Es geht wieder los!

Der Pflichtspielstart ist für die Adlerträger bereits wie gewohnt im DFB-Pokal erfolgt, die Bundesliga geht für die Eintracht am 24. August mit dem Gastspiel in Dortmund los. International ist das Team von Cheftrainer Dino Toppmöller zum vierten Mal in Folge vertreten, dieses Mal wie zuletzt 2021/22 in der UEFA Europa League. 26 Daten, Fakten und Informationen zum Saisonstart, von A wie Anstoßzeit bis Z wie Zweite Halbzeit.

Text: Michael Wiener

Fotos: Manuel Bahmer, Bianca Jockel, Felix Leichum, Martin Ohnesorge

Anstoßzeiten: Oder auch A wie alles beim Alten, zumindest in der Bundesliga. Freitags um 20.30 Uhr dürfen zwei Mannschaften bis einschließlich zum 33. Spieltag ran, samstags steigen wie gewohnt sechs Partien (jeweils 15.30 Uhr, eine um 18.30 Uhr). Der Sonntag bietet in der Regel zwei Duelle (15.30/17.30 Uhr), ein drittes (19.30 Uhr) gibt’s bei besonderen Konstellationen in internationalen Wochen auf Kosten einer Partie der Samstagskonferenz.

Bundesliga: Eine der europäischen Top-Fünf-Ligen. 34 Spieltage, 306 Partien. Es geht in die 62. Spielzeit, für die Eintracht ist es Nummer 56. Mehr haben nur die Bayern, Werder (jeweils die 60.), der VfB Stuttgart, Borussia Dortmund (je 58.) und Mönchengladbach (57.). Der Meister hieß zuletzt elf Mal FC Bayern München, bis Bayer 04 Leverkusen den Titel 2023/24 holte. Mit 90 Punkten, einen Zähler unter dem Drei-Punkte-Rekord der Bayern von 2012/13.

Champions und Europa League: Der Modus der beiden UEFA-Wettbewerbe ändert sich grundlegend, die Eintracht als Europa-League-Teilnehmer ist davon unmittelbar betroffen. 36 (bisher 32) Mannschaften starten in der Endrunde, einer gemeinsamen Ligaphase. Jedes Team bekommt am 30. August acht Gegner zugelost, aus jedem der vier Setztöpfe (nach UEFA-Koeffizient) jeweils zwei. Vier Kontrahenten empfängt man im eigenen Stadion, vier auswärts. Sechs Partien steigen vor Weihnachten, die verbleibenden zwei im Januar. Danach startet die K-.o.-Phase, für die sich die ersten acht Teams der Liga direkt qualifizieren. Die Klubs auf den Rängen neun bis 24 spielen in Play-offs um acht weitere Achtelfinaltickets.

Derbystar: Der offizielle Bundesliga-Spielball 2024/25 kommt wie in jeder Saison seit 2018/19 von Derbystar. Der aktuelle Vertrag läuft noch bis Sommer 2026.

Ewige Tabelle: Achtung, Überholmanöver! Die Eintracht hat den Blinker schon gesetzt, Fahrspur acht soll verlassen und sieben erreicht werden. 28 Punkte liegt der FC Schalke 04 vor den Adlerträgern und kann bekanntlich in dieser Saison keine Zähler im Oberhaus verbuchen. Punktet die Eintracht im Schnitt der 1.866 absolvierten Partien (1,36 Zähler pro Spiel), steht Anfang Februar die Uhr auf 2.563 (aktuell 2.535). Von hinten droht diese Saison keine Gefahr, Köln (2.484) geht’s wie Schalke und Leverkusens (2.441) Rückstand ist zu groß.

Familientag: Über 20.000 Menschen im Deutsche Bank Park trotz Hitze, Spiel und Spaß für Groß und Klein, Mannschaftsvorstellungen auf der großen Bühne im Stadioninnenraum – am 11. August war dies die perfekte Einstimmung auf die neue Saison!

Goalgetter: Das war in der vergangenen Bundesliga-Saison für die Eintracht Omar Marmoush (12). Can Uzun (16 für Nürnberg) und Igor Matanovic (14 für Karlsruhe) waren noch erfolgreicher, wenn auch in Liga zwei. 16 Adlerträger trafen übrigens 2023/24 national, nur der FC Bayern München (17) stellte mehr Torschützen.

Heimspiele: Festung Deutsche Bank Park! 2023/24 haben in der Liga nur Meister Bayer 04 Leverkusen und der spätere Zweite VfB Stuttgart drei Punkte aus dem Stadtwald entführt. Lasst uns gemeinsam im Deutsche Bank Park weiterhin für eine Atmosphäre sorgen, die unsere Adlerträger nach vorne treibt, sodass die drei Punkte so oft wie möglich hier bleiben!

Internationale Verpflichtungen: 2021/22 Europa League, 2022/23 Champions League, 2023/24 Conference League und jetzt wieder Europa League. Zum vierten Mal in Folge stehen internationale Verpflichtungen an, diese Serie ist einmalig unterm Adlerdach im neuen Jahrtausend. Als das letztmals der Fall war, zauberten Bein, Yeboah und Okocha den Fußball 2000 auf den Rasen. Der neue Modus in der Europa League? Siehe „C“!

