Tim Pütz – 2022 ist unser Tim in den Top Ten der Doppelweltrangliste angelangt. Seine Trainingsbase hat er noch immer bei der Eintracht.
Tim Pütz ist schon lange ein Name bei der Eintracht, den jeder kennt. Und obwohl Tim keine Mannschaft mehr für die Eintracht spielt, ist er häufig auf der Anlage anzutreffen und trainiert mehrere Wochen im Jahr bei uns.
2007 wechselte Tim vom TC Bergen Enkheim an den Riederwald. „In Enkheim spielten wir Verbandsliga, aber da dort meine Collegezeit begonnen hat, konnte ich die Termine nicht mehr wahrnehmen, und da ich bei der Eintracht viele Freunde hatte und der Verein sehr reizvoll geworden ist, entschied ich mich für den Wechsel in die Hessenliga“. Es sollte eine gute Entscheidung werden. Sieben Saisons trug Tim den Adler auf der Brust, wurde mit dem Herrenteam Hessenmeister und spielte einige Jahre in der Regionalliga. Irgendwann war Tim nicht mehr zu halten, denn lukrative Bundesligaangebote flatterten herein und mit BW Halle gewann er sogar in den Folgejahren zweimal die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft. Nach dem Rückzug des Teams durch den Hauptsponsor Gerry Weber zog es ihn zu Kurhaus Aachen, für die er seit 2019 spielt. Aber natürlich liegt der Fokus des 34-jährigen Frankfurters nicht mehr auf den Mannschaftsspielen. Seitdem er sich seit 2019 nur noch auf das Doppel spezialisiert, geht es mit hohem Tempo in die Weltspitze. Es ist nicht so, dass Tim im Einzel keine Erfolge zu verzeichnen hatte, denn immerhin stand er auf Platz 163 der ATP Weltrangliste und schaffte in Wimbledon fast den Sprung in die dritte Runde. Fast der ganze Klub fieberte damals am TV im Klubhaus mit, als er gegen den Italiener Fognini knapp in vier Sätzen unterlag.
Im Doppel können sich eine Ergebnisse mehr als sehen lassen und Tim hat sich zu einem der weltbesten Spieler hier entwickelt. Bei den Grand-Slams stehen drei Viertelfinalteilnahmen zu Buche. Zweimal in Roland Garros (Paris) und einmal in Australien (Melbourne). Beim ersten Viertelfinale in Paris hatte er mit seinem Partner sogar drei Matchbälle und das Halbfinale war dicht vor Augen. Hinzu kommen drei große ATP-Turniersiege. 2021 gewann er in Paris und in Hamburg am Rothenbaum und kürzlich, Anfang 2022, folgte der imponierende Sieg in Dubai. Mit seinem festen Doppelpartner Michael Venus aus Neuseeland läuft es seit Monaten hervorragend und die beiden stellen sich immer besser aufeinander ein. Die sehr erfolgreiche Zusammenarbeit bringt Tim aktuell auf die Position 9 der Doppelweltrangliste. Die beste Platzierung in seiner Karriere.
Dass er ein Teamspieler ist, der auch selbst viel Spirit den Mitspielern gibt, ist bekannt und seine eindrucksvolle Davis-Cup Doppelbilanz von 9:0-Siegen schon fast unglaublich. Hier ist Tim fester Bestandteil des Teams und hat auch schon in der Ballsporthalle in Frankfurt für Deutschland aufgeschlagen, während die Ballkinder seiner Eintracht auf dem Platz standen.
Ein weiteres Highlight war die Olympiateilnahme in Tokio und das ATP Masters Ende der Saison in Turin, als er immerhin als Ersatzdoppel vor Ort war. Das ist auch das große Ziel für 2022. „Es wäre ein Traum für mich, mit meinem Partner in Turin dabei zu sein und an der ATP-WM teilzunehmen“, sagt der seit knapp einem Jahr glückliche Papa eines Jungen.
Tim ist das ganze Jahr viel unterwegs aber der Kontakt zur Eintracht ist weiterhin intensiv vorhanden. Immer wenn er in seine Heimat zwischen den Turnieren kommt, trainiert er auf den Plätzen am Riederwald. „Die Räumlichkeiten, die es mittlerweile bei der Eintracht gibt, sind optimal für mich und ich habe dort beste Bedingungen, um zu trainieren und mich auf die weiteren Turniere vorzubereiten“, so Pütz.
Ideal sind für Tim die verschiedenen Bodenbeläge, die er am
Riederwald vorfindet. Rebound Ace in der Halle sowie draußen und durch die
Traglufthallen das ganze Jahr Sandplätze. Somit kann er sich, egal welches
Turnier folgt, ideal darauf einstimmen. Mit Dominik und Eike gestaltet er sein
Training. Bei Dominik trainiert Tim seit seinem Wechsel 2007. Erst im
allgemeinen Klubtraining und später individuell. „Mit Dominik trainiere ich
sehr gerne, da das Training qualitativ super ist und es menschlich passt. Zudem
kennt er meinen Körper sehr gut und weiß, welche Belastung ich benötige.“ Mit
Eike ist dies ähnlich und auch hier ist Tim sehr angetan: „Auch von Eike bin
ich als Trainer sehr überzeugt und es macht großen Spaß mit ihm. Zudem hat Eike
trotz seiner über 40 Jahre ein super Spielniveau und ich kann mit ihm sehr gut
Gas geben“. Überhaupt fühlt sich Tim wohl bei der Eintracht. Er hat häufig
Kontakt zu Michael Otto und zu den anderen Verantwortlichen im Club. Auch zu
den aktuellen Herrenspielern im Verein besteht sein sehr gutes Verhältnis und
hier nimmt Tim auch ab und zu als Sparringpartner am Training teil, wenn es die
Kapazität zulässt. So ganz unrealistisch ist es nicht, dass Tim nach seiner
Karriere wieder für die Eintracht aufschlägt. Vorstellen kann er sich das auf
jeden Fall. Es gibt sicherlich keinen bei der Eintracht, der sich darüber nicht
freuen würde.