Unsere
Athleten
Die Olympischen Spiele 2024 stehen kurz bevor. Auch einige
Eintrachtler konnten sich ihren Traum von Paris erfüllen und werden bei dem
Saisonhighlight an den Start gehen. Neben Carolin Schäfer, Joshua Abuaku, Sören
Klose und Tim Pütz nehmen auch drei Profifußballerinnen an Olympia teil.
Mit
Herzblut
Carolin Schäfer, Siebenkampf
Die Mehrkampfhoffnung der Eintracht hört auf den Namen
Carolin Schäfer. Die 32-Jährige, die bereits seit 14 Jahren mit kurzer Unterbrechung
den Adler auf der Brust trägt, wird zum dritten Mal bei den Olympischen Spielen
antreten und bringt demnach reichlich Erfahrung mit nach Paris. In ihrer schon
längeren Karriere kann Schäfer dabei einige Erfolge bei internationalen
Wettkämpfen vorweisen. Neben einem fünften und siebten Platz bei den
Olympischen Spielen in Rio de Janeiro und Tokio sicherte sie sich bei den Weltmeisterschaften
in London 2017 sogar die Silbermedaille und Bronze bei der Europameisterschaft
in Berlin 2018.
In diesem Jahr lieferte die Mehrkämpferin erneut gute
Ergebnisse in Testwettkämpfen, bei ihrer Saisonpremiere im Siebenkampf setzte
es dann aber einen kleinen Rückschlag. Nach drei Fehlversuchen im Kugelstoßen
musste sie die Europameisterschaften in Rom vorzeitig beenden. Beim
Mehrkampfmeeting in Ratingen zeigte sie, zu welchen Leistungen sie imstande
ist, und lief Saisonbestleistung über die 100 Meter Hürden. Den ersten Tag
beendete sie als Führende, und obwohl sie am zweiten Tag nicht ganz an ihre
Leistungen anknüpfen konnte und die 800 Meter ausließ, war es eine gute
Generalprobe für Olympia. Schon im Januar sagte sie: „Ich stecke mein ganzes
Herzblut in diese Saison.“
Ziel:
Finale
Joshua Abuaku, 400 Meter Hürden
Mit Joshua Abuaku darf sich ein weiterer Leichtathlet der
Eintracht Hoffnungen auf eine gute Platzierung bei Olympia machen. Auch für den
Hürdenläufer ist Paris dabei nicht die erste Olympiateilnahme, in Tokio
erreichte Abuaku 2021 in den 400 Meter Hürden das Halbfinale. In Paris, wo er
seiner heutigen Frau den Heiratsantrag gemacht hat, möchte er noch einen
draufsetzen und das Finale erreichen.
Sein größter Erfolg stammt aber aus dem vergangenen Jahr,
als der Adlerträger als erster Deutscher seit Harald Schmid 36 Jahre zuvor in
das WM-Finale über die 400 Meter Hürden einzog. Sicherlich auch ein Verdienst
seines langjährigen Trainers Volker Beck, der über den 28-Jährigen sagt:
„Joshua hat sich zum Musterschüler entwickelt, er arbeitet sehr strukturiert
und organisiert.“
Auch in diesem Jahr knackte der Familienvater mit einer
Zeit von 48,90 Sekunden in Marseille im Mai bereits die 49-Sekunden-Marke und
befindet sich damit unter den besten Läufern Europas, darüber hinaus wurde er
unter anderem Zweiter bei den Meetings in Pliezhausen und Rehlingen.
Lediglich bei der EM in Rom und den Deutschen
Meisterschaften in Braunschweig lief es für den Adlerträger nicht ganz optimal.
In Italien verpasste er den Einzug ins Finale, bei den nationalen Titelkämpfen
konnte Abuaku nicht an seine sonstigen Zeiten in dieser Saison anknüpfen und
landete mit 50,12 Sekunden an vierter Position. Bei den Olympischen Spielen
2024 wird dennoch mit dem Deutschen Meister aus 2023 zu rechnen sein.
Im letzten
Moment
Sören Klose, Hammerwurf
Der dritte Leichtathlet im Bunde ist Hammerwurfspezialist
Sören Klose, für den ein riesiger Traum in Erfüllung geht. International blickt
der 22-Jährige bisher auf den Gewinn der Bronzemedaille bei der U23-EM im
vergangenen Jahr zurück sowie auf einen sechsten Platz bei der U18-EM und eine
Teilnahme bei den Olympischen Jugendspielen 2018. Die Olympischen Spiele sind
das Highlight für den Adlerträger und die Nominierung hat er sich im letzten
Moment noch geschnappt.
Bei der diesjährigen Europameisterschaft in Italien lief es
für den Frankfurter alles andere als erhofft. In Rom gab es bereits das frühe
Aus in der Qualifikation und die Deutschen Meisterschaften waren die letzte
Chance für den Traum von Olympia. Und genau die nutzte er. Im Dauerregen von
Braunschweig beförderte er seinen Hammer über die 75-Meter-Marke, am weitesten
flog das Wurfgerät in Runde sechs: 75,70 Meter. Erst dreimal hat der 22-Jährige
weiter geworfen. Damit verteidigte der Eintrachtler seinen Deutschen
Meistertitel aus dem vergangenen Jahr und sammelte entscheidende Punkte für die
Weltrangliste.
Freude
auf volle Stadien
Sara Doorsoun, Laura Freigang, Elisa Senss; Frauenfussball
Für die Olympischen Spielen 2021 in Tokio hatten sich die
DFB-Frauen nicht qualifiziert; die damalige Außenverteidigerin Letícia Santos
stand im erweiterten Aufgebot Brasiliens, kam einmal zum Einsatz und schied
gegen den späteren Goldmedaillen-Gewinner Kanada im Viertelfinale aus. Fünf
Jahre zuvor in Rio konnte sich die deutsche Nationalmannschaft feiern lassen,
mit Saskia Bartusiak als Kapitänin und Kathrin Hendrich auf Abruf waren auch
zwei FFC-Verteidigerinnen dabei. Sara Doorsoun schaffte es damals nicht in den
Kader.
In diesem Jahr konnte sich das deutsche Team wieder für die
Sommerspiele in Frankreich qualifizieren. Anfang Juli berief Bundestrainer
Horst Hrubesch, dessen Nachfolger Christian Wück nach dem Turnier übernimmt,
drei Adlerträgerinnen in den 18er-Kader: Sara Doorsoun, Laura Freigang und
Sommerzugang Elisa Senß. Auf Abruf werden während der Vorrunde zudem Nicole
Anyomi, Pia Wolter und Stina Johannes mittrainieren.
„Ich glaube, es wird eine sehr beeindruckende Atmosphäre,
die Stadien werden voll sein, viele Menschen werden Lust auf die Olympischen
Spiele haben“, erklärt Senß und ergänzt: „Natürlich wollen wir für das deutsche
Team so weit wie möglich kommen, das Team darf sich mit den besten Nationen im
Frauenfußball messen. Ich persönlich freue mich, Teil des olympischen Kaders
sein zu dürfen. Das ist unglaublich, ich bin stolz und hoffe, ein paar Minuten
spielen zu dürfen.“ Die Mittelfeldspielerin, die aus Leverkusen an den Main
wechselte, trifft mit den DFB-Frauen auf Australien, die USA und Sambia. Mit
dem afrikanischen Vertreter hat Deutschland nach der 2:3-Testspielniederlage
vor einem Jahr noch eine Rechnung offen.
Eine Rechnung offen hat auch Weltmeister und
Nations-League-Sieger Spanien mit den Japanerinnen, bei denen SGE-Stürmerin
Remina Chiba auf Abruf in Frankreich dabei ist. Bei der WM-Vorrunde vor einem
Jahr erteilte Japan den Spanierinnen beim 4:0 eine empfindliche Niederlage. Die
Begegnung am Donnerstag, 25. Juli, um 17 Uhr in Nantes ist Auftakt in Gruppe C.
Der asiatische Silbermedaillen-Gewinner von 2012 trifft außerdem noch auf
Brasilien und Nigeria.