Joker: Brachte Dino Toppmöller natürlich regelmäßig, und auch sonst schöpfte er nahezu den kompletten Kader inklusive Jungprofis aus. 34 Akteure setzte er in der Bundesliga ein (wettbewerbsübergreifend sogar 35), bei keinem anderen Bundesligaverein waren es in der vergangenen Spielzeit mehr. Den ersten Joker musste Toppmöller übrigens schon nach sechs Minuten ziehen, als am ersten Spieltag 2023/24 Sebastian Rode verletzt vom Platz musste. Der Kapitän hat mittlerweile seine Karriere beendet, Nachfolger in dieser Funktion ist Kevin Trapp. Als erste Stellvertreter bestimmte Dino Toppmöller Robin Koch und Mario Götze. Aus dem aktuellen Kader kommt kein Akteur auf mehr Einsätze mit dem Adler auf der Brust als Trapp (345) – keinen davon übrigens als Joker.

Kiel und St. Pauli: Die beiden Aufsteiger aus Liga zwei. Die Hamburger gehen in ihre neunte Spielzeit im Oberhaus, zuletzt waren sie 2010/11 Mitglied der 18 Topklubs des Landes. Die Störche aus Kiel sind erstmals ganz oben dabei. 2018 und 2021 war Holstein jeweils in den Relegationsspielen zur Bundesliga gescheitert, erst an Wolfsburg und später am 1. FC Köln mit Trainer Friedhelm Funkel.

Lieblingsgegner: Na klar, der FC Heidenheim! Okay, zwei Bundesligaspiele sind nicht sehr repräsentativ, aber immerhin wurden diese beiden Partien in der vergangenen Spielzeit gewonnen (2:0 mit Hugo Larssons erstem Pflichtspieltreffer, 2:1 mit „Maulwurf-Tor“). Im Oberhaus ist die Siegquote bei mindestens zehn Vergleichen gegen Union Berlin am höchsten, fünf der zehn Duelle wurden gewonnen.

Maskottchen: Attila, wer sonst?! Der Steinadler wurde kürzlich 20 Jahre alt, rund 90 Prozent seiner Lebenszeit ist er also schon Eintracht-Maskottchen. Ein paar weitere Zahlen zu Attila gefällig? Vier Kilogramm schwer, 1,90 Meter Flügelspannweite, viermaliger Teilnehmer am DFB-Pokalfinale.

Neuzugänge: Der Deadline Day war noch nicht, die Liste hier hat also keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Can Uzun (Nürnberg), Krisztián Lisztes (Ferencváros), Oscar Højlund (FC Kopenhagen), Rasmus Kristensen (Leihe aus Leeds), Aurèle Amenda (BSC Young Boys), Arthur Theate (Rennes) und Nathaniel Brown (Nürnberg) sind komplett neu im Stadtwald, Igor Matanovic (Karlsruhe) und Faride Alidou (Köln) sind nach Leihen zurück im Herzen von Europa.

Olympiastadion Berlin: Seit nunmehr 40 Jahren der Ort, an dem der Titel auf dem schnellsten Weg zu gewinnen ist. Sechs Siege sind im DFB-Pokal nötig, um den Pott in den Händen zu halten. Fünf Mal gelang dies der Eintracht bereits, erstmals vor genau fünf Jahrzehnten, bisher letztmals 2018. Vier Finals gingen verloren, Endspiel Nummer zehn ist die Mission für den Pokalwettbewerb 2024/25. Der Ort steht, das Datum auch: 24. Mai 2025.

Parken am Park: Eintrachts Meldung vom 9. August hatte folgende Überschrift: „Neue Parkplätze und optimierte Parkprozesse“. Stadiongänger, die auf der Mörfelder Landstraße noch nie schneller als zehn Kilometer pro Stunde unterwegs waren, dürfen sich freuen. Im Frankfurter Stadtteil Niederrad können ab dem ersten Heimspiel am 31. August Parkplätze per PreBooking im wahrsten Wortsinn vorab gebucht werden. Auf dem Waldparkplatz ist zudem schnelles Parken und Bezahlen möglich, denn das Kennzeichen wird neuerdings erfasst, sobald dieser befahren wird. Bar oder per Karte am Automaten oder elektronisch über die EintrachtApp mainaqila – diese drei Bezahloptionen sollen für einen reibungsloseren Ablauf sorgen. Und damit auch für weniger Stau auf der Mörfelder Landstraße.

Qualifikation für den europäischen Wettbewerb 2025/26: Oje, noch ziemlich früh, um sich darüber Gedanken zu machen. Man erinnere sich an die letzte Saison, was durch die Dortmunder Finalteilnahme in der Champions League bis in den Juni hinein noch möglich war. Also, denken wir an dieser Stelle von Spiel zu Spiel (drei Euro ins Phrasenschwein) und träumen erstmal nur von Berlin und Bilbao. Bilbao? Exakt, dort steigt am 21. Mai 2025 das Finale der Europa League.

