in England gegen den Gastgeber gespielt, bei dem Michael Owen und Steven Gerrard in der Startelf standen. Vor 50.000 Zuschauern gewannen wir mit 4:2.“

 

Unter Jörg Berger gab der damals 19-Jährige in der Saison 1999/2000 sein Bundesligadebüt. „Für mich war Jörg ein toller Mensch und ein klasse Trainer.“ Falk startete durch und bereitete in den ersten drei Spielen gleich vier Tore vor. „Komm schnell, mach dich fertig“, sagte er in Freiburg zu mir. Wir lagen 1:2 hinten, ich wurde eingewechselt und habe zweimal per Freistoß auf den Kopf von Salou serviert. Bachirou hat zweimal verwertet, wir gewannen 3:2. Eine Woche später stand Falk gegen den BVB in der Startelf. Die Eintracht überzeugte erneut, die Borussen waren mit Kohler, Nerlinger, Ricken und Co. allerdings zu abgezockt und siegten mit 1:0.

 

Die Adlerträger standen nach der Hinserie dennoch im Abstiegskampf, Berger musste nach einer Niederlage in Ulm seinen Trainerposten räumen. Mit Felix Magath kam ein

Trainer, der auf erfahrene Spieler setzte – und letztlich die Eintracht vor dem Abstieg bewahrte. Doch Falks Zeit am Main war zu Ende, er wechselte in der Winterpause zur Eintracht aus Braunschweig. „Mit Magath kam die Wende. Ich kam nicht mehr zum Zug, war aber noch jung und musste unbedingt spielen. Präsident Rolf Heller wollte unbedingt, dass ich bleibe. Später wollte auch Magaths Nachfolger Martin Andermatt, dass ich zurückkehre.“ Dazu kam es aber nicht. „Mir hat es sehr wehgetan, was dort bei der Eintracht passiert ist. Als Spieler, der die gesamte Jugend durchlief, war das ein herber Rückschlag.“

 


 

Profidebüt und Rückschlag bei der Eintracht, heute Trainer

 

 

 

Nach seinem Bundesligaaufstieg mit Braunschweig war Falk noch bei Rot-Weiß Oberhausen, Kickers Offenbach und Sachsen Leipzig aktiv. Mit 24 Jahren dann der große Schock. Nach etlichen Verletzungen und einem größeren Knorpelschaden im Knie hängte Falk die Fußballschuhe an den Nagel. „Meine Kniekehle war wie ein Tennisball. Ich stand auf dem Platz und hatte mehr Schmerzen als Spaß. Deswegen musste ich die Reißleine ziehen.“

Nach seiner aktiven Karriere schlüpfte Falk in die Rolle des Trainers. „Die KG Wittgenborn aus Wächtersbach hatte mich kurz nach meinem Karriereende angesprochen, ob ich nicht für ein halbes Jahr übernehmen wolle. Es wurden mehr als zehn Jahre, dem Verein bin ich sehr dankbar.“ Zuletzt trainierte der ehemalige Profi die Spielvereinigung Langenselbold aus der Kreisoberliga Hanau. Der 43-jährige ist aber auch als Trainer der Eintracht Frankfurt Fußballschule aktiv und bringt dem Nachwuchs Techniktricks bei. So wie auch in diesem Jahr beim Feriencamp in den Osterferien.

 

Patrick Falk:*8. Februar 1980 in Gelnhausen

Bei der SGE: 1988–1997, 1999–2001

Spiele für die SGE: 13 x Bundesliga, 2 x DFB-Pokal

Schönste Erlebnisse mit der SGE: „Mein erster Einsatz bei den Profis. Wir spielten vor knapp 40.000 Zuschauern im altehrwürdigen Waldstadion, damals noch mit der Laufbahn. Ich wurde beim Stand von 2:0 gegen Unterhaching eingewechselt und legte das dritte Tor für Bachirou Salou auf. Bei der Einwechslung habe ich ein bisschen geweint, denn da haben sich 15 Jahre harte Arbeit bezahlt gemacht.“