Olympia im Rückblick

Nicht nur Paris hat sich von seiner besten Seite gezeigt und die Olympischen Spiele zu etwas ganz Besonderem gemacht, auch unsere Adlerträgerinnen können stolz auf ihre Leistungen sein. Wir blicken zurück auf die olympische Reise der Eintrachtler:innen.

Begonnen hat es aus Eintracht-Sicht auf dem Tennis-Court des ehrwürdigen Roland Garros. Eintrachtler Tim Pütz startete gemeinsam mit seinem Doppel-Partner Kevin Krawietz am 28. Juli in das Abenteuer Olympia. Im ersten Match besiegten sie Daniil Medvedev und Roman Safiullin mit 6:4, 6:4 und zogen souverän ins Achtelfinale ein. Hier warteten die französischen Lokalmatadoren Gael Monfils und Edouard Roger-Vasselin. Und auch hier zeigten sich die beiden super aufgelegt. 6:3, 6:1 hieß es am Ende und der Einzug ins Viertelfinale war perfekt.

 

„Es war eine sehr eindrucksvolle Erfahrung und unfassbar schön, die ganzen Fans zu sehen“ -- Tim Pütz --

 

Viel Zeit zum Durchschnaufen blieb aber nicht, denn schon einen Tag später stand das Viertelfinale gegen das tschechische Duo Tomáš Macháč und Adam Pavlásek an. Dieses sollte zu einem echten Thriller werden. Der erste Satz ging mit 6:3 deutlich an das deutsche Duo. Satz zwei wiederum klar an die Tschechen (1:6). Somit musste der dritte Satz über den Sieg entscheiden und das Glück war nicht auf der Seite von Pütz und Krawietz. 5:10 mussten sie sich am Ende im Champions Tie-Break geschlagen geben und verpassten den Einzug ins Halbfinale denkbar knapp. „Es war eine sehr eindrucksvolle Erfahrung und unfassbar schön, die ganzen Fans zu sehen. Wir hätten gerne eine Medaille geholt und sind natürlich etwas enttäuscht, aber wir haben gut gespielt und nehmen das Positive mit“, so Pütz im Anschluss an die Spiele. Besonders bleiben ihm das Match gegen die Franzosen und die Erlebnisse im Deutschen Haus in Erinnerung. „Beim Spiel gegen die Franzosen war eine unfassbare Stimmung, und die Begegnungen im Deutschen Haus und die vielen Fans an der Tennisanlage zu sehen war superschön.

Weiter ging es mit Hammerwerfer Sören Klose. Der Adlerträger hatte sich durch seinen überragenden Auftritt bei der Deutschen Meisterschaft, den er mit dem Titel krönte, für die Spiele in Paris qualifiziert. Am 2. August betrat er die Bühne im Stade de France. Die Qualifikation für das Finale stand an und der Frankfurter wollte an seine starken Leistungen aus der Saison anknüpfen. Seinen ersten Versuch setzte er auf 71,20 Meter. Die beiden weiteren Versuche waren dann leider ungültig. Am Ende landete Klose auf Platz 28 und verpasste damit den Einzug in das Finale.

Auch 400-Meter-Hürdenläufer Joshua Abuaku erfüllte sich in diesem Jahr den Traum von seinen zweiten Olympischen Spielen. Der Adlerträger startete am 5. August mit seinem Vorlauf und machte es unfassbar spannend. Er lief ein beherztes Rennen, wurde am Ende aber im letzten Moment von seinem britischen Verfolger Alastair Chalmers überholt. Abuaku kam mit 49,00 Sekunden als Vierter ins Ziel und es fehlten nur zwei Hundertstel für die direkte Halbfinal-Qualifikation. Einen Tag später stand somit der Hoffnungslauf an und damit die letzte Chance für das Halbfinal-Ticket. Und genau diese nutzt der Adlerträger. Mit 48,87 Sekunden stellte er eine neue persönliche Saisonbestzeit auf, kam als Zweiter ins Ziel und zog ins Halbfinale ein. Hier wurde der Vater einer kleinen Tochter jedoch Letzter und der Traum vom olympischen Finale war geplatzt.

Wir haben unbeschreiblich tolle Spiele in Paris gesehen und ich denke, dass unsere drei Athlet:innen die Spiele und Wettkämpfe sehr genossen haben. Sie haben viele schöne Eindrücke und Erlebnisse mitgenommen. Für Joshua und Sören wie auch alle die, die sich diesmal noch nicht qualifizieren konnten, waren die Spiele sicher Ansporn genug, in LA 2028 dann den nächsten großen Schritt zu machen, um dort ihre bestmögliche Leistung abrufen zu können“, so Michael Krichbaum, Leichtathletik-Abteilungsleiter, der sich vor allem auch für Carolin Schäfer freut: „Für Carolin freut es mich ungemein, dass sie im Rahmen einer solchen Kulisse ihre Karriere beenden konnte. Ich denke, es gibt da keinen passenderen Rahmen, und hoffe, dass sie uns auch nach ihrer wohlverdienten Auszeit in einer anderen Rolle dann mit ihrer Erfahrung und ihrem Wissen weiter unterstützen wird. Die Türen sind für sie immer offen.“

 

„Es ist absolut die richtige Entscheidung, hier aufzuhören.“ -- Carolin Schäfer --

 

Die Letzte im Bunde machte die Olympischen Spiele zu ihrer Abschiedstour von der großen Bühne. Einen besseren Ort hätte sich Carolin Schäfer dafür auch kaum aussuchen können und genau das sah man ihr in jeder Disziplin an. „Es war der perfekte Abschluss für mich und ich bin sehr dankbar, hier an meinen dritten Olympischen Spielen teilnehmen zu können“, berichtet Schäfer nach ihrem Wettkampf am ARD-Mikrofon. Ein breites Lächeln zierte ihr Gesicht, egal welche Kamera sie gerade einfing und sie genoss das Spektakel im Stade de France. Den letzten Siebenkampf ihrer Karriere beendete sie schlussendlich mit 6.084 Punkten auf Rang 17. „Ich bin froh, dass ich in einigen Disziplinen noch gut mithalten konnte, denn nur dabei sein, war nie mein Ziel. Es ist absolut die richtige Entscheidung, hier aufzuhören.“ Das Leichtathletik-Stadion tauscht Schäfer jetzt mit dem Schreibtisch und geht ihrem Beruf als Polizei Oberkommissarin im Land Hessen nach. Nach den Spielen schrieb die 32-Jährige „Merci Paris“ und wir sagen „Merci Caro et au revoir“.