Rückennummer 20: Keine andere Rückennummer war länger ohne Unterbrechung an einen Spieler vergeben als die 20. Makoto Hasebe, mit zweimal 20 Jahren noch Bundesligaspieler und damit unerreicht in der Eintracht-Historie, trug von Tag eins an bei der Eintracht im Jahr 2014 diese Rückennummer, also einhalb mal 20 Jahre lang. Sein Nachfolger bei dieser Zahl ist nicht mal 20 Jahre alt, genauer gesagt erst 18: Can Uzun. Zu 20 Pflichtspieltreffern hat in der vergangenen Saison für Uzun nur einer gefehlt (16 Bundesliga, drei DFB-Pokal).

Schiedsrichter: 24 Referees stehen im DFB-Kader für die Bundesliga, und es gab kaum Fluktuation. Routinier Marco Fritz beendete seine Karriere, dafür rückte Florian Exner aus Münster (pfiff die Eintracht beim 4:1 in Braunschweig) nach. Exner (33 Jahre/1 BL-Spiel) ist damit neben Timo Gerach (37/10) der einzige Schiedsrichter, der weniger als 30 Bundesligaspiele gepfiffen hat. Spitzenreiter ist der „geteilte“ Rekordmann Dr. Felix Brych (Foto, 49/344 wie Wolfgang Stark), der nach seinem im November in Frankfurt erlittenen Kreuzbandriss im DFB-Pokal kürzlich erstmals wieder im Einsatz war, vor Deniz Aytekin (46/236) und Felix Zwayer (43/229).

Trikots: Das sind die drei Trikots der Eintracht für die Saison 2024/25 für den Bundesliga- und Pokalbetrieb (v.l.): Heim-, Auswärts- und das orangene Ausweichtrikot.

U-Meisterschafts-Silber: Erfolgreichster Nationalspieler in der Sommerpause war JeanMattéo Bahoya, denn er kehrte von einem großen Turnier mit der Silbermedaille zurück. Frankreichs U19 unterlag bei der EM in Nordirland erst im Endspiel – und zwar gegen Spanien. Bahoya kam in allen fünf Partien zum Einsatz, gegen Dänemark traf er beim 4:2 im Gruppenspiel zum zwischenzeitlichen 1:0.

Viererkette, Dreierkette, Fünferkette, hätte hätte, Fahrradkette: In welchem System die Eintracht letztlich antritt, entscheidet der Cheftrainer beziehungsweise das Trainerteam. Für die Flexibilität, das betonen die Verantwortlichen immer wieder, muss alles funktionieren und wurde in der Vorbereitung auch fleißig getestet. Auch die Fahrradketten der Spieler-Bikes, denn das ist das Verkehrsmittel, mit dem die Akteure täglich den Weg vom Lizenzspielertrakt im ProfiCamp zum Trainingsplatz im Deutsche Bank Park bestreiten.

Wochen, englische: Gibt’s reichlich für die Adlerträger. Acht internationale Einsätze stehen mindestens auf dem Programm, im DFB-Pokal werden die folgenden Runden auch wie gewohnt unter der Woche bestritten. Einmal rollt der Ball auch in der Bundesliga an einem Dienstag und Mittwoch: Spieltag 17 ist am 14. und 15. Januar angesetzt.

Xaver Zembrod und Jan Fießer: Mit zwei neuen Co-Trainern startet die Eintracht in die Saison. Xaver Zembrod (57) arbeitete schon in Leipzig und beim FC Bayern mit Dino Toppmöller zusammen und ist ein erfahrener (Co-) Trainer. Jan Fießer (37) spielte und coachte bereits am Riederwald in NLZ-Teams, nun kehrt er nach zwei Stationen als Co-Trainer von Thomas Letsch (Bochum, davor Arnheim) zur Eintracht zurück.

Yards: In der vergangenen Saison wurde zwischenzeitlich im Deutsche Bank Park in Yards gemessen – nicht die zurückgelegte Distanz der Fußballspieler, sondern der Raumgewinn der American Footballer beim Gastspiel der NFL. Während dieser Bundesligasaison kommt die National Football League aus den USA nicht in den Stadtwald, dafür schaute die Eintracht im Rahmen der erfolgreichen Frankfurt Americas Tour 2024 bei den NFL-Teams Indianapolis Colts und New York Giants vorbei. Im Deutsche Bank Park gibt in der laufenden Saison dafür eine andere Sportart mal wieder ihre Visitenkarte ab: Die Deutsche Eishockey-Liga ist Hausherr am 4. Januar, auf dem Eis kämpfen die Dauerrivalen Löwen Frankfurt und Adler Mannheim beim DEL Winter Game um den Derbysieg.

Zweite Halbzeit: Gehört der Eintracht, das hat das Pokalspiel in Braunschweig direkt gezeigt! Vergangene Saison nur 22 Gegentore nach der Pause – ligaweit Platz drei. Dazu die Comeback-Qualitäten: 19 Punkte nach Rückstand – nur Augsburg war besser. Das Team von Dino Toppmöller strebt aber natürlich an, erst gar nicht in Rückstand zu geraten … Auf eine erfolgreiche Saison 2024/